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Engpässe: Fünf-Punkte-Plan soll Medikamenten-Versorgung sichern

Der VFA fordert unter anderem Stresstests für Lieferketten. Eine Rückholung der Pharmaproduktion nach Deutschland sieht er hingegen als nicht zielführend an.

Die jüngsten Engpässe in der Medikamentenversorgung kamen dem VFA zufolge nicht überraschend. (Symbolbild: New Africa / AdobeStock)
Die jüngsten Engpässe in der Medikamentenversorgung kamen dem VFA zufolge nicht überraschend. (Symbolbild: New Africa / AdobeStock)
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Therese Meitinger

Zur Sicherung der Arzneimittelversorgung hat der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA) einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt. Mithilfe der Maßnahmen könnten künftig Lieferengpässe vermieden werden, so eine Pressemitteilung vom 24. Januar. Dabei gehe das Papier deutlich über das Sofortprogramm der Bundesregierung mit einer zeitweisen Erhöhung der Erstattungsbeiträge für einzelne Medikamente hinaus.

„Das Problem ist weder neu, noch ist es überraschend. Es wird schon lange davor gewarnt, dass beispielsweise Antibiotika oder Schmerzmittel fehlen könnten“, sagt Han Steutel, Präsident des VFA. „Doch passiert ist fast nichts. Dass die Politik jetzt handelt, ist überfällig.“

Hektik sei jedoch nicht hilfreich, so Steutel weiter. Nun brauche es eine strukturelle und nachhaltige Lösung, um die Medikamentenversorgung von morgen in Deutschland zu sichern.

Der Fünf-Punkte-Plan des VFA im Einzelnen:

  • Um überhaupt frühzeitig handlungsfähig zu sein, muss dem VFA zufolge Transparenz über die Lagerbestände und Warenströme von Arzneimitteln hergestellt werden. Nur wenn bekannt sei, wie lange Vorräte im Zweifel ausreichten, könne rechtzeitig gegengesteuert werden. Dabei helfen kann nach Überzeugung des Verbands das bestehende System „securPharm“. Damit wäre jederzeit ablesbar, wo welche Packung gerade gelagert wird - oder veräußert wurde.
  • „Wir brauchen systematische Stresstests für Lieferketten“, fordert der Verband. Stelle sich bei einem solchen heraus, dass die Abhängigkeiten von einzelnen Standorten und Vorleistungsproduzenten oder Technologiezulieferern zu groß seien, müssten die Risiken minimiert werden, so die Pressemitteilung. Dazu zählt laut dem VFA insbesondere, dass Lieferverträge mit mehr als nur einem Arzneimittelhersteller geschlossen werden sollten oder zumindest honoriert wird, wenn ein Hersteller seine Lieferstrukturen gegen Störungen absichert.
  • Bei besonders kritischen Wirkstoffen kann eine strategische Bevorratung für Notfallsituationen die notwendige Zeit verschaffen, um anderweite Lösungen zu organisieren – so der Verband. Bestehende Regelungen sollten kritisch hinterfragt werden, heißt es in der Pressemitteilung. Am Ende des Prozesses sollte demnach eine Liste mit produktionsrelevanten Wirkstoffen sowie Vor- und Hilfsprodukten stehen, deren Lagerhaltung Unterbrechungen abfedern könnten.
  • Die Rückholung der Produktion nach Deutschland sieht der VFA als nicht zielführend an. Besser sollte die Attraktivität für Investitionen in international wettbewerbsfähige Produktionskapazitäten für innovative Arzneimittel verbessert werden, heißt es. So können moderne und flexible Produktionsstätten am Standort Deutschland ausgebaut werden, um Reservekapazitäten für Krisenzeiten vorzuhalten.
  • Es brauche weiterhin die Souveränität über die benötigten Technologien in der Arzneimittelentwicklung und deren Herstellung, argumentiert der Verband. Würden nach den Generika auch die innovativen Arzneimittel vom Standort Europa verdrängt, dann komme zu möglichen Lieferschwierigkeiten obendrein die Abhängigkeit von anderen Regionen in der Entwicklung von Arzneimitteln und deren Produktion hinzu.
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