Drohnen: Rewe investiert in Wingcopter

Der Lebensmitteleinzelhändler gehört zu den Neuinvestoren der 42 Millionen Dollar schweren jüngsten Finanzierungsrunde des Drohnenherstellers.

Tom Plümmer ist CEO und Mitgründer von Wingcopter. (Foto: Wingcopter / Jonas Wresch)
Tom Plümmer ist CEO und Mitgründer von Wingcopter. (Foto: Wingcopter / Jonas Wresch)
Therese Meitinger

Wingcopter, der deutsche Lieferdrohnenhersteller und -dienstleister, hat am 21. Juni eine Finanzierung über 42 Millionen US-Dollar von mehreren strategischen und Finanzinvestoren bekannt gegeben. Die neue Finanzierung sei Teil einer Erweiterungsrunde der Series A und verdreifacht das bisher aufgenommene Eigenkapital des Weiterstadter Unternehmens auf mehr als 60 Millionen US-Dollar, heißt es in einer Pressemitteilung. Der deutsche Lebensmitteleinzelhändler Rewe Group sowie die deutschen Investoren Salvia und XAI technologies haben sich demnach erstmalig an Wingcopter beteiligt. Der japanische Großkonzern Itochu und die Bestandsinvestoren Futury Capital aus Deutschland sowie Xplorer Capital aus dem Silicon Valley investierten ebenfalls.

Die Beteiligung der Rewe Group als einem der größten deutschen Lebensmitteleinzelhändler mit 12.000 Filialen in ganz Europa sieht Wingcopter als eine gute Ergänzung der Investorenbasis. Man werte das als ein klares Zeichen dafür, dass die Zukunft von Wingcopter über medizinische Drohnenlieferdienste hinausgehen werde, so die Pressemitteilung.

Christoph Eltze, Bereichsvorstand Digital, Customer & Analytics der Rewe Group, zum Hintergrund des Investments:

„Die Rewe Group ist eines der innovationsfreudigsten Unternehmen im deutschen Handel. Wir setzen seit Jahren auf starke Partnerschaften mit Innovationsführern, gerade bei Zukunftsthemen. Mit Wingcopter haben wir einen solchen neuen Partner gefunden.“

Produktion hochfahren, Dienstleistungen ausweiten

Die neue Finanzierung will Wingcopter nutzen, um seine Drone-Delivery-Dienstleistungen weltweit auszubauen und die Produktion der eVTOL-Lieferdrohne, des „Wingcopter 198“, hochzufahren. Das Unternehmen verzeichnet nach Eigenangaben eine wachsende Nachfrage nach seinem neuen unbemannten Flugsystem und hat bereits die meisten Produktionsslots für dieses und nächstes Jahr an Kunden aus aller Welt verkauft. Die Wingcopter-Fabrik in Weiterstadt sei für die Herstellung von tausenden Wingcopter-Drohnen pro Jahr ausgelegt und werde in Kürze mit einer teilautomatisierten Produktion beginnen, die den Produktionsprozess erheblich beschleunige, so der Hersteller.

Darüber hinaus plant Wingcopter, das Kapital auch in die Forschung und Entwicklung von neuen Produktfunktionen zu investieren und 80 neue Mitarbeiter innerhalb der kommenden Monate einzustellen. Die Finanzierungsrunde kommt kurz nachdem die amerikanische Federal Aviation Administration (FAA) die Zulassungskriterien für den Wingcopter 198 erteilt hat.

„Die neue Finanzierung in Verbindung mit steigenden Umsätzen versetzt uns in eine hervorragende Position, um unser marktführendes Drohnen-Liefersystem mit unseren Kunden auf der ganzen Welt zur Optimierung von Lieferketten zu etablieren“, so Tom Plümmer, Mitgründer und CEO von Wingcopter.