Digitale Transformation: Bundeswehr kreiert neue Logistik-Ideen mit Start-up-Know-how

Im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr entwickelten Mitglieder der Truppe aus theoretischen Konzepten erste Prototypen.

Die Bundeswehr hat in einem internen Contest innovative Ideen für die Digitalisierung der Truppenlogistik gesucht. (Symbolbild: Robert Kneschke/AdobeStock)
Die Bundeswehr hat in einem internen Contest innovative Ideen für die Digitalisierung der Truppenlogistik gesucht. (Symbolbild: Robert Kneschke/AdobeStock)
Sandra Lehmann

Die Bundeswehr hat am 15. Juni in Berlin die Ergebnisse ihrer „Innovation-Challenge-Logistik“ einer Jury aus Logistikexperten der Bundeswehr und zivilen Start-up-Unternehmern vorgestellt. Das teilte die Bundeswehr auf ihrer Homepage mit. Demnach waren Mitglieder der Truppe seit dem Frühjahr aufgerufen, Innovationsideen mit hohem Digitalanteil einzureichen, um die digitale Transformation der Bundeswehr voranzutreiben. Seit Mitte Mai seien auf diese Weise 86 Ideen aus sieben Verbänden zusammengekommen. Die 27 Ideengeber wurden eingeladen, innerhalb in einer Coaching-Woche im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw) in Berlin gemeinsam mit IT, Informationstechnik-, Design- und Marketing-Experten aus „Kaffee-Ecken-Ideen“ erste Prototypen zu entwickeln. „Die digitale Transformation in der Logistik der Bundeswehr steht erst am Anfang.“ Er betonte:

„Wir brauchen neue Waffensysteme, neue Technik wie zum Beispiel einen neuen schweren Transporthubschrauber. Aber es sind oft kleine Dinge, die den Dienstalltag erleichtern. Pragmatische Lösungen, die aus der Truppe kommen und für die man nicht 100 Milliarden braucht, um sie umsetzen“, so Brigadegeneral Robert Wilhelm, stellvertretender Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr und Schirmherr der Challenge.

Unter anderem in die Projektierungsphase übergegangen sind folgende Konzepte:

  • „ROLLT (Routen-Leit-Lenk-Tool)“: Im Bundeswehr-Navi ROLLT (Routen-Leit-Lenk-Tool) sollen die Nutzenden schnell und unkompliziert alle Fahrzeuge eines geplanten Konvois auswählen und dann das Ziel eingeben können. Die App nimmt das größte, schwerste oder breiteste Fahrzeug als Ausgangspunkt und berechnet fahrzeugangepasst Fahrtzeit und Route – zur Not auch unterwegs, wenn die geplante Strecke nicht befahrbar sein sollte.
  • „KUB“: KUB ist ein Sensor zur digitalen Containerüberwachung. Er kontrolliert laufend Temperatur und Feuchtigkeit im Container, registriert Rauch, Erschütterung und Fremdzugriff durch Öffnen des Containers. NATO-Parkplatz „YARDED“: Eine Lösung zum Praking- und Containermanagement, die dabei helfen soll, Material- und Fahrzeugströme effizient zu planen und steuern, ohne die Auftragserfüllung durch Sicherheitsrisiken in der Datenübermittlung zu gefährden.
  • „DARTBw“ (Digital Area Reconnaissance Tool): DARTBw kombiniert die dreidimensionale Vermessung von Gebäuden und Geländen mit den abzustellenden Fahrzeugen und dem zu lagernden Material. Für die Instandsetzung könne zudem vermessen werden, ob die Höhe einer Werkstatt genügt, um Panzergetriebe zu ziehen oder eine Haubitze auseinander zu bauen. Die Lösung soll ohne GPS und Netzanbindung funktionieren.