E-Scooter: BDE fordert geregelte Entsorgung von Lithium-Ionen-Batterien

Der Verband setzt sich unter anderem für eine bessere Kennzeichnung der Batterien ein.

Mehr als 250.000 E-Scooter sind nach Branchenschätzungen derzeit auf deutschen Straßen unterwegs. (Foto: bortnikau, Adobe Stock)
Mehr als 250.000 E-Scooter sind nach Branchenschätzungen derzeit auf deutschen Straßen unterwegs. (Foto: bortnikau, Adobe Stock)
Therese Meitinger

Nach Ansicht des BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft steuert Deutschland bei elektrisch betriebenen Tretrollern und E-Scootern auf ein massives Entsorgungsproblem zu.

Branchenschätzungen zufolge seien bereits mehr als 250.000 mit Lithium-Ionen-Akkus betriebene E-Scooter in Deutschland unterwegs, argumentiert der Verband. Die Entsorgung des Akkus im Roller stelle für die Entsorgungsunternehmen eine Herausforderung dar. Besonders schwer wiegt nach Ansicht des BDE die potenzielle Brandgefahr dieser Batterien bei nicht fachgerechter Entsorgung.

„Die Politik denkt zu kurz, wenn sie die Zulassung von E-Scootern als wichtigen Schritt in der Mobilitätsentwicklung betrachtet, jedoch das Entsorgungsproblem der zumeist in Sharingsystemen zum Einsatz kommenden Scooter gänzlich außer Acht lässt“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth am 26. Juli. Außerdem mache sich seit etwa zwei Jahren ein allgemeiner Zuwachs an Elektrogeräten mit Lithium-Akkus auf dem deutschen Markt bemerkbar. Waren im Jahr 2009 nicht einmal 3000 Tonnen Lithium-Akkus im Umlauf, stieg die Menge nach Angaben des BDE im Jahr 2017 auf mehr als 10 000 Tonnen.

Mehr Kontrolle und Batterienpfand

Vor diesem Hintergrund drängt der BDE auf einen sachgerechten Umgang mit Lithium-Batterien und -Akkumulatoren und erhebt dazu vier Forderungen:

1.) Der BDE fordert eine bessere Kennzeichnung der betreffenden Geräte, die auch das Gefahrenpotenzial deutlicher machen. Kurth: „Eine durchgestrichene Mülltonne auf einem Gerät mit einem verbauten Akku ist nicht aussagekräftig genug. Die Hersteller müssen hier wesentlich deutlicher in der Kennzeichnung werden. Eine Farbskala kann hier helfen, das Gefahrenpotenzial eines Gegenstandes präziser zu beschreiben und die Entsorgung des Geräts richtig zu handhaben.“

2.) Der Verband spricht sich zudem für eine intensivere Aufklärung der Verbraucher aus. Kurth: „Der Kunde muss seinen Beitrag zur Entsorgung leisten, indem er die Materialien richtig trennt. Diese Informationen müssen für den Verbraucher leicht zugänglich und in der Formulierung klar sein.“

3.) Aus Sicht des BDE sind die Kommunen gefordert, für einen konsequenten Vollzug der bestehenden Regelungen zu sorgen. Kurth: „Es ist die Aufgabe der Kommunen zu kontrollieren, dass bei der Abgabe der Geräte im Handel oder auf den Recyclinghöfen die Akkus ausgebaut werden, soweit dies möglich ist. “

4.) Zudem könne die Einführung eines Batteriepfandes die Sammlungsbereitschaft von Batterien steigern, so der Verband. Kurth: „Batterien und Akkus sind auch deshalb werthaltig, weil sie aus Materialien bestehen, die nach ihrer Aufbereitung wiederverwendet werden können. Mit Hilfe eines Batteriepfandes können wir die Bereitschaft der Verbraucher zur Rückgabe steigern und zudem die Materialien besser im Kreislauf halten.“