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Elektromobilität: Erster deutscher E-Highway geht an den Start

Die Pilotstrecke an der A5 im Rhein-Main-Gebiet und mit Anschluss an die Cargo City Süd des Frankfurter Flughafens soll bis 2022 Erkenntnisse über die CO2-Ersparnis und die Betriebskosten sammeln.

Strom-Abnehmer auf der rechten Spur: Der E-Highway an der A5 in Hessen soll sich in den normalen Betrieb nahtlos integrieren. (Foto: Hessen Mobil)
Strom-Abnehmer auf der rechten Spur: Der E-Highway an der A5 in Hessen soll sich in den normalen Betrieb nahtlos integrieren. (Foto: Hessen Mobil)
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Redaktion (allg.)
(erschienen bei LOGISTRA von Redaktion (allg.))

Deutschlands erster sogenannter E-Highway ist jetzt auf der A5 in Südhessen in Betrieb genommen worden. Eingesetzt werden dabei Hybrid-Lkw mit Stromabnehmern, die während der Fahrt ihre Akkus aufladen. Die Länge der Strecke beläuft sich auf fünf Kilometer, auf denen 229 Masten installiert sind. Die Kosten für den Streckenbau werden mit 14,6 Millionen Euro angegeben und vom Bundesumweltministerium getragen. Auf der viel befahrenen Trasse sind täglich 135.000 Fahrzeuge, davon 14.000 Lkw unterwegs. Im Modellprojekt "Elisa" ("elektrifizierter, innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen") sind fünf Speditionen beteiligt; sie werden die Strecke regelmäßig befahren. Geplant ist der Feldversuch bis Ende 2022.
 

Schadstoff-Ausstoß vermeiden

Bereits seit fünf Monaten in Erprobung ist dabei die Stromeinspeisung über die fünf Kilometer langen und in beiden Fahrtrichtungen angebrachten Oberleitungen, die sich jetzt im Alltag bewähren müssen. Laut Projetkoordinator Achim Reusswig von der Landesbehörde Hessen Mobil will man auch die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen für den Lkw-Fuhrpark der Unternehmen analysieren. Am wichtigsten ist aber, Erkenntnisse zu sammeln, wie viele Schadstoffe sich einsparen lassen. Für die Analyse zeichnet die Technische Universität Darmstadt verantwortlich.

Der Verkehr soll durch die E-Trucks nicht beeinträchtigt werden, die Stromabnehmer (Pantografen) sind bei üblichem Lkw-Tempo ausfahrbar und einklappbar. Anschließend fährt der Lkw im Batteriebetrieb weiter, bis bei Aufbrauchen der Kapazität der Dieselmotor den Antrieb übernimmt.

Umweltministerium: "Brauchen innovative Lösungen"

Experten zweifeln allerdings am Kosten-Nutzen-Verhältnis des Konzepts. Micheal Kraft, Vizepräsident des Verbands des Hessischen Kfz-Gewerbes, hält die in Schweden bereits angewendete Technologie für unwirtschaftlich. "Das sind Fahrzeuge, die nur für ganz bestimmte Bedarfe geeignet sind und auf lange Sicht eher eine Nebenrolle spielen werden", erklärte er gegenüber dem Hessischen Rundfunk. Das Umweltministerium hält dagegen und verweist vor dem Hintergrund der Klimaschutzanstrengungen auf die Notwendigkeit, in "innovative Lösungen zu investieren", insbesondere im Verkehrsbereich, wie die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter appellierte.

Der Streckenabschnitt verbindet in der Metropolregion Rhein-Main die Städte Frankfurt mit Darmstadt und hat auch im Hinblick auf die Anbindung der Cargo City Süd des Flughafens Frankfurt große Bedeutung. Weitere Strecken entstehen in Baden-Württemberg sowie in Schleswig-Holstein.

Autor: Johannes Reichel

tm

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