E-Commerce: Wie gelingt der Umstieg auf nachhaltigen Onlinehandel?

Die Titelstory in der Oktober-Ausgabe von LOGISTIK HEUTE beleuchtet Strategien zum umweltbewussten E-Commerce.

Wie geht nachhaltiger E-Commerce? Die Titelstory in der Oktober-Ausgabe LOGISTIK HEUTE gibt Aufschluss. (Foto: Visual Generation/AdobeStock)
Wie geht nachhaltiger E-Commerce? Die Titelstory in der Oktober-Ausgabe LOGISTIK HEUTE gibt Aufschluss. (Foto: Visual Generation/AdobeStock)
Sandra Lehmann

Nachhaltigkeit liegt bei Konsumenten im Trend – das zeigen momentan zahlreiche Studien. Unter anderem ermittelte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG Ende 2020, dass im Jahr zuvor bereits vier von fünf Kunden den Faktor Nachhaltigkeit bei ihren Kaufentscheidungen miteinbezogen. Zukünftig will dies KPMG zufolge sogar jeder zweite tun.

Diese Entwicklung hat auch Konsequenzen für Händler, wie Dr. Robert Brohl, COO des Onlinehändlers Galaxus Germany, gegenüber LOGISTIK HEUTE erläutert:

„Mehr als die Hälfte der Deutschen sieht Umwelt- und Klimaschutz als wichtiges Thema an, um Zukunftsauf­gaben zu meistern und die Lebensqualität zu erhalten. Außerdem merken wir, dass sich das Bewusstsein auch beim Konsum bemerkbar macht – hier wird besonders beim Kauf von Haushaltsgeräten auf Energieeffizienz geachtet.“

Hinzu kommt nach Ansicht des österreichischen Fulfillment-Dienstleisters Byrd auch die spezielle Käuferklientel im Onlinehandel. „Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt besonders in der jüngeren Generation immer mehr an Bedeutung. Da es sich dabei um eine besonders onlineaffine Zielgruppe handelt, deren Kaufkraft in den nächsten Jahren stark steigen wird, muss sich der E-Commerce-Sektor entsprechend ausrichten“, erklärt Daniel Mirzaei, Marketing Director des Wiener Unternehmens. Darüber hinaus, so der Experte, müssen auch Händler in Europa zukünftig mit politischen Maßnahmen rechnen, die nachhaltige Geschäftspraktiken belohnen und umweltschädliches Handeln bestrafen. Als Beispiel nennt Mirzaei den 2019 in Singapur in Kraft getretenen Resource Sustainability Act, der eine Berichtspflicht für verwendete Verpackungen vorsieht.

Aber wie kann es Unternehmen gelingen, auf diese neuen Bedürfnisse der Kunden – auch vonseiten der Logistik – einzugehen? Thomas Berger, Head of E-Commerce beim Fulfillment-, Versand- und Postanbieter Asendia Germany, rät seinen Kunden grundsätzlich zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, wenn diese sich mit dem Thema nachhaltiger E-Commerce auseinandersetzen.

„Nachhaltigkeit geht weit über reine Klimaneutralität hinaus. Während Letzteres die Reduktion von CO2-Emissionen in den Fokus nimmt, beinhaltet Nachhaltigkeit auch die Aspekte Beschaffung, Produktion, Qualität und Langlebigkeit der Produkte. Außerdem fließen in den Begriff Beschäftigungsmodelle, klimaneutraler Versand und Retourenmanagement mit ein“, erläutert Berger gegenüber LOGISTIK HEUTE. Er fügt hinzu: „Nachhaltiger E-Commerce sollte also stets als wichtiger Pfeiler der gesamten Unternehmensstrategie und der Mentalität betrachtet werden.“

Mit welchen Maßnahmen sich Onlinehändler auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit machen können und welche Best Practices es bereits gibt, lesen Sie in der Titelstory der LOGISTIK HEUTE-Ausgabe 10/2021, die am 8. Oktober erschienen ist.

Im Einsatz für eine nachhaltige Zukunft

„Du hast auf mich gewartet. Schenk mir ein langes Leben, indem du mich pflegst, reparierst und recycelst.“ Diesen Wunsch habe ich neulich auf einer Sendung von H&M gelesen – er zeigt anschaulich, wofür der Modekonzern sensibilisieren möchte.