Zalando-Logistik: Alle News sowie aktuelle Entwicklungen zum Mode-Onlineshop-Versandhändler aus Berlin
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Allgemeine Informationen zu Zalando:
Zalando SE ist ein deutscher Online-Versandhändler mit Sitz in Berlin, spezialisiert auf Mode, Schuhe und Kosmetik. Gegründet 2008 von David Schneider und Robert Gentz, ist das Unternehmen in 25 europäischen Märkten aktiv und hat über 50 Millionen Kunden. Neben einem Internet-Shop betreibt Zalando auch Eigenmarken, stationäre Outlets und Logistik- sowie Marketing-Services. Zalando gehört zum DAX und erzielte 2023 einen Umsatz von 10,2 Milliarden Euro bei rund 15.800 Mitarbeitern.
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Dieser Artikel besteht aus Folgenden Zalando News:
Zalando News aus dem Jahr 2025:
Zalando News aus dem Jahr 2024:
- Fashionlogistik: Zalando möchte About You übernehmen (11.12.2024)
- E-Commerce: Zalando möchte sich von der Plattform zum Ökosystem entwickeln (13.03.2024)
- Nachhaltigkeit: Zalando muss Green Claims von Websites entfernen (26.02.2024)
Zalando News aus dem Jahr 2023:
Zalando News aus dem Jahr 2021:
- Logistikimmobilien: VGP baut für Zalando in Gießen (04.11.2021)
- Personalie: Daniel Behlert wechselt von Zalando zu Fressnapf (16.08.2021)
- Verpackung: Zalando wechselt von Plastik auf Papier (15.07.2021)
- Fashionlogistik: Zalando möchte eine Lücke schließen (04.05.2021)
Zalando News aus dem Jahr 2019:
- E-Commerce: Zalando startet Testlauf für Mehrwegversandverpackung (12.09.2019)
- Robotik: Zalando schickt TORU in den Realbetrieb (29.08.2019)
- Multichannel: Zalando startet Same-Day-Feldversuch in Paris (19.08.2019)
- Strategie: Zalando lagert Retourenmanagement an Dienstleister aus (18.06.2019)
Zalando News aus dem Jahr 2018:
- Logistikimmobilien: Neues Distributionszentrum für Zalando (20.12.2018)
- Kommissionierung: Zalando und Körber investieren in Robotikfirma (28.02.2018)
Zalando News aus dem Jahr 2016:
Zalando News aus dem Jahr 2015:
E-Commerce: Zalando übertrifft dank Endspurt Gewinnprognose für 2024
Update vom 16.01.2025 von Matthias Pieringer
Der Onlinehändler Zalando konnte von einem starken vierten Quartal profitieren.
Der Onlinehändler Zalando hat durch einen Schlussspurt im vergangenen Jahr profitabler gewirtschaftet als erwartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde voraussichtlich bei rund 510 Millionen Euro liegen, teilte der Konzern überraschend am Mittwochabend in Berlin mit. Das wären 46 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zuletzt hatte Zalando für 2024 hier 440 bis 480 Millionen Euro angepeilt. Grund sei ein besser als erwartet ausgefallenes viertes Quartal mit starkem Kundenwachstum und einem besseren Abverkauf. An der Börse kamen die Nachrichten gut an.
Die im Dax notierte Zalando-Aktie sprang zu Handelsbeginn am Donnerstag an der Dax-Spitze um zuletzt fast 14 Prozent nach oben. Bereits am Vortag hatte der Kurs um gut drei Prozent zugelegt. Die Aktie hat dabei im neuen Jahr bislang einen eher schwachen Start erwischt. Für das noch junge Jahr steht nun ein Kursplus von rund zweieinhalb Prozent zu Buche.
Analyst Yashraj Rajani von der Schweizer Großbank UBS empfahl das Papier nach den vorläufigen Zahlen zum Kauf und erhöhte das Kursziel. Er zeigt sich für die weitere Entwicklung des Konzerns deutlich optimistischer als der Markt. Mit seiner Prognose für das operative Ergebnis für 2025 liegt er höher als der Konsens, wobei er wieder mit einem konservativen Ausblick des Onlinehändlers rechnet. Zalando befinde sich wohl in einem „Upgrade-Zyklus“.
Laut Experte Richard Chamberlain von der kanadischen Bank RBC ist die bessere Ergebnisentwicklung wohl einem starken Kundenwachstum, starken Preisen und besserer Kostenentwicklung zu verdanken. Höhere Marketingausgaben seien mehr als kompensiert worden. Die Aktie des Internet-Modehändlers steht auf Chamberlains Liste der „Global Top 30 Best Ideas“.
2024 sei das Bruttowarenvolumen (GMV) nach vorläufigen Berechnungen im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro gestiegen, hieß es weiter. Der Umsatz legte um knapp vier Prozent auf 10,5 Milliarden Euro zu. Das lag jeweils am oberen Ende der vom Management um Co-Konzernchef Robert Gentz ausgegebenen Spannen.
Zalando hatte zuletzt im Oktober die Ergebnisprognose erhöht, nachdem sich die Nachfrage im dritten Quartal erholt hatte. Seit längerem setzt der Online-Modehändler verstärkt auf visuelle Inhalte und Künstliche Intelligenz, um etwa Produkte auf verschiedenen Hintergründen abzubilden. Entsprechende Inhalte zeigten eine höhere Interaktionsrate als herkömmliche Artikelfotos. Videoinhalte sorgten dafür, dass Kunden eher bestellten.
Zudem gaben zuletzt weniger Kunden Bestellungen zurück. Das hilft dem Unternehmen, denn Retouren sind kostspielig. Mit der geplanten Übernahme des Mode-Onlinehändlers About You will sich der Konzern weiteres Wachstum sichern.
Die vollständigen Ergebnisse für 2024 will Zalando am 6. März vorlegen.
Fashionlogistik: Zalando möchte About You übernehmen
Update vom 11.12.2024 von Sandra Lehmann
Die Berliner Fashionplattform will ein Angebot zur Übernahme des Aktienkapitals von About You abgeben.
Die beiden Fashionplattformen Zalando und About You wollen künftig ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam den europäischen Mode- und Lifestyle-E-Commerce zu gestalten. Durch den Zusammenschluss ihrer Angebote im B2C- und B2B-Bereich wollen beide Unternehmen nach eigenen Angaben die individuellen Bedürfnisse von Kunden und Partnern noch gezielter bedienen und einen größeren Anteil des europäischen Marktes für Mode- und Lifestyle-E-Commerce abdecken. Die beiden Unternehmen haben dazu am 11. Dezember eine verbindliche Zusammenschlussvereinbarung unterzeichnet, nach der Zalando beabsichtigt, im Rahmen der Vereinbarung ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für bis zu 100 Prozent des Aktienkapitals von About You abzugeben.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat von About You befürworten diesen strategischen Schritt, der zwei gründergeführte Unternehmen mit einer ähnlichen Kultur und komplementären Stärken zusammenführt. Vorbehaltlich der Prüfung der von Zalando zu veröffentlichenden Angebotsunterlage, beabsichtigen der Vorstand und der Aufsichtsrat von About you, ihren Aktionären die Annahme des Angebots zu empfehlen. Die drei Gründer und Co-CEOs von des Unternehmens, Sebastian Betz, Tarek Müller und Hannes Wiese, haben verbindlich zugesagt, das Angebot anzunehmen und werden ihre Arbeit in ihren bisherigen Funktionen fortführen.
Die About You Hauptaktionäre Otto Group, die Otto Familie, Heartland und das About You Management haben sich verpflichtet, ihre Anteile in Höhe von gemeinsam rund 73 Prozent des Aktienkapitals von About You durch Annahme des öffentlichen Angebots oder separat davon an Zalando zu verkaufen.
„Es war schon immer der Antrieb unserer beiden Teams, Mode- und Lifestyle-Shopping neu zu definieren und das bestmögliche Erlebnis für Partner und Kunden zu schaffen. Ich freue mich sehr, dass wir nun gemeinsam einen größeren Anteil des europäischen Online Marktes für Mode und Lifestyle abdecken können“, sagte Robert Gentz, Co-CEO und Mitbegründer von Zalando. „Im B2C-Bereich können wir Marken und Kunden zukünftig zwei attraktive und unterschiedliche Einkaufserlebnisse bieten. Im B2B-Bereich kombinieren wir unsere komplementären Softwarelösungen Tradebyte und Scayle für ein noch fortschrittlicheres E-Commerce-Betriebssystem, mit dem Marken und Einzelhändler ihr Multichannel-Geschäft in ganz Europa und darüber hinaus abwickeln können.“
Das Geschäft von About You trage zur Skalierung bei, bringe komplementäre Fähigkeiten ein und füge sich nahtlos in die im März 2024 vorgestellte Ökosystem-Strategie von Zalando ein. Die Strategie zielt nach Unternehmensangaben darauf ab, entlang der beiden Wachstumsfelder B2C und B2B das führende E-Commerce-Ökosystem für den europäischen Mode- und Lifestyle-Markt aufzubauen und die Beziehungen zu Kunden und Partnern zu vertiefen. Da beide Unternehmen derselben Branche angehören, biete der Zusammenschluss Wertschöpfungspotenziale, unter anderem in den Bereichen B2B, Logistik, Zahlungsabwicklung und der kommerziellen Zusammenarbeit. Zalando strebt beim Gruppen-EBIT längerfristig signifikante Synergien in Höhe von rund 100 Millionen Euro pro Jahr an, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Zalando bestätigt seine mittelfristige Prognose auch für die kombinierte Gruppe und unterstreicht damit die Überzeugung des Managements in Bezug auf das Wertschöpfungspotenzial dieser Transaktion. Zalando, einschließlich About You, prognostiziert bis 2028 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von fünf bis zehn Prozent, sowohl beim Bruttowarenvolumen (GMV) als auch beim Umsatz. Die kombinierte Unternehmensgruppe erwartet im Jahr 2028 eine bereinigte EBIT-Marge von sechs bis acht Prozent zu erwirtschaften. Dies würde einer Steigerung des absoluten Gewinns entsprechen, gestützt durch den Zusammenschluss zu einer noch größeren Unternehmensgruppe. Gemeinsam wollen Zalando und About You langfristig einen größeren Teil des europäischen 450-Milliarden-Euro-Marktes für Mode und Lifestyle abdecken als ursprünglich angestrebt.
Zwei-Marken-Strategie
Im B2C-Bereich plant Zalando durch die Zusammenarbeit mit About You die Einführung einer Zwei-Marken-Strategie. Die Strategie ermögliche es beiden Marken, ihre jeweilige Identität beizubehalten. Gleichzeitig entstünden Synergien in den Bereichen Logistik, Zahlungsabwicklung und kommerzielle Zusammenarbeit. Die kombinierte Unternehmensgruppe kann Kund*innen dadurch maßgeschneiderte und differenzierte Einkaufserlebnisse anbieten, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen.
E-Commerce: Zalando möchte sich von der Plattform zum Ökosystem entwickeln
Update vom 13.03.2024 von Sandra Lehmann
Im Zuge der Bilanzpressekonferenz für das Jahr 2023 stellte der Fashion- und Lifestyleanbieter seine neue Strategie für den B2C- und den B2B-Markt inklusive passender Logistik vor.
Zalando entwickelt seine Strategie weiter, um in den Bereichen B2C und B2B das „führende E-Commerce-Ökosystem für den europäischen Mode- und Lifestyle-Markt“ aufzubauen. Das gab das Unternehmen am 13. März 2024 im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz bekannt. Demnach ist der Schritt vom Plattform-Modell zum E-Commerce- Ökosystem eine strategische Weiterentwicklung, die es Zalando ermöglichen soll einen noch größeren Teil des Online-Marktes für Mode und Lifestyle zu bedienen sowie die Beziehungen zu Kunden und Partnern weiter auszubauen.
Im B2C-Bereich setzt Zalando nach Eigenangaben auf Qualität als Differenzierungsmerkmal, um seinen Kunden das bestmögliche Einkaufserlebnis für Mode und Lifestyle zu bieten. Darüber hinaus wolle das Unternehmen das Angebot in den Bereichen „Kinder & Familie“ sowie „Sport“ mit personalisierten Beratungs- und Unterhaltungselementen ausbauen. Im B2B-Bereich öffnet Zalando seine Logistik-, Software- und Service-Infrastruktur für Markenpartner und Einzelhändler, um deren E-Commerce-Transaktionen in ganz Europa zu unterstützen – sowohl auf als auch außerhalb der Zalando Plattform. Mittelfristig sieht man im Unternehmen das Potenzial, den B2B-Bereich zu einem Multi-Milliarden-Euro-Geschäft zu entwickeln.
Neue Gewinnziele bis 2028
Basierend auf der aktualisierten Strategie hat sich Zalando neue Wachstums- und Gewinnziele bis zum Jahr 2028 gesetzt. Sowohl für das Bruttowarenvolumen (GMV) als auch für den Umsatz strebt der Fashion- und Lifestyleanbieter in den nächsten fünf Jahren eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von fünf bis zehn Prozent an. Die Erwartung für den Anteil des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern am Umsatz liegt bei sechs bis acht Prozent im Jahr 2028. Mit dem Ökosystem-Ansatz rund um die Wachstumsfelder B2C und B2B wolle Zalando langfristig etwa 15 Prozent des europäischen Modemarktes bedienen, der laut dem Anbieter insgesamt ein Volumen von 450 Milliarden Euro umfasst.
„Unser klares Ziel ist es, zu einem starken Wachstum zurückzukehren und unsere Margen weiter auszubauen. Unsere mittelfristige Prognose ist Ausdruck dieser Ambition", sagte Robert Gentz, Co-CEO von Zalando. „Im Endkundengeschäft differenzieren wir uns mit qualitativ hochwertigen Produkten und Einkaufserlebnissen. Dazu gehören auch neue Angebote, die zum jeweiligen Lebensstil unserer 50 Millionen Kunden in ganz Europa passen sowie personalisierte, inspirierende und unterhaltsame Inhalte, die weit über die reine Transaktion hinausgehen. Im B2B-Bereich treiben wir die Geschäfte von Partnern und Händlern auf und außerhalb von Zalando voran, indem wir ihnen unsere Logistik-, Software- und Service- Infrastruktur zur Verfügung stellen.“
Im B2C-Bereich legt das Unternehmen nach eigenen Aussagen unter anderem Wert auf ein nahtloses digitales Einkaufserlebnis, das durch verschiedene Tools, wie beispielsweise Zalandos Größenempfehlung, unterstützt wird. Hierbei kommen modernste Technologien wie Computer-Vision und Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Etwa 60 Prozent aller auf Zalando angebotenen Artikel seien bereits mit einer Größenempfehlung versehen.
Logistik außerhalb der eigenen Plattform
Neben dem B2C-Geschäft wird Zalando ab 2024 auch erstmals Ergebnisse für das B2B-Segment ausweisen. Die kürzlich eingeführte Marke „ZEOS“ soll E-Commerce-Transaktionen auf und außerhalb von Zalando ermöglichen, die von Kunden beispielsweise auf About You, ASOS oder Otto getätigt werden.
Nach Unternehmensangaben kann ZEOS auf ein Netzwerk von zwölf Logistikzentren, rund 20 Retourenzentren und mehr als 40 lokalen Transportdienstleistern zurückgreifen. Hinzu kommen die von Zalando selbst entwickelten E-Commerce-Anwendungen und die Expertise von Tradebyte, dem führenden Marketplace- Integrator, der seit 2016 zu Zalando gehört. ZEOS bietet damit einzigartige Lösungen für den E- Commerce in ganz Europa. Dieser Markt zeichnet sich durch eine Vielzahl von Sprachen, Währungen, lokal relevanten Zahlungs-, Liefer- und Rücksendeoptionen sowie Vertriebskanälen aus. ZEOS ist bereits heute ein profitabler Geschäftsbereich mit einem Umsatz von 0,9 Milliarden Euro.
ZEOS baut auf den einzigartigen Fähigkeiten von Zalando auf und bündelt diese zu einem Betriebssystem für die Mode- und Lifestyle-Branche entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Multi-Channel-E-Commerce – von der Integration in verschiedene Marktplätze bis hin zur Abwicklung von Bestellungen.
Drei Bereiche im Logistikmodell
ZEOS umfasst laut Zalando künftig drei Bereiche. Erstens: Logistik, mit einer gemeinsam genutzten Infrastruktur und einem Netzwerk von Logistik- und- Retourenzentren sowie Transportdienstleistern – das Rückgrat jedes E-Commerce-Geschäfts. Zweitens: Software und digitale Dienstleistungen. Durch die Nutzung von Tradebyte könnten ZEOS Kunden ihr komplettes E-Commerce Geschäft datenbasiert steuern und optimieren. Und drittens: Weitere Dienstleistungen, die externe Partner in Zalandos Ökosystem integrieren können, um Marken und Händler zu unterstützen, beispielsweise bei der Produktpräsentation oder Finanzierung. Die drei Bereiche seien modular aufgebaut, sodass sie als Paket oder einzeln genutzt werden können.
Umsatz in 2023 leicht zurückgegangen
Das GMV und der Umsatz für das Gesamtjahr 2023 lagen trotz des herausfordernden Umfeldes für den Online-Modehandel im Rahmen der angepassten Unternehmensprognose. Für das angepasste bereinigte EBIT wurde sogar das obere Ende der prognostizierten Spanne erreicht. Das Bruttowarenvolumen (GMV) ging in 2023 um 1,1 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro zurück, während der Umsatz um 1,9 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro sank. Das bereinigte EBIT für das Gesamtjahr stieg von 185 Millionen Euro auf 350 Millionen Euro. Das entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 3,5 Prozent, ein Anstieg um 1,7 Prozentpunkte gegenüber 2022. Eine zunehmende Anzahl an Partnern nutzte die Zalando Logistiklösungen und baute ihr Geschäft auf Zalando weiter aus. Der Anteil des Partnergeschäfts am GMV des Fashion Stores stieg um fast 2,8 Prozentpunkte auf 39,2 Prozent. Der Anteil der von Zalando Fulfillment Solutions versandten Artikel stieg im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte auf 62 Prozent. Im vierten Quartal konzentrierte sich Zalando darauf, seine Profitabilität zu steigern und die Bruttomarge zu verbessern, wodurch das bereinigte EBIT im Jahresvergleich entsprechend der Unternehmensprognose um 25 Prozent auf 183 Millionen Euro stieg.
Für das Jahr 2024 beabsichtigt Zalando auf den Wachstumspfad zurückzukehren, die Profitabilität weiter zu steigern und in zukünftiges Wachstum zu investieren.
Nachhaltigkeit: Zalando muss Green Claims von Websites entfernen
Update vom 26.02.2024 von Sandra Lehmann
Das europäische Verbraucherschutznetzwerk CPC, das Umweltbundesamt und die Lifestyleplattform haben eine Einigung im Streit um irreführende Umweltbehauptungen erreicht.
Das europäische Verbraucherschutz-Netzwerk CPC (Consumer Protection Cooperation) hat unter Co-Leitung des Umweltbundesamtes (UBA) die Beseitigung von irreführenden Umweltbehauptungen („Green Claims“) auf den europäischen Webseiten von Zalando bewirkt. Das geht aus einer Pressemeldung des UBA vom 26. Februar hervor. Demnach hat das Unternehmen unter anderem sein Banner „Nachhaltigkeit“ bei Produktabbildungen entfernt, da dieses eine unzulässige Behauptung eines uneingeschränkten Umweltvorteils darstellte.
UBA -Präsident Dirk Messner:
„Das wachsende Umweltbewusstsein führt dazu, dass Verbraucher nachhaltigere Kaufentscheidungen treffen wollen. Um diese Entwicklung wirtschaftlich zu nutzen, versuchen immer mehr Unternehmen, sich mit gezielten Marketing-Maßnahmen ein umweltfreundliches Image zu geben. Durch dieses Greenwashing werden bestimmte Umweltvorteile im Zusammenhang mit dem Kauf von Produkten suggeriert, obwohl diese Vorteile gar nicht vorhanden oder zumindest nicht ausreichend nachgewiesen sind. Verbraucher werden hier in die Irre geführt. Umso wichtiger ist es, dass ein Marktführer wie Zalando nun zugesagt hat, zukünftig klare und konkrete Informationen für Verbraucher bereitzustellen.“
Zalando äußert sich zu dieser Angelegenheit gegenüber LOGISTIK HEUTE wie folgt:
„Nach mehr als einem Jahr intensiver Arbeit an unserer Kundenerfahrung und einem engen Dialog mit der Europäischen Kommission freuen wir uns, dass wir nun eine Einigung erzielt haben: Unsere Vorschläge zur Verbesserung der Vermittlung von nachhaltigkeitsbezogenen Produktinformationen an Kunden wurden akzeptiert und die Angelegenheit wurde – vorbehaltlich der Umsetzung der vereinbarten Änderungen – eingestellt. Zalando unterstützt eine einheitliche Anwendung der bestehenden Richtlinien, um sicherzustellen, dass Kunden nicht durch verschiedene Auslegungen irregeführt werden. Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden weiterhin Zugang zu Informationen über bestimmte Produktstandards in unserem Sortiment bieten können. Es ist unser oberstes Ziel, unseren Kunden alle wichtigen Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie für eine fundierte Kaufentscheidung benötigen. Hierfür werden wir künftig noch spezifischere und damit klarere Informationen über Produktvorteile bereitstellen.“
„Green Claims“ sind Umweltaussagen, bei denen bestimmte Umweltvorteile Verbrauchern gegenüber kommuniziert werden. Nach europäischem Recht müssen solche Behauptungen wahr sein und dürfen keine falschen Informationen enthalten. Zudem müssen die Informationen verständlich, genau und eindeutig formuliert werden. Ist dies nicht der Fall, kann eine verbotene Irreführung von Verbrauchern im Sinne der Richtlinie 2005/29/EG über unlautere Geschäftspraktiken vorliegen, heißt es vonseiten des UBA.
Dialog über Gegenmaßnahmen
Im April 2022 hatte das europäische Behördennetzwerk CPC nach eigenen Angaben eine koordinierte Aktion gegen Zalando eingeleitet. Zu diesem Zeitpunkt verwendete Zalando in seinen Online-Shops auf Produktbildern unter anderem Nachhaltigkeitskennzeichnungen. Hierbei handelte es sich um grüne Banner, auf denen in weißer Schrift das Wort „Nachhaltigkeit“ geschrieben stand. Dies stelle die unzulässige Behauptung eines uneingeschränkten Umweltvorteils dar. Aufgrund des Dialogs im Rahmen der koordinierten Aktion erklärte sich das Unternehmen bereit, diese Banner zu entfernen.
An deren Stelle führte Zalando kleine bildhafte Darstellungen mit umweltbezogenen Symbolen – beispielsweise Blättern oder einem Baum – ein. Diese sogenannten Icons wurden von den Behörden des CPC Netzwerks jedoch ebenfalls als nicht hinreichend erläutert und damit irreführend angesehen. Zalando hat sich nun bereit erklärt, auch diese Icons bis spätestens zum 15. April 2024 vollständig zu entfernen.
Darüber hinaus hat das Unternehmen weitere Zusagen abgegeben. So sollen insbesondere der Begriff „Nachhaltigkeit“ oder andere Begriffe, die auf einen ökologischen oder ethischen Nutzen hinweisen, nicht mehr ohne eine Erläuterung in unmittelbarer Nähe zu einer solchen Behauptung verwendet werden. Zudem werde es klare Informationen über die spezifische Zusammensetzung eines Produkts geben, sobald mit der Verwendung vermeintlich umweltfreundlicher Materialien geworben wird. So soll in Zukunft stets der prozentuale Anteil des beworbenen Materials am gesamten Produkt angegeben werden. Im Übrigen wird Zalando seine Nachhaltigkeitsseite überarbeiten, um ausführlichere und besser verständliche Informationen für Verbraucher bereitzustellen.
Gleiche Bedingungen für alle
Zalando forderte in diesem Zusammenhang, dass es neben Rechtssicherheit bezüglich nachhaltigkeitsrelevanter Informationen auch gleiche Wettbewerbsbedingungen innerhalb der Europäischen Union geben müsse.
„Da in den nächsten Jahren eine Reihe von neuen und weiteren Rechtsvorschriften für die Textilbranche entwickelt werden, ermutigen wir die politischen Entscheidungsträger in der EU, einen kohärenten Rechtsrahmen zu schaffen, der nicht nur das Vertrauen, sondern auch das Interesse der Verbraucher stärkt und gleichzeitig Rechtssicherheit für Unternehmen bietet. Das Ergebnis unserer gemeinsamen Vereinbarung mit der Europäischen Kommission ist ein wichtiger erster Schritt, um Klarheit über die Darstellung von nachhaltigkeitsbezogenen Produktinformationen für unsere gesamte Branche zu erreichen. In diesem Zusammenhang hoffen wir, dass die Europäische Kommission und das CPC-Netzwerk sich um eine kohärente Anwendung der Regeln über alle Anbieter hinweg bemühen werden, um gleiche Wettbewerbsbedingungen in unserem Sektor zu gewährleisten“, heißt es vonseiten der Lifestyleplattform.
Omnichannel: Zalando bringt neuen Logistikservice ZEOS Fulfillment an den Start
Update vom 20.10.2023 von Sandra Lehmann
Damit möchte Zalando ein operatives Betriebssystem für die Mode- und Lifestylebranche anbieten.
Die Mode- und Lifestyleplattform Zalando hat Mitte Oktober einen neuen Logistikservice für Omnichannel-Händler vorgestellt. Die neue B2B-Marke ZEOS, kurz für Zalando E-Commerce Operating System ist dem Unternehmen zufolge ein Betriebssystem für die Mode- und Lifestylebranche, das es Markenpartnern und Einzelhändlern ermöglicht, ihre Multichannel-Verkäufe über eine einheitliche Plattform zu steuern.
Grund für das neue Angebot seien unter anderem Anfragen von Marken und Einzelhändlern nach erweitertem Service. Zudem wollten einige Zalando-Partner das Netzwerk des Berliner Unternehmens nutzen, um auch Bestellungen aus anderen Vertriebskanälen abzuwickeln.
Service auch für Waren, die nicht über Zalando verkauft werden
Im Oktober 2022 startete Zalando einen Testlauf für eine Multichannel-Fulfillment-Lösung mit ausgewählten Partnern, die künftig „ZEOS Fulfillment“ heißen wird. ZEOS kümmere sich um die komplizierten Logistikprozesse, sodass sich die Marken voll und ganz auf ihr Mode- und Lifestylegeschäft konzentrieren können. Marken und Einzelhändler müssten ihre Waren nur noch an eines der zwölf Logistikzentren von Zalando schicken, den Rest erledige ZEOS. Mit einer einzigen Integration könnten Marken und Händler auf einen Pool von über 40 Transportpartnern zugreifen, die mehr als 160 lokalisierte Liefer- und Rückgabeoptionen in 23 europäischen Märkten anbieten. Unabhängig davon, ob ein Kauf auf Zalando, im eigenen Onlineshop der Marke oder auf anderen europäischen Shopping-Plattformen getätigt wird, ZEOS Fulfillment garantiere eine effiziente Abwicklung und einen schnellen Versand der bestellten Artikel.
Rund 30 Marken und Einzelhändler wie Pepe Jeans, Marks & Spencer und die polnische Schuh- und Accessoires-Marke Kazar sind Zalando zufolge bereits an Bord.
„Der europäische Markt bietet große Chancen für Marken und Einzelhändler aus den Bereichen Mode und Lifestyle. Gleichzeitig ist es schwierig für sie, Fuß zu fassen, weil Erwartungen der Verbraucher*innen hoch sind und die Bedeutung von Shopping-Plattformen zunimmt. Das führt zu einer Fragmentierung und erhöhten Komplexität“, sagt Jan Bartels, Senior Vice President B2B bei Zalando. „Mit ZEOS verfolgen wir die Vision, das volle Potenzial Europas zu erschließen und Marken sowie Einzelhändlern Lösungen an die Hand zu geben, mit denen sie ihre Multichannel-Verkäufe über eine einheitliche Plattform steuern können“, so Bartels weiter.
Als Teil der Zalando SE agiere ZEOS als eine eigenständig operierende Einheit, die sich ganz darauf konzentriere, Marken und Händler mit ihren E-Commerce-Strategien erfolgreich zu machen. Rund 350 Mitarbeiter arbeiten für ZEOS in Berlin und in Stockholm. Die Zalando Logistics Solutions für Partner, die über Zalando verkaufen, stehen laut Unternehmen weiterhin zur Verfügung und bleiben unverändert.
Logistikimmobilien: VGP baut für Zalando in Gießen
Update vom 04.11.2021 von Sandra Lehmann
Der Baubeginn für das 130.000 Quadratmeter große Areal ist noch für 2021 geplant.
Die Online-Lifestyleplattform Zalando beginnt noch in diesem Jahr mit dem Bau ihres vierten Logistikzentrums in Deutschland. Das gab das Berliner Unternehmen in einer Pressemeldung bekannt. Realisiert wird die Anlage, die im VGP Park Am Alten Flughafen im hessischen Gießen entstehen soll, vom Logistikimmobilienentwickler VGP. Mit einer Grundfläche von fast 100.000 Quadratmetern und einem Mezzanin von rund 30.000 Quadratmetern soll der Standort das wachsende europäische Logistiknetzwerk von Zalando strategisch ergänzen. Das Logistikzentrum werde von Zalando selbst betrieben und soll laut dem Unternehmen mittelfristig rund 1.700 Arbeitsplätze in der Region schaffen.
Betrieb ab 2023 geplant
Die Bauarbeiten am neuen Logistikzentrum werden VGP zufolge voraussichtlich im November 2021 beginnen. Um eine schnelle Inbetriebnahme des Gebäudes zu gewährleisten, plant Zalando nach eigenen Aussagen einen manuellen Betrieb bereits ab 2023. Dazu werden zunächst Teile des sogenannten Pick-Towers, in dem die Artikel gelagert werden, errichtet. Das Gießener Logistikzentrum wird nach seiner Inbetriebnahme Kunden in Mittel- und Westeuropa, vor allem in Deutschland und den angrenzenden Ländern, beliefern.
„Wir freuen uns, unser europäisches Logistiknetzwerk um einen vierten hochmodernen Standort in Deutschland zu erweitern – zusätzlich zu unseren bestehenden Logistikzentren in Erfurt, Mönchengladbach und Lahr", sagt Masood Choudhry, Senior Vice President Logistics bei Zalando. „Wir werden vor Ort ein starkes Team aufbauen und Erfahrungen mit anderen Standorten unseres Netzwerks austauschen, um den Betrieb in Gießen schnell aufzunehmen”, so Choudhry weiter.
„Wir sind sehr froh und fühlen uns geehrt, jetzt ein Unternehmen zu unseren Mietern zählen zu dürfen, das vor Kurzem in den größten deutschen Aktienindex, den DAX, aufgestiegen ist. Dank seiner hochwertigen Gebäudestruktur und hervorragenden Anbindung an die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main bietet unser Standort Am Alten Flughafen in Gießen die idealen Voraussetzungen, um Zalandos Logistiknetzwerk zu erweitern und gleichzeitig die Kundennähe des Unternehmens zu stärken“, sagt Darius Scheible, Geschäftsführer der VGP Industriebau GmbH. Und Scheible fährt fort: „Das bringt einen weiteren Wachstumsschub für VGP.“
Zalando hat sich nach eigenen Angaben auf der kontinuierlichen Suche nach geeigneten Standorten aufgrund mehrerer Faktoren für Gießen entschieden. Die zentrale Lage und Nähe zum bevölkerungsreichen Ballungsraum Frankfurt am Main sowie die gute infrastrukturelle Anbindung an die Autobahn A5 entsprechen dem Bestreben von Zalando, näher an seinen Kunden zu sein.
Nachhaltiges Bauen im Fokus
Um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten und Zalandos selbst gesetzten Science-based Targets (SBTs) zu entsprechen, werde der Standort Gießen mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet und qualifiziert sich für eine Green-Building-Zertifizierung, die bestätigt, dass der Bau ressourcenschonend erfolgte und der Betrieb weniger Treibhausgasemissionen verursacht, heißt es vonseiten des Berliner Unternehmens.
Personalie: Daniel Behlert wechselt von Zalando zu Fressnapf
Update vom 16.08.2021 von Sandra Lehmann
Der Manager übernimmt ab Oktober das Supply Chain Management und die Logistik des Tierbedarfsanbieters.
Daniel Behlert übernimmt zum 1. Oktober 2021 die Position des Vice President Supply Chain Management und Logistics beim Tierbedarfsanbieter Fressnapf. Das gab das Unternehmen Mitte August in einer Pressemeldung bekannt. Im Rahmen dieser Funktion werde Behlert die gesamte Logistikkette des Krefelder Unternehmens verantworten und noch stärker auf die zukünftigen Anforderungen ausrichten.
Verantwortlich für alle Logistikzentren
Bei Fressnapf werde Behlert für die selbst betriebenen Logistikstandorte in Krefeld, Feuchtwangen und Duisburg sowie für alle von Dienstleistern betriebenen Logistikzentren verantwortlich sein. Dazu gehören auch die noch in diesem Jahr an den Start gehenden Standorte in Frankreich und Polen.
„Mit Daniel Behlert gewinnen wir einen echten Hochkaräter mit mehr als zehn Jahren Erfahrung im Bereich Logistik und E-Commerce für die Fressnapf-Gruppe. Die Supply Chain ist das Herzstück für unsere mehr als 1.800 Märkte und die Onlineshops europaweit. Operative Exzellenz ist hierbei entscheidend für unsere Partner und insbesondere für unsere Kunden“, sagt Fressnapf-Gründer und -Inhaber Torsten Toeller.
Behlert war bislang bei der Fashion- und Lifestyleplattform Zalando als Director of Warehouse Operations für die Logistikstandorte des Unternehmens in Deutschland verantwortlich. Zuvor verantworte der Manager das Zalando-Distributionszentrum in Erfurt. Von 2007 bis 2012 war Behlert in unterschiedlichen Positionen für den Onlineriesen Amazon tätig.
„Rund um den Aufbau eines Fressnapf-Ökosystems und die weitere Expansion gibt es viel für die Tierfreunde in Europa zu bewegen – ich freue mich darauf“, so Behlert hinsichtlich seiner neuen Position.
Verpackung: Zalando wechselt von Plastik auf Papier
Update vom 15.07.2021 von Sandra Lehmann
Die Lifestyleplattform designt ihre Versandtaschen und Boxen komplett neu.
Die Fashion- und Lifestyleplattform Zalando hat sich nach Eigenangaben dazu entschieden, die Versandtaschen und Boxen des Onlineretailers schrittweise umzugestalten. Wie das Unternehmen mit Sitz in Berlin auf seiner Homepage bekannt gab, sollen die neuen Versandtaschen statt aus recyceltem Kunststoff künftig aus FCS-zertifiziertem und recycelbarem Papier bestehen. Die umgestalteten Verpackungen hat die Plattform eigenen Aussagen zufolge rund drei Monate lang in Schweden getestet. Nun sollen die Versandtaschen in allen 20 Märkten eingeführt werden, in denen Zalando aktiv ist. Bis zum Ende des ersten Quartals 2022 soll die vollständige Umstellung auf Papiertaschen erfolgt sein.
Bis 2023 kein Einwegplastik mehr
Zukünftig statt Plastik Papier zu nutzen, ist laut Zalando eine Möglichkeit, auf das Unternehmensziel hinzuarbeiten, bis 2023 auf Einwegplastik in Verpackungen zu verzichten. Allein im Jahr 2020 konnte der Anbieter nach Eigenangaben die Menge an Einwegplastik in der Verpackung pro versendetem Artikel bereits um 22 Prozent auf durchschnittlich 7,8 Gramm reduzieren.
Darüber hinaus ersetze Zalando ab sofort weiße Boxen durch braune. Diese seien auch weiterhin aus 100 Prozent recyceltem Karton und die Tinte auf Wasserbasis. Damit verzichte die Plattform auf das bisherige Recyclingpapier auf den Kartons und vereinheitliche das Aussehen und die Haptik der Boxen mit den neuen Papiertüten.
„Wir sind kontinuierlich auf der Suche nach anderen, nachhaltigeren Materialien und Möglichkeiten, unsere Verpackungen für Kreislaufsysteme fit zu machen. Denn Nachhaltigkeit hat keine Ziellinie. Wir stellen den Status quo infrage und prüfen genau, in welchen Bereichen wir uns verbessern müssen“, sagt Masood Choudhry, Vice President Logistics bei Zalando. „Deshalb möchten wir neue Verpackungen entwickeln, die unsere Produkte beim Transport bestmöglich schützen und gleichzeitig unsere Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen. Aktuell testen wir Verpackungen aus 30 Prozent Gras für Produkte unserer Pre-owned-Kategorie. Und arbeiten mit unseren Teams daran, wie wiederverwendbare Verpackungen in Zukunft aussehen könnten.“
Fashionlogistik: Zalando möchte eine Lücke schließen
Update vom 04.05.2021 von Sandra Lehmann
Die Onlineplattform hat in einer Studie untersucht, warum Nachhaltigkeit und Kaufverhalten oft nicht zusammenpassen.
Die Lifestyle-Onlineplattform Zalando hat in der selbst durchgeführten Studie „It takes two“ untersucht, warum sich der Wunsch nach umweltbewusstem und nachhaltigem Verhalten, der bei vielen Verbrauchern bestehe, nicht zwingend im Kauf fair gehandelter Bekleidung niederschlage. Dieser sogenannte „Attitude-Behavior-Gap“ in Bezug auf Nachhaltigkeit und Arbeitsbedingungen liegt Zalando zufolge dann vor, wenn Menschen zwar eine positive Einstellung zu diesen Themen haben, diese jedoch nicht durch verantwortungsvolles Verhalten umsetzen.
Nachhaltigkeit ja, aber ohne Anstrengung
So gaben etwa zwei Drittel der 2.500 europaweit befragten Konsumenten an, dass ihnen nachhaltige Mode in der Coronapandemie noch wichtiger sei als zuvor. 58 Prozent ist deshalb etwa die Langlebigkeit von Kleidungsstücken wichtig, 52 Prozent achten beim Kauf darauf. Allerdings befürworten auch 60 Prozent der Befragten eine hohe Transparenz in der Liefer- und Wertschöpfungskette, aber lediglich 20 Prozent holen laut Zalando beim Shoppen aktiv Informationen dazu ein. Rund 53 Prozent fänden es wichtig, Marken mit hohen ethischen Standards zu kaufen, aber nur 23 Prozent haben sich schon einmal selbst über diese Standards informiert. Ebenso möchten 58 Prozent der Käufer das Produkt und die verwendeten Materialien verstehen, aber nur 38 Prozent sehen sich häufig die Etiketten der Artikel an.
Einen möglichen Grund für diese Diskrepanz sieht das Unternehmen mit Sitz in Berlin im Stellenwert, den Mode für viele Verbraucher habe. Rund 65 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer geben an, dass Kleidung ihr Selbstbewusstsein „stark beeinflusst“. Um die Lücke zwischen Wunsch und Verhalten zu schließen, macht Zalando in seiner Studie, die unter anderem gemeinsam mit Fashionanbietern wie H&M, Adidas und Filippa K sowie dem Centre for Sustainable Fashion, McKinsey & Company und der Sustainable Apparel Coalition entstanden ist, zehn Praxisvorschläge für Modenanbieter sowie deren Supply Chain Verantwortliche.
Transparenz schaffen
Schaffen Sie Transparenz, indem Sie Informationen über die Lieferkette mit Kunden teilen und/oder Fotos der Zulieferbetriebe auf der eigenen Website veröffentlichen. Sprechen Sie offener über die Auswirkungen Ihrer Geschäftsaktivitäten sowie über Fortschritte.
Verständnis für Nachhaltigkeit wecken
In Zusammenarbeit mit der Sustainable Apparel Coalition und mithilfe des Higg-Index können branchenweite Nachhaltigkeitsstandards geschaffen werden, die auf einem einheitlichen Verständnis basieren und Daten von Marken, Händlern und Fabriken einbeziehen. Bei der Weitergabe der Informationen an Kunden sollte sichergestellt werden, dass Sprache und Begrifflichkeit leicht verständlich und in der gesamten Branche einheitlich sind. Unternehmen sollten Informationen zum Grad ihrer Nachhaltigkeit mit Hilfe standardisierter und anerkannter Methoden vermitteln – leicht verständlich und nachvollziehbar.
Kunden überzeugen
Welche Verbesserungen haben den größten Einfluss auf Ihr Unternehmen und Ihre Kunden? Genau in diese sollten Sie investieren. Kann das Unternehmen mehr bewirken, indem es den Verbrauch von Plastik reduziert? Oder sollte es sich lieber auf das Thema Kreislaufwirtschaft konzentrieren? Sobald Sie Ihre Mission geschärft haben, berichten Sie Ihren Kunden darüber an geeigneten Stellen der Customer Journey.
Nicht mehr, sondern richtig kaufen
Schaffen Sie Bewusstsein für nachhaltigere Produkte und nachhaltigere Kaufentscheidungen. Klären Sie über die damit verbundenen Vorteile auf. Beziehen Sie bei der Kommunikation mit Kunden in den Produktlebenszyklus ein, damit sie verstehen, welche nachhaltigen Optionen in jeder Phase zur Verfügung stehen.
Nutzen Sie Daten und Technologie, um nicht nachhaltige Rabatte zu vermeiden
Gehen Sie das Thema Überbestände an. Steigern Sie die Effizienz durch bessere Planung und schlankere Betriebsabläufe. Starten Sie damit, Betriebsabläufe mit intelligenten Planungs- und Digitalisierungssystemen zu optimieren. Investieren Sie in Machine Learning und künstliche Intelligenz (KI), um Prognosen zu verbessern. Testen Sie im nächsten Schritt neue Geschäftsmodelle, beispielsweise On-Demand-Produktionskapazitäten.
Qualität und Passform
Da Preis-Leistungs-Verhältnis, Qualität und Passform als Kaufmotive für Kunden eine größere Rolle spielen als Nachhaltigkeit, sollten nachhaltige Produkte durch intelligentes Merchandising um diese Vorteile herum positioniert werden. Heben Sie beispielsweise die Qualitätsmerkmale von Bio-Baumwolle hervor und geben die „Kosten für jedes Tragen“ des Kleidungsstücks an. So werden aus Produkten Investitionen, die sich langfristig auszahlen.
Grundsätze der Kreislaufwirtschaft
Bringen Sie Ihr Team auf den neuesten Stand, was das Thema „Circular Design“ betrifft. Gehen Sie die Problematik von Überbeständen an, und testen neue Geschäftsmodelle wie Resale oder Verleih. Analysieren Sie, welchen Effekt Ihr Rückkauf-Programm hat und nutzen Sie Erfahrungswerte, um es zu skalieren.
Investition in Secondhand
Werten Sie das Image von Secondhand auf, indem neue und gebrauchte Mode nebeneinander gezeigt werden: im Shop, in Marketingkampagnen und in sozialen Medien. Starten Sie Secondhand-Programme in Läden und Online-Shops oder schließen Sie Partnerschaften mit Resale-Spezialisten.
Richtige Pflege
Bleiben Sie zum Thema Produktpflege mit Ihren Kunden nach dem Kauf in Kontakt. Geben Sie ihnen Tipps, beispielsweise wie man Kleidung richtig wäscht oder aufbewahrt, damit sie lange hält. Außerdem geben Sie Ihren Kunden durch diese Tipps nach dem Kauf einen Grund, erneut Kontakt aufzunehmen.
E-Commerce: Zalando startet Testlauf für Mehrwegversandverpackung
Update vom 12.09.2019 von Sandra Lehmann
In Finnland, Norwegen, Dänemark und Schweden müssen Kunden Versandtaschen zurück in den Kreislauf führen.
Die Online-Fashionplattform Zalando startet nach eigenen Angaben in den kommenden Tagen einen vierwöchigen Piloten zum Test von wiederverwendbaren Verpackungen für die Lieferung von Kundenbestellungen. Demnach sollen 10.000 Kunden in Finnland, Norwegen, Schweden und Dänemark ihre Zalando-Bestellungen in Versandtaschen bekommen, die immer wieder genutzt werden können. Damit wird dem Unternehmen zufolge Verpackungsmüll reduziert, da ein und dieselbe Verpackung wiederholt zum Versenden und zur Retoure eingesetzt werden kann.
Zusammenfalten und verschicken
Die Test-Versandtasche des finnischen Start-ups RePack sei vergleichbar mit den bestehenden Zalando-Versandtaschen. Versendet würden die Mehrwegverpackungen aus dem Zalando-Logistikzentrum in Brunna, in der Nähe von Stockholm. Der Kreislauf funktioniert nach Unternehmensangaben, indem die Kunden die Versandtasche zusammenfalten, sie mit dem Rücksendeaufkleber versehen und diese in den Briefkasten werfen. Die Tasche gehe zurück an eine zentrale Stelle und werde von dort an die Logistikzentren verteilt.
Veränderung für Kunden
Wie Zalando berichtet, stellt die neue Verpackung vor allem eine Veränderung für Kunden der Plattform dar. Einerseits sei das Auspackerlebnis ein anderes als beim klassischen Paket, andererseits bedarf es einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Verpackung. Denn, um diese wiederverwenden zu können, muss sie dem Kreislauf wieder hinzugefügt werden. Das bedeute, dass Käufer die Verpackung auch dann zurücksenden müssen, wenn nichts retourniert wird. Eine internationale Verbraucherumfrage mit 4.000 Teilnehmern aus dem Frühjahr 2019 zeigt Zalando zufolge jedoch, dass es hierzu eine Bereitschaft gibt: 83 Prozent der Deutschen und 67 Prozent der finnischen Teilnehmer versuchen die Kunststoffmengen im Alltag zu reduzieren. Die Verwendung von Mehrwegverpackungen könnte hierauf einzahlen.
Die Herausforderung sieht Uwe Streiber, Team Warehouse Consumables bei Zalando, vor allem in den vereinzelten Lösungsansätzen: „Um das Konzept wiederverwendbarer Verpackung skalierbar zu machen, braucht es die gesamte E-Commerce-Industrie. Es benötigt standardisierte Prozesse und zentrale Abgabemöglichkeiten für wiederverwendbare Verpackungen”, sagt er. „Durch Mehrwegverpackungen wird das Material von Abfall zu Wertstoff. Ein einheitliches System, bei dem Kunden die Verpackung nicht zurückschicken, sondern beispielsweise im Supermarkt abgeben können, würde die Veränderung für alle erleichtern”, so Streiber.
Bereits im Mai hatte Zalando Neuerungen im Bereich nachhaltige Verpackung angekündigt. Neben den bereits bestehenden Ansätzen wie die Verwendung von Zalando-Boxen aus 100 Prozent recyceltem Papier und Versandtaschen aus 80 Prozent Post-Consumer recyceltem (PCR) Material, wurden laut dem Händler vor Kurzem die Kosmetiktaschen von Plastik auf 100 Prozent recyceltes Papier umgestellt. Gleichzeitig wurden die Polybags – dünne Schutzhüllen um die Textilien – aus über 60 Prozent recyceltem Plastik eingeführt. Durch diese Änderungen reduziert sich nach Zalando-Angaben der Verbrauch an nicht recyceltem Plastik um etwa 625,6 Tonnen im Vergleich zu 2018.
Robotik: Zalando schickt TORU in den Realbetrieb
Update vom 29.08.2019 von Sandra Lehmann
Magazino-Roboter wird zukünftig im Distributionszentrum Lahr eingesetzt.
Die Fashion-Onlineplattform Zalando setzt den Kommissionierroboter „TORU“ des Münchner Anbieters Magazino zukünftig in ihrem Distributionszentrum in Lahr im Rahmen eines Pilotprojekts ein. Das gaben beide Unternehmen übereinstimmend bekannt. Geplant sei, die bisherigen zwei Pickroboter, die sich bislang im Zalando-Distributionszentrum Erfurt im Testbetrieb befanden, um sechs weitere Geräte zu ergänzen. Vor Ort in Süddeutschland sollen die Roboter Zalando zufolge echte Kundenbestellungen abwickeln und gemeinsam mit den Mitarbeitern auf einer Fläche zusammenarbeiten.
Hindernisse stets im Blick
Wie Magazino mitteilt, werden die Roboter in Lahr zunächst in einem abgegrenzten Areal des Schuhbereichs in Betrieb genommen und eingearbeitet. Im zweiten Schritt erfolge dann die Anbindung an das Verwaltungssystem des Logistikzentrums. Laserscanner und 3D-Sensortechnik an Front und Heck ermöglichen es nach Magazino-Angaben, dass die autonomen Roboter im Parallelbetrieb zu den Mitarbeitern sicher arbeiten. Registriert TORU auf seiner Route einen Mitarbeiter oder ein Hindernis, bremse er zunächst ab, stoppe rechtzeitig und warte. Wahlweise sucht das Fahrzeug laut Hersteller eine alternative Route, falls der Weg blockiert bleibt.
Zalando hat im Sommer 2018 die ersten Roboter des Typs TORU in Erfurt in den Praxiseinsatz gebracht: Die Roboter unterstützten bislang in den Bereichen „Stow”, also Einlagern, und „Pick”, dem Kommissionieren von Schuhkartons. Das Besondere: Im Gegensatz zu anderen Automatisierungstechnologien, bei denen nur ganze Ladungsträger wie Paletten oder Kisten bewegt werden können, verfügen die mobilen TORU-Roboter Magazino zufolge über Ansätze von künstlicher Intelligenz sowie 3D-Kameratechnik. Dadurch könnten sie einzelne Objekte erkennen, greifen und transportieren. Mit diesen Fähigkeiten seien sie zudem in der Lage, auch die chaotische Lagerung zu unterstützen, die in den Logistikzentren von Zalando Anwendung findet.
„Nach verschiedenen Einsätzen im Pick und Stow haben sich die Roboter in unserer Logistiktestumgebung klar bewiesen. Zu Beginn standen die Roboter aufgrund von Erkennungsfehlern oder Rechenzeiten noch länger während des Betriebs still. Durch die Verringerung dieser Pausen konnte die Anzahl der Picks pro Stunde erheblich gesteigert werden, sodass sich der Einsatz für uns wirklich lohnt. Sie liegt jedoch unter der unserer Mitarbeiter und das wird auch in Zukunft so bleiben“, sagt Carl-Friedrich zu Knyphausen, Head of Logistics Development bei Zalando.
Für das Logistikzentrum Lahr als neuen Einsatzort hat sich Zalando nach eigenen Aussagen entschieden, da dort ausreichend Fläche besteht, um die TORUs inklusive Übergabe- und Ladestation einzusetzen.
Multichannel: Zalando startet Same-Day-Feldversuch in Paris
Update vom 19.08.2019 von Sandra Lehmann
Onlineplattform testet mit Adidas Lieferungen außerhalb des Zalando-Shops.
Die Online-Shoppingplattform Zalando und der Sportartikelhändler Adidas haben in Paris ein gemeinsames Pilotprojekt zur Lieferung von Same-und Next-Day-Artikeln gestartet. Das gab Zalando am 19. August öffentlich bekannt. Demnach sendet die Online-Shoppingplattform die Adidas-Ware von seinem Logistikzentrum in Moissy-Cramayel noch am gleichen oder nächsten Tag an Kunden in Paris. Das Besondere: Die Kunden bestellen nicht über den Zalandoshop, sondern auf der Website von Adidas Frankreich. Ziel der Kooperation ist Zalando zufolge eine effizientere und gemeinsame Nutzung von Logistikkapazitäten vor Ort.
Anbindung an Partner vereinfachen
Das seit Anfang August laufende Pilotprojekt ist nach Eigenangaben Zalandos erster Vorstoß im Bereich Multi-Channel, durch den das Unternehmen die Anbindung von Markenpartnern auf der Zalando Plattform weiter vereinfachen will. Die ersten Pakete wurden dem Onlinehändler zufolge bereits erfolgreich an Adidas-Kunden ausgeliefert. Sie profitierten von schnellerer Lieferung und erhalten ihr Paket innerhalb eines zweistündigen Lieferzeitfensters am gleichen Abend oder nächsten Tag - im gewohnten Gewand. Denn die Pakete würden zwar im Zalando Logistikzentrum bei Paris verpackt, kommen aber im neutralen Versandkarton.
„Der Test ist ein wichtiger Schritt im Rahmen unserer Plattformstrategie. Wir freuen uns sehr, mit unserem langjährigen Partner Adidas ein spannendes Modell zu testen, bei dem wir gemeinsam Synergien zum Wohle der Kunden schaffen: adidas-Kunden profitieren durch schnelle Lieferung, Zalando-Kunden, da wir unsere Same-Day Liefergebiete ausdehnen können”, sagt Jan Bartels, Senior Vice President Customer Fulfillment.
Alexandra Morton, Senior Vice President Supply Chain Management Europe bei Adidas, betont: „Als Sportunternehmen wissen wir, dass Schnelligkeit siegt. Unsere Zielgruppe, die Creators, leben heute in einer sich stets verändernden Welt, das prägt ihr Verhalten und ihre Erwartungen. Genau hier setzt der Pilot an, von dem Adidas-Kunden in der für uns strategisch wichtigen Stadt Paris von einer schnelleren Lieferung profitieren. Das Pilotprojekt zeigt, wodurch sich unsere langjährige und erfolgreiche Partnerschaft auszeichnet. adidas und Zalando teilen die Freude am Experimentieren und Innovation voranzutreiben. Das gibt uns die Möglichkeit, immer wieder neue Dinge auszuprobieren. Wir sind gespannt, wie unsere Kunden dieses Angebot annehmen.“
Mit dem aktuellen Projekt reagieren adidas und Zalando laut eigener Aussagen auf Veränderungen im E-Commerce: Kunden würden heute zunehmend schnellere Lieferungen erwarten. Zudem würden Marken ihre Kunden über mehr als einen Kanal und in unterschiedlichen Ländern erreichen wollen. Beides führe dazu, dass Bestände immer häufiger auf unterschiedliche Standorte verteilt werden müssen.
Der Multi-Channel-Ansatz soll perspektivisch die Services von Zalando Fulfillment Solutions (ZFS) ergänzen, so das Unternehmen in der Mitteilung. Im Rahmen von ZFS lagern dem Onlineanbieter zufolge bereits heute mehr als 100 Partner Teile ihres Sortiments in Zalando Logistikzentren, Zalando übernimmt den Versand an Kunden in derzeit 14 europäische Länder.
Jan Bartels sagt: „Beim Testlauf in Paris ist das noch nicht der Fall, hier pilotieren wir eine wichtige Komponente für unser künftiges ZFS-Angebot. Wir sehen viel Potenzial, Multi-Channel-Modelle mit Marken zu testen, die ohnehin einen Teil ihres Sortiments bei Zalando vorhalten. Indem wir das starke europäische Logistiknetzwerk von Zalando weiter für unsere Partner öffnen, profitieren sie von unserer Logistikexpertise und wir arbeiten gemeinsam effizienter.”
Der Test in Paris läuft nach Zalando-Angaben zunächst für sechs bis zwölf Monate, danach werden beide Partner die Ergebnisse auswerten.
Strategie: Zalando lagert Retourenmanagement an Dienstleister aus
Update vom 18.06.2019 von Sandra Lehmann
Fashion-Onlineplattform möchte sich mit dem Schritt auf seine Kompetenzen im Outbound konzentrieren.
Die Fashion-Onlineplattform Zalando wird ihr gesamtes Retourenmanagement an den Standorten Erfurt, Mönchengladbach und Lahr zukünftig an „spezialisierte Drittanbieter“ auslagern. Das bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber LOGISTIK HEUTE. Mit diesem Schritt möchte Zalando sich nach eigenen Angaben auf seine Kernkompetenzen im Outbound konzentrieren, um „die Ware so schnell wie möglich zum Kunden zu transportieren“.
Dabei handele es sich dem Unternehmen zufolge nicht um eine kurzfristige Entscheidung, sondern um einen lang angelegten Strategiewandel in Sachen Retouren, der bereits seit einigen Monaten anvisiert werde.
„Unser Logistiknetzwerk ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von Zalando. Es hat sich über die letzten zehn Jahre mitentwickelt und unser Wachstum möglich gemacht. Wir analysieren ständig unsere Prozesse in der Logistik und überlegen, wie wir diese verbessern können um auch in der Zukunft erfolgreich zu sein. Das ist ein routinemäßiger Vorgang und gehört zu unserem Selbstverständnis“, heißt es vonseiten des Modeanbieters.
So hat die Onlineplattform nach Aussagen der Unternehmenssprecherin bereits früher einen Teil ihrer Retouren durch Dienstleister abwickeln lassen. Dieser Prozess habe sich für Zalando bewährt, weshalb man zu dem Schluss gekommen sei, das gesamte Retourenvolumen an den drei Standorten auszulagern.
Keine betriebsbedingten Kündigungen
Die vom Strategiewechsel betroffenen Mitarbeiter werden nun, so Zalando, schrittweise anderen Abteilungen zugeteilt. Betriebsbedingte Kündigungen von unbefristeten Arbeitsverträgen habe es nicht gegeben. „Wir haben an den Standorten gemeinsam mit dem Betriebsrat unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben eine für den jeweiligen Standort passende Lösung entwickelt. Auch in Lahr, wo wir eine informelle Mitarbeitervertretung haben, konnten wir analog dazu eine gute Lösung erarbeiten“, gab das Unternehmen in einem offiziellen Statement bekannt.
Logistikimmobilien: Neues Distributionszentrum für Zalando
Update vom 20.12.2018 von Redaktion (allg.)
Goodman plant die Neuentwicklung für Kühne + Nagel in Halle an der Saale.
Die Online-Plattform für Mode und Lifestlye Zalando beauftragt Kühne + Nagel mit der Bereitstellung und dem Management eines Inbound Distribution Center in Halle an der Saale. Die Planung des Neubaus übernimmt Goodman und beauftragt die Max Bögl Stiftung & Co. KG als Generalunternehmer. Das Distributionszentrum mit einer Gesamtfläche von 35.000 Quadratmetern soll im Herbst 2019 den Betrieb aufnehmen. Nach der Hochlaufphase sollen dort pro Jahr bis zu 100 Millionen Artikel verarbeitet werden.
Erhöhte Redundanz der Bestände
Vom neuen Zentrum aus sollen die Waren effizient an die Logistikstandorte von Zalando verteilt werden. Was dem Unternehmen zufolge zu einer erhöhten Redundanz der Bestände im Netzwerk beitragen soll. So könnten die Lieferungen zwischen den Logistikstandorten reduziert werden. Darüber hinaus könne das Pufferlager dabei mitwirken, die Lagerumschlaghäufigkeit in den Zalando-Logistikzentren zu erhöhen.
„Der Vorteil des neuen Inbound Distribution Centers besteht darin, dass wir dort selbst kleine Mengen schnell entnehmen können, um unsere Logistikstandorte den lokalen Anforderungen entsprechend aufzustocken. Noch wichtiger ist aber, dass diese Investition dazu beitragen wird, die Redundanz unseres Sortiments in unserem Netzwerk zu erhöhen – letztendlich werden unsere Kunden davon profitieren, dass sie ihre Bestellungen schneller erhalten", so Dr. Jan Bartels, Vice President Customer Fulfillment & Logistics bei Zalando.
Hotspot Star Park
Als Standortvorteile sieht das Unternehmen das hohe Arbeitskräftepotenzial sowie die geografische Lage und die Infrastruktur. Das neue Zentrum ist im Industriegebiet Star Park Halle gelegen und an die Autobahnen A14 und A9 angebunden. Mittelfristig sollen am Standort circa 350 Stellen geschaffen werden, anfänglich werden zunächst 120 neue Stellen besetzt.
abb/me
Kommissionierung: Zalando und Körber investieren in Robotikfirma
Update vom 28.02.2018 von László Dobos
Onlinehändler und Technologie-Holding beteiligen sich an Magazino.
Das Münchener Robotik Start-up Magazino hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von 20,1 Millionen Euro abgeschlossen. Zu den neuen Investoren gehören der internationale Technologiekonzern Körber, Cellcom, der Onlinehändler Zalando, sowie der Logistikdienstleister Fiege Logistik. Das hat Magazino kürzlich mitgeteilt.
Große Investition in Roboter-Start-up
Die vom Körber-Konzern angeführte Finanzierungsrunde zählt laut Magazino zu einer der größten Investitionen in Start-ups aus dem Bereich Robotik in Europa. Mit der Kapitalerhöhung um 20,1 Millionen Euro soll vor allem der Vertrieb im In- und Ausland ausgebaut und die Entwicklung der Roboter vorangetrieben werden.
Roboter picken stückgenau
Magazino entwickelt und produziert wahrnehmungsgesteuerte, mobile Roboter, die das Greifen und Transportieren von Stückgütern in der Intralogistik vollständig automatisieren. Die Technologielösungen des Start-ups ermöglichen nach Angaben von Magazino eine dynamische Lagerhaltung und Kommissionierung sowie intelligente Materialdisposition im E-Commerce und an Montagelinien. Mit dem stückgenauen Zugriff auf einzelne Artikel will Magazino eine der zentralen Lücken in der Automatisierung von manuellen Logistikprozessen schließen. Das zentrale Produkt von Magazino ist der Kommissionier-Roboter „TORU“. In einem Distributionszentrum von Fiege Logistik unterstützen mehrere solche Maschinen die Mitarbeiter beim Kommissionieren von online bestellten Schuhen.
Investoren sichern sich die Technologie
Die Investoren sichern sich mit ihren Beteiligungen an dem 2014 gegründeten Start-up Zugang zu dieser Technologie. Diese beinhaltet auch die Softwaresuite ACROS (Advanced Cooperative Robot Operation System), welche das „Gehirn“ der Roboter bildet. Diese Softwaresuite dient dazu, nicht-deterministische, also wahrnehmungsgesteuerte, Roboter in für Menschen gemachten Umgebungen agieren zu lassen.
„Das Magazino-Team hat mit seinen Robotik-Lösungen Innovationen entwickelt, die das Potential haben, die Intralogistik nachhaltig zu verändern“, sagt Michael Horn, Mitglied des Konzernvorstands der Körber AG. „Die Partnerschaft bietet insbesondere für Kunden unseres Geschäftsfelds Logistiksysteme einen entscheidenden Mehrwert.“
Magazino-Roboter passen gut zu Zalando
David Schröder, Zalando Senior Vice President Convenience: „Unsere Investition in Magazino sichert uns eine Zukunftstechnologie, die mit unserer bestehenden Infrastruktur in hohem Maße kompatibel ist und die flexibel eingesetzt werden kann, um zukünftig Mitarbeiter in unseren Logistikzentren unterstützen zu können.“
Fiege Logistik gehört nicht nur zu den neuen Teilhabern, sondern auch zu den Kunden, bei denen die Roboter schon im Einsatz sind. Jens Fiege, Vorstand des Familienunternehmens, sagt: „Wir werden unsere nun schon zwei Jahre andauernde Partnerschaft mit Magazino weiter vertiefen und freuen uns, nun einen noch größeren Beitrag zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Robotik in der Logistik leisten zu können. Wir sind davon überzeugt, dass diese Technologie die Zukunft der Logistik maßgeblich prägen wird.“
Personalie: Von Sony über Beiersdorf zu Zalando
Update vom 05.10.2016 von Nadine Bradl
Martin Wunderlich ist neuer Senior Manager Transport Operations des Onlinehändlers.
Der Onlinehändler Zalando SE hat einen neuen Senior Manager Transport Operations. Martin Wunderlich hat diese Position von Prof. Dr. Markus Muschkiet übernommen, der zum 1. September an der Hochschule Niederrhein die Professur für Textillogistik im Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik angetreten hat. Das bestätigte Zalando auf Anfrage von LOGISTIK HEUTE.
Seit Juni bei Zalando
Wunderlich arbeite als Senior Manager an der kontinuierlichen, strategischen und operativen Weiterentwicklung der Transportlogistik bei Zalando. Wunderlich wurde 1980 in Berlin geboren. Dort studierte der gelernte Speditionskaufmann Betriebswirtschaftslehre an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie. Er war unter anderem bei Sony und der Beiersdorf AG tätig, bevor er im Juni 2016 zu Zalando wechselte.
Neubau: Schreit jetzt Lahr vor Glück?
Update vom 17.09.2015 von Nadine Bradl
Onlinehändler Zalando wird in der Region Oberrhein sein neues Logistikzentrum bauen.
Der Onlinehändler Zalando SE hat das Geheimnis um den Standort seines neuen Logistikzentrums gelüftet: Gebaut wird in Lahr. Wie Zalando am 17. September 2015 mitteilte, soll im Oktober 2015 mit dem Bau des vierten selbstbetriebenen Logistikzentrums in Deutschland begonnen werden.
130.000 Quadratmeter Fläche
Gemeinsam mit dem Logistikimmobilienentwickler Goodman mit Sitz im australischen Sydney errichte die Onlineplattform eine Immobilie mit einer Fläche von 130.000 Quadratmetern. Goodman hatte bereits die Logistikzentren in Erfurt und Mönchengladbach mit dem Onlinehändler konzipiert. Diesmal entsteht die neue Immobilie allerdings „nicht auf der grünen Wiese, sondern durch die Konversion eines 185.000 Quadratmeter großen ehemaligen Militärgeländes“, sagte Jordan Corynen, Goodman Regional Director DACH.
Schnellere Lieferung
Mit dem Neubau in Lahr will Zalando nach eigenen Angaben Kunden in Süddeutschland, der Schweiz und Frankreich noch schneller beliefern und der weiterhin steigenden Nachfrage im Onlinehandel gerecht werden. Bereits im Herbst 2016 soll der Testbetrieb in Lahr aufgenommen werden. Zalando plant, künftig etwa 1.000 Arbeitsplätze am Standort in der Region Oberrhein zu schaffen.
Pilotprojekt in Italien
Ein weiteres Projekt verfolgt der Onlinehändler gerade in Italien: Wie LOGISTIK HEUTE im August berichtete, soll hier ein kleiner Logistikstandort als Pilotprojekt für weitere Standorte außerhalb Deutschlands entstehen. Dieser soll in Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister Anfang 2016 den Betrieb aufnehmen.
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