E-Commerce: Onlinehändler holen März-Defizit auf

Interaktiver Warenhandel lag im April 17,9 Prozent über dem Vorjahresmonat.

Nach dem Minus folgt das Plus: Der Onlinehandel konnte einen großen Teil der Verluste vom März im April wieder wett machen, sagt der bevh. (Symbolbild: Andrey Popov)
Nach dem Minus folgt das Plus: Der Onlinehandel konnte einen großen Teil der Verluste vom März im April wieder wett machen, sagt der bevh. (Symbolbild: Andrey Popov)
Sandra Lehmann

Im April haben die deutschen Onlinehändler den im März verzeichneten Umsatzrückgang aufholen können. Insgesamt lag der E-Commerce mit Waren um 17,9 Prozent über dem Vorjahresmonat und erreichte ein Volumen von 6,82 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer (April 2019: 5,78 Milliarden). Das zeigt eine Sonderauswertung des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) auf Grundlage der übers ganze Jahr erhobenen Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“.

Segment Mode und Schuhe leidet nach wie vor

Allerdings konnten noch nicht alle Sortimente das im März verzeichnete Minus kompensieren, so der Verband. Kumuliert man die Monate März und April, so liegt der Umsatz laut bevh im wichtigen Segment „Bekleidung“ mit 1,75 Milliarden Euro Umsatz noch um 8,8 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum (1,92 Milliarden). Bei Schuhen falle das Minus mit 11,3 Prozent noch deutlicher aus. Schlusslicht bilden die Sortimente Schmuck und Uhren mit minus 40,3 Prozent sowie Auto, Motorrad und Zubehör mit minus 23,7 Prozent. Die Kaufzurückhaltung in diesen Kategorien entspreche der generellen Konsumzurückhaltung im gesamten Handel und einem derzeitigen, ausschließlich bedarfsgeprägten Einkauf, erklärt der bevh.

Dass insgesamt durch den April der schwache März mit einem kumulierten Plus von 2,3 Prozent überkompensiert wurde, liegt laut dem Verband insbesondere am starken Wachstum der Kategorien Lebensmittel (+101 Prozent), Medikamente (+87,3 Prozent), Drogeriewaren (+55,1 Prozent) und Tierbedarf (+20,2 Prozent). Gerade diese Sortimente waren allerdings in der Lockdown-Phase kontinuierlich auch im stationären Handel zu erhalten.

„Die enormen Steigerungen bei den Gütern des täglichen Bedarfs zeigen vor allem, dass die Verbraucher in Deutschland den Onlinehandel als verlässlichen Versorger, gerade in solch einer Krise, schätzen und nutzen“ so bevh-Präsident Gero Furchheim. „Wir sind stolz auf die Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Branche und der Lieferdienste, mit denen wir unter herausfordernden Bedingungen den Versorgungsauftrag erfüllen konnten.“