Digitalisierung: Service schlägt Produkt

Neue Geschäftsmodelle werden wettbewerbsentscheidend.
Auch in der Logistik werden digitale Geschäftsmodelle häufiger - etwa das Mieten von Staplerleistung. (Symbolbild: Vege/Fotolia)
Auch in der Logistik werden digitale Geschäftsmodelle häufiger - etwa das Mieten von Staplerleistung. (Symbolbild: Vege/Fotolia)
Sandra Lehmann

Unternehmen, die in der Lage sind, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, haben zukünftig einen Wettbewerbsvorteil. „Die Fähigkeit, innovative und vor allem digitale Business-Modelle zu entwickeln und ins eigene Unternehmen zu implementieren, wird zukünftig existenzentscheidend sein. Wer sich damit nicht auseinandersetzt, wird am Markt nicht auf Dauer bestehen können“, so Eva Zauke, COO der Business Unit IoT & Digital Supply Chain bei SAP SE, gegenüber LOGISTIK HEUTE.

Servicebasierte Geschäftsformen im Trend

Dabei gehe der Trend außerdem hin zu serviceorientiertem Geschäftsformen und weg vom reinen Produkt. Diese These unterstützt beispielsweise Dr. Johann Seif, Vice President International Planning und Logistics der Henkel AG. So wies der SCM-Experte anlässlich des 24. Österreichischen Logistiktags Anfang Juni darauf hin, dass Produkte allein keine Garantie mehr für Unternehmenserfolg sind: „Ein Waschmittel können Wettbewerber beispielsweise hundertfach kopieren, entscheidend ist, was man als Unternehmen an Zusatzservices bietet. Bevorzugt natürlich digital“, so Seif.

Logistik muss sich neu aufstellen

Und auch in der Logistik wird bald nichts mehr ohne servicebasierte Geschäftsmodelle gehen, wie Zauke betont. So weist die SAP-Expertin etwa darauf hin, dass einige große Marktteilnehmer aus dem Wirtschaftszweig sich auf diese disruptiven Veränderungen bereits eingestellt haben und dadurch ihre Position stärken konnten. So habe etwa der Onlineriese Amazon rechtzeitig erkannt, wie wichtig es ist, sich auf verschiedene Standbeine zu stellen und dabei auch die Logistik neuzugestalten. Das sehe man etwa an den Same-Day-Delivery-Konzepten des Konzerns oder an der Einbindung von Z-Shops. „Beispiele wie diese zeigen, dass erfolgreiche Marktteilnehmer keine Angst davor haben, sich in Bereiche vorzuwagen, die zuvor nicht zum genuinen Geschäftsmodell gehört haben“, erklärt Zauke.

Welche Unternehmen aus dem Logistikbereich derzeit noch erfolgreich ihre Geschäftsmodelle erweitern und wie Verantwortliche den Sprung zur digitalen Geschäftsform schaffen können, erfahren Sie in der Titelgeschichte der Ausgabe 7-8/2017 von LOGISTIK HEUTE, die am 14. Juli erschienen ist.