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Engpässe: Erste Silberstreifen am Elektronikmarkt

Während für aktive Komponenten bis hinein ins Jahr 2023 Engpässe drohen, sieht die Lage für passive Komponenten wie Standardsteckverbinder oder Keramikkondensatoren entspannter aus.   

Gestiegene Logistikkosten haben die Preise für viele Rohstoffe auf dem Elektronikmarkt steigen lassen. (Foto: Kalyakan / AdobeStock)
Gestiegene Logistikkosten haben die Preise für viele Rohstoffe auf dem Elektronikmarkt steigen lassen. (Foto: Kalyakan / AdobeStock)
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Therese Meitinger

Die Sourcing-Plattform Supplyframe hat am 17. Februar in ihrem Bericht „Commodity IQ“ Branchendaten zum Komponentenmarkt veröffentlicht. Der Report der Siemens-Tochter mit Hauptsitz in Pasadena prognostiziert, dass Engpässe bei der Auslagerung von Fertigungs- und Testarbeiten, begrenzte Produktionskapazitäten, Arbeitskräftemangel, pandemiebedingte Ausfälle sowie der Preisdruck bei den Komponenten bis mindestens in das kommende Jahr 2023 hinein anhalten werden. Bessere Aussichten habe hingegen der Markt für passive Komponenten wie Standardsteckverbinder und Keramikkondensatoren, heißt es in einer Pressemitteilung. Hier zeige sich schon für die zweite Jahreshälfte dieses Jahres eine Entspannung. 

Vorlaufzeiten für elektronische Komponenten steigen deutlich

Der Informationsdienst von Supplyframe, der Quartalsprognosen beinhaltet, gibt nach Firmenangaben einen umfassenden Überblick über die Marktdynamiken in der Elektronikindustrie, wie zum Beispiel über Preisgestaltung, Vorlaufzeiten oder die Nachfrage von Komponenten. So zeige sich, dass das neue Jahr mit anhaltenden Rohstoffengpässen begonnen habe, von denen einige bis 2023 anhalten würden, sagt der Anbieter voraus. Viele Rohstofflieferanten setzten weiterhin auf Preiserhöhungen, der Grund seien erhöhte Logistikkosten. Die Lieferzeiten verlängern sich Supplyframe zufolge und Fabriken sind aufgrund einer hohen Verbrauchernachfrage voll ausgelastet. Die Vorlaufzeiten für elektronische Komponenten steigen demnach um 70 Prozent. Bei komplexen Halbleitern, Frequenzsteuerungsgeräten, analogen Bauteilen und elektrischen Widerständen werden für das gesamte Jahr 2022 und bis ins Jahr 2023 hinein erhebliche Lieferengpässe und Preiserhöhungen erwartet.

Dennoch zeigt sich der Auswertung zufolge für die zweite Jahreshälfte auch ein vorsichtiger Optimismus für passive Komponenten, insbesondere für Standardsteckverbinder und Keramikkondensatoren, was darauf hindeutet, dass sich der Passivmarkt schneller erholen wird als sein aktiver Gegenpart. Es wird prognostiziert, dass sich die Preise und Vorlaufzeiten für die meisten passiven Bauteile ab dem dritten Quartal stabilisieren werden. 

Verfügbarkeit von Komponenten im Überblick

Im Vergleich zum vierten Quartal 2021 werden laut dem Report im ersten Quartal 2022 – abgesehen von Oszillatoren – mehr Komponenten designt und produziert werden. Die Glasfasertechnik steche mit einem Anstieg von 27 Prozent zwischen Q3 und Q4 am stärksten hervor, gefolgt von Sensoren (15 Prozent) und Schutzschaltungen (15 Prozent), heißt es. Vergleiche man die Situation zwischen Q1 2021 und Q1 2022, so seien es die Spulen, die im Vergleich zum Vorjahr den größten Zuwachs verzeichnen (21 Prozent), gefolgt von den Relais. Obwohl die Entwicklung und Produktion von Glasfasern im ersten Quartal zunehmen werde, sei dies das einzige Bauteil, dessen Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sei (ein Prozent).

Abgesehen von PLDs (Programmierbare Logikbausteine) wird laut der Prognose von Supplyframe die Nachfrage bei allen Bauteilen zurückgehen. Die Komponenten, die den größten Rückgang verzeichnen werden, sind in dem Szenario Quarze/Resonatoren (19 Prozent), gefolgt von Oszillatoren (zwölf Prozent), Kondensatoren (zwölf Prozent) und Spulen (zwölf Prozent. Im Jahresvergleich zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Die Nachfrage steigt in der Vorhersage weiter, wenn man die Situation zwischen Q1 2021 und Q4 2022 vergleicht. Die Komponenten mit dem größten Anstieg sind Transistoren (144 Prozent), gefolgt von Signalgebern, wie zum Beispiel Schalter oder Taster (122 Prozent) und PLDs (118 Prozent).

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