E-Commerce: Weihnachtsgeschenke-Shopping verlagert sich ins Netz

Laut Bitkom kaufen dieses Jahr 34 Prozent der Internetnutzer ihre Präsente ausschließlich online.

Weihnachten wird mehr und mehr zum Internetshopping-Event, wie der Bitkom in einer Umfrage herausfand. (Symbolbild: GooDAura/Fotolia)
Weihnachten wird mehr und mehr zum Internetshopping-Event, wie der Bitkom in einer Umfrage herausfand. (Symbolbild: GooDAura/Fotolia)
Sandra Lehmann

Ob Bücher, Smartwatches oder Schmuck: 2021 kommen noch mehr Weihnachtsgeschenke aus dem Netz als in den Vorjahren. So gibt ein Drittel (34 Prozent) der Internetnutzerinnen und -nutzer an, in diesem Jahr Präsente ausschließlich online zu kaufen. Weitere 27 Prozent planen das für den Großteil ihrer Geschenke (Gesamt: 61 Prozent). Im Vorjahr waren es noch 54 Prozent, die Weihnachtsgeschenke größtenteils oder ausschließlich im Netz shoppten.

Weniger Menschen kaufen stationär

Gleichzeitig fällt der Anteil derjenigen, die lieber im stationären Handel einkaufen, deutlich geringer als in den Vorjahren aus: Elf Prozent wollen ihre Geschenke überwiegend und gerade einmal neun Prozent wollen sie ausschließlich im Geschäft vor Ort besorgen (Gesamt: 20 Prozent). 2020 waren es noch 28 Prozent, die größtenteils oder ausschließlich stationär einkauften. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter mehr als 1.000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, die vom Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben wurde.

Internetshopping vor allem bei Jüngeren beliebt

Demnach erledigen vor allem die Jüngeren ihre Weihnachtseinkäufe im Netz: 66 Prozent der 16- bis 29-Jährigen besorgen die meisten oder alle Präsente online – unter den weniger internetaffinen über 65-Jährigen sind es noch 31 Prozent. Insgesamt kaufen 86 Prozent der Onliner Weihnachtsgeschenke im Netz (2020: 81 Prozent). Frauen und Männer unterscheiden sich in ihrem Einkaufsverhalten kaum, so der Bitkom.

Volle Geschäfte, enge Gänge, wenig Abstand – die Sorge vor dem Coronavirus beim Weihnachtseinkauf ist in diesem Jahr noch einmal stark gestiegen: So möchten sieben von zehn (71 Prozent) derjenigen, die ihre Weihnachtsgeschenke online kaufen, die Gefahr einer Ansteckung minimieren – im Vorjahr waren es 51 Prozent. Die Umfrage wurde vom 5. bis 19. November telefonisch durchgeführt, also mitten in der vierten Coronawelle.

Sorge vor Coronainfektion im Handel wächst

Besonders für Personen ab 50 Jahren sei die Sorge vor einer Ansteckung ein relevanter Grund für den Onlinekauf. So geben 80 Prozent der 50- bis 64-Jähringen sowie 79 Prozent der über 65-Jährigen an, deshalb Geschenke im Internet zu besorgen. Des Weiteren geben zwei Drittel (68 Prozent) an, beim Betreten von größeren Geschäften oder Einkaufszentren derzeit ein mulmiges Gefühl zu haben – das sind deutlich mehr als noch vor einem Jahr (2020: 44 Prozent). Unter den Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren sind es sogar 77 Prozent, die sich beim Einkauf vor Ort unwohl fühlen.

„Die Sorge vor einer Ansteckung veranlasst im zweiten Corona-Jahr noch mehr Menschen dazu, ihre Weihnachtseinkäufe im Internet zu besorgen. Es geht aber auch darum, Stress und Zeitdruck in der Weihnachtszeit zu vermeiden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Fast jede oder jeder Zweite (48 Prozent) gibt an, sich in der Corona-Zeit ans Onlineshopping gewöhnt zu haben und daher Geschenke weiterhin im Netz kaufen zu wollen.

Die meisten derjenigen, die ihre Weihnachtseinkäufe online erledigen, tun dies vor allem wegen der bequemen Lieferung direkt nach Hause (84 Prozent). Außerdem wollen sie sich das Gedränge in den Läden sparen (78 Prozent). Weiterhin schätzen sie, dass sie unabhängig von Ladenöffnungszeiten einkaufen können (77 Prozent). Und viele Menschen schätzen die Preistransparenz: Fast zwei Drittel (63 Prozent) geben an, Geschenke im Netz zu kaufen, da sie dort Preise besser vergleichen können.