E-Commerce: Onlinehandel starker Treiber der deutschen Wirtschaft
Der Onlinehandel in Deutschland ist nach Angaben des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh) e.V. ein starker Motor für die Wirtschaft der Bundesrepublik. Wie der Verband am 22. März mitgeteilt hat, trägt der Wirtschaftszweig E-Commerce aktuell 100 Milliarden Euro im Jahr zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei.
1,2 Millionen Beschäftigte
Über die direkt zurechenbaren Umsätze und Gewinne hinaus stimuliere E-Commerce Wachstum auf allen Handelsstufen, bei Lieferanten und Dienstleistern, heißt es in einer Pressemeldung des bevh. Vor allem aber mehre der Onlinehandel den gesellschaftlichen Wohlstand, wie eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts Copenhagen Economics (CE) im Auftrag des Verbands erstmals berechnet hat. Die Wirtschaftszweig E-Commerce beschäftigt demnach direkt und indirekt mehr als 1,2 Millionen Menschen – 1.256.400 Beschäftigte und damit nur etwas weniger als die Automobilindustrie in Deutschland mit 1.283.000 Beschäftigten – wobei durch 100 neue Arbeitsplatze im E-Commerce weitere 66 im Umfeld entstehen. Mit 100 Milliarden Euro an Wertschöpfung trage der Sektor außerdem fast drei Prozentpunkte (2,9) zum Bruttoinlandsprodukt bei, so die Studie. Zum Vergleich: Der Beitrag zum BIP durch die deutsche Automobilindustrie liege mit 4,9 nur 2 Prozentpunkte höher.
„Der E-Commerce verändert als Innovator die Handelsbranche und leistet wichtige, jetzt messbare Beiträge für das Gemeinwohl. Er ist Bestandteil und Treiber der tiefgreifenden digitalen Transformation der deutschen Wirtschaft“, sagt Gero Furchheim, Präsident des bevh und Sprecher des Vorstands bei der Cairo AG. „Eine klare Trennung von Online und Offline wird auf allen Handelsstufen immer seltener. Die verschiedenen Wege ergänzen sich vielmehr. Gerade auch während des Lockdowns hat der E-Commerce den betroffenen Unternehmen helfen können, ihre Kunden weiter zu erreichen.“
Dabei spielten aus Sicht des Verbands auch Marktplätze wie Amazon, Mercateo, Otto.de oder Zalando eine wichtige Rolle, indem sie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Einstieg in den Onlinehandel erleichterten. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen profitieren vom E-Commerce in besonderem Maße: Bei ihnen liegt der Anteil des Onlinevertriebs am Umsatz um zehn Prozentpunkte über dem Mittelwert.
„E-Commerce fördert die Vielfalt, denn kleine Unternehmen können mit nur geringen Eintrittshürden in den Onlinehandel starten. Digital werden zusätzliche Kunden unabhängig vom Standort angesprochen, bedient und gebunden. Auch das Unternehmen, das ich leite, wurde von inhabergeführten Fachgeschäften gegründe, um gemeinsam Versandhandel und jetzt E-Commerce zu betreiben. Qualität, Service und eine persönliche Handschrift führen auch und gerade im Onlinehandel zum Erfolg. Es ist an der Zeit, dass die Politik die reale Veränderung in der Wirtschaft akzeptiert und die Chancen von Wandel und Innovation positiv begleitet, statt auf Bewahren zu setzen“, so Furchheim weiter.
Weitere relevante Erkenntnisse der Studie:
- Insbesondere in ländlichen Räumen wirkt sich der E-Commerce positiv aus: Einerseits durch Investitionen in strukturschwache Gebiete, etwa beim Ausbau der Lieferlogistik; andererseits, weil sich für Kunden dort die Vielfalt des Angebots erhöht. Menschen auf dem Land bekommen durch die Online-Option dieselbe Produktauswahl wie Bewohner größerer Städte.
- E-Commerce trägt zur Stabilisierung der Verbraucherpreise bei, ohne das Preisniveau im Mittel zu senken. Mit nur 0,2 Prozent niedrigeren im E-Commerce erzielten Verbraucherpreisen könne von einem Preisverfall im Internet keine Rede sein.
- E-Commerce schafft leichteren Zugang zu einer größeren Menge an vielfältigeren Produkten. So steigert er den „Consumer Welfare” in Deutschland um bis zu drei Prozent.
- E-Commerce hat großen Einfluss auf den Direktvertrieb. Immer mehr Produzenten nutzen das Internet, um direkt mit ihren Angeboten Kunden zu erreichen: Jeder fünfte Online-Kauf findet im Shop eines Herstellers oder Erzeugers statt.
- Deutschland ist ein Netto-Profiteur des internationalen E-Commerce. Durch eine Verlagerung von Offline- zu Online-Einkauf innerhalb und zwischen den EU-Ländern steigt das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland. Für das Jahr 2019 errechnet sich ein positiver Saldo von fünf Milliarden Euro.
- Die E-Commerce-Umsätze zwischen Unternehmen (B2B) erreichen heute schon fast die vierfache Höhe der mit Endkunden (B2C) erzielten Umsätze.
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