E-Commerce: 2019 war ein Rekordjahr für den deutschen Onlinehandel

Handel im Netz erwirtschaftet ein Umsatzplus von 11,6 Prozent gegenüber 2018.

Onlineshopping boomte auch 2019: Wie der bevh verkündete, setzte der Handel im Netz mehr als 72 Milliarden Euro um. (Symbolbild: Vege/Fotolia)
Onlineshopping boomte auch 2019: Wie der bevh verkündete, setzte der Handel im Netz mehr als 72 Milliarden Euro um. (Symbolbild: Vege/Fotolia)
Sandra Lehmann

Der E-Commerce-Bereich in Deutschland hat das Jahr 2019 mit einem Bruttoumsatz von 72,6 Milliarden Euro abgeschlossen. Das entspricht einem Plus von 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem ein Bruttoumsatz von 65,1 Milliarden Euro im Onlinehandel erwirtschaftet wurde. Der Gesamtumsatz mit Waren sowie Dienstleistungen im Interaktiven Handel, der neben Onlineverkäufen auch schriftliche und telefonische Bestellungen enthält, erreichte 94 Milliarden Euro. Diese Ergebnisse teilte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) am 21. Januar im Rahmen einer Pressekonferenz in Hamburg mit.

Mehr Bestellungen über mobile Endgeräte

Aus den Daten der E-Commerce-Verbraucherstudie im Auftrag des bevh zeige sich, dass eine von drei Bestellungen heute über Smartphones und Tablets erfolgt. Vor fünf Jahren seien es nicht einmal 20 Prozent gewesen. Die hohe Zahl an Bestellungen insgesamt ist laut bevh auch darauf zurückzuführen, dass Händler und Zusteller in der Wahrnehmung der Kunden noch besser geworden sind. 94,5 Prozent der Befragten äußerten sich mit ihrem Onlineeinkauf sehr zufrieden oder zufrieden, nach 93,9 Prozent vor einem Jahr.

Gero Furchheim, Präsident des bevh und Sprecher des Vorstands der Cairo AG, sagte anlässlich der Veröffentlichung er Ergebnisse: „Deutschlands Onlinehandel ist auf der Überholspur. E-Commerce wird immer effizienter und die Händler sind für weiteres Wachstum gut gerüstet. Die Steigerung der Kundenzufriedenheit in einem erneuten Wachstumsjahr hat dies eindrucksvoll gezeigt.“

Am Wachstum hatten der Umfrage zufolge alle Versendertypen Anteil. Deutlich vorne lagen im Jahr 2019 die Multichannel-Versender, die in Summe mit 13 Prozent zulegen konnten. Dabei wuchsen die Onlineshops der stationären Händler mit 8,2 Prozent deutlich unter dem Marktniveau. Anbieter, die ein Katalogangebot mit dem Onlinehandel verknüpften, legten demgegenüber um 18,1 Prozent zu. Online Pure Player und Marktplätze verzeichneten mit jeweils 10,7 Prozent beziehungsweise 10,8 Prozent ein fast gleich starkes Wachstum. An der Verteilung des Umsatzes ändere sich dadurch fast nichts: Wie im Vorjahr entfallen 47 Prozent der Umsätze auf Online-Marktplätze, 35 Prozent auf Multichannel-Anbieter und 15 Prozent auf Internet Pure Player. Im vierten Quartal 2019 hat der E-Commerce nach bevh-Angaben allein erstmals mit 22 Milliarden Euro brutto deutlich mehr als 20 Milliarden Euro in einem Quartal umgesetzt. Der gesamte Interaktive Handel in Deutschland erreichte mit 22,3 Milliarden Euro wenig mehr. Der Onlinehandel machte erstmals fast 99 Prozent des Interaktiven Handels aus.

„Das Rekordjahr 2019 hat gezeigt: Das digitale Geschäft ist der Motor des Handels und Plattformen werden mehr und mehr zum Betriebssystem der gesamten Wertschöpfungskette. Einzel- und Großhandel werden digital - oder verschwunden sein“, sagte Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh.

 

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