Deutsche Bahn: Teilverkauf der Bahntöchter geplant

Ab Herbst sollen sich Dritte an DB Schenker und DB Arriva beteiligen können.
Symbolbild: Deutsche Bahn AG
Symbolbild: Deutsche Bahn AG

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG hat den Vorstand beauftragt, ein konkretes Umsetzungskonzept für eine Minderheitsbeteiligung Dritter an den Bahntöchtern DB Arriva und DB Schenker zu erstellen. Das teilte der Konzern am 4. April 2016 in einer Pressemitteilung mit. Eine endgültige Entscheidung soll demnach im Herbst dieses Jahres fallen. Laut Bahn wollen Aufsichtsrat und Vorstand mit dem Teilverkauf „die größte Qualitäts- und Investitionsoffensive in der Geschichte des Unternehmens finanziell absichern und die erfolgreiche Entwicklung von DB Arriva und DB Schenker mit weiteren Wachstumsinvestitionen fortführen".

Verschuldung begrenzen

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Prof. Utz-Hellmuth Felcht, erklärte am 4. April nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrates in Berlin: „Wenn wir nicht gegensteuern, wird die Verschuldung des Konzerns bis zum Jahr 2020 deutlich steigen. Die Kapitalbeteiligung Dritter begrenzt die Verschuldung und schafft finanziellen Spielraum, um die Qualitäts- und Investitionsoffensive in Deutschland fortzuführen.“ Laut Bahn entfallen von 2016 bis 2020 von den rund 55 Milliarden Euro Brutto-Investitionen des DB-Konzerns knapp 50 Milliarden Euro und somit 90 Prozent auf die Eisenbahn in Deutschland. Von den Gesamtinvestitionen müssen 20 Milliarden Euro aus eigener Kraft finanziert werden, heißt es weiter. DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube: „Ausdrücklicher Wille ist es, dass DB Arriva und DB Schenker auch in Zukunft in der DB-Bilanz voll konsolidiert werden.“

DB Mobility Logistics wird integriert

Im Zuge des Konzernumbaus entschied der Aufsichtsrat zudem, dass die zweistöckige Holdingstruktur von Deutsche Bahn AG und DB Mobility Logistics AG aufgelöst wird. Die DB ML AG verschmilzt mit der DB AG. Stichtag in der Handelsbilanz ist rückwirkend der 1. Januar 2016. Hintergrund für diese Entscheidung sei, dass ein im Jahr 2008 aufgrund der Finanzkrise nicht umgesetzter Börsengang der DB ML AG nicht mehr angestrebt werde.