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Deutsche Bahn: DB InfraGO AG soll Eisenbahninfrastruktur als Wirtschaftsunternehmen betreiben

Gemeinsam mit dem Bund soll die DB InfraGO AG die Weichen für ein inhaltliches Gesamtkonzept für das Schienennetz und die Bahnhöfe stellen, um die verkehrspolitischen Ziele zu erreichen. Geplant ist laut Bahn das größte Infrastrukturprogramm der DB-Geschichte.

Die DB InfraGo AG ist aus der DB Netz AG und der DB Station & Service AG entstanden. Sie soll das größte Infrastrukturprogramm der DB-Geschichte auf den Weg bringen. (Bild: Deutsche Bahn)
Die DB InfraGo AG ist aus der DB Netz AG und der DB Station & Service AG entstanden. Sie soll das größte Infrastrukturprogramm der DB-Geschichte auf den Weg bringen. (Bild: Deutsche Bahn)
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Gunnar Knüpffer

Die Deutsche Bahn hat am 27. Dezember 2023 die bisherigen Infrastrukturgesellschaften DB Netz AG und DB Station & Service AG zusammengefasst und die DB InfraGO AG gegründet. Zweck dieser Gesellschaft ist es, die Eisenbahninfrastruktur als Wirtschaftsunternehmen und – im Rahmen der jeweils gegebenen Finanzierungsgrundlagen – unter besonderer Berücksichtigung gemeinwohlorientierter Ziele zu betreiben, teilte die Deutsche Bahn am 10. Januar 2024 mit. Dabei sollen die Bedürfnisse der Bürger sowie der Wirtschaft und Umwelt im Mittelpunkt stehen.

Mit der neuen Gesellschaft setzt die DB eigenen Angaben zufolge eine zentrale verkehrspolitische Maßgabe des Koalitionsvertrages und ein wichtiges Versprechen gegenüber der gesamten Branche um. Mit mehr als 60.000 Mitarbeitenden ist die DB InfraGO AG für das rund 33.400 Kilometer lange Streckennetz inklusive aller betriebsnotwendigen Anlagen und 5.400 Bahnhöfe verantwortlich.

Nach Angaben der Bahn startet die DB InfraGo AG das größte Infrastrukturprogramm der DB-Geschichte. Gemeinsam mit dem Bund sollen die Weichen für ein inhaltliches Gesamtkonzept für das Schienennetz und die Bahnhöfe gestellt werden, um die verkehrspolitischen Ziele zu erreichen.

Bis 2030 will die DB InfraGO AG folgende konkrete Maßnahmen umsetzen: 

  • Bis 2030 will die Gesellschaft mehr als 4.000 hoch belastete Streckenkilometer von Grund auf sanieren – gebündelt in 40 Hochleistungskorridoren.  
  • Die circa 25.000 Streckenkilometer des Flächennetzes modernisiert die  DB InfraGO AG schrittweise, so dass sich der Zustand der Anlagen auch in der Fläche verbessert.    
  • Rund 1.800 Bahnhöfe will das Unternehmen ganzheitlich zu attraktiven Zukunftsbahnhöfen entwickeln. Diese sollen zu Mobilitätsdrehscheiben und Visitenkarten für Städte und Gemeinden werden.
  • Schnelle Kapazitätserweiterung und Leistungsfähigkeit im Bestandsnetz will die DB InfraGO AG unter anderem mit zusätzlichen Überleitstellen, mehr Überholmöglichkeiten für Züge und zusätzlichen Signalen schaffen, um den Blockabstand zwischen den Zügen zu verringern.
  • Bis 2030 sollen viele weitere Strecken digitalisiert werden und damit mehr Kapazität auf der bestehenden Infrastruktur geschaffen werden.
  • Dringend benötigte Serviceeinrichtungen für die Vor- und Nachbereitung von Zugfahrten, insbesondere Abstellgleise, baut die DB InfraGO AG neu und erweitert auch vorhandene Einrichtungen.  
  • Durch Aus- und Neubau sowie Elektrifizierung von Strecken soll die DB InfraGO AG neue Kapazitäten schaffen, um den Deutschlandtakt Stück für Stück umzusetzen.

Geleitet wird die Gesellschaft von dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Philipp Nagl sowie von den Vorständen Ralf Thieme (Personenbahnhöfe), Heike Junge-Latz (Anlagen und Instandhaltungsmanagement), Dr. Christian Gruß (Betrieb, Fahrplan, Vertrieb und Kapazitätsmanagement), Ingrid Felipe (Infrastrukturplanung und -projekte), Jens Bergmann (Finanzen und Controlling) sowie Heinz Siegmund (Personal).

„Die gemeinwohlorientierte Infrastruktur kann pünktlich zum 1. Januar ihre Arbeit aufnehmen“, sagte Verkehrsminister Dr. Volker Wissing. „Sie ist eine wichtige Grundlage dafür, die Probleme im Netz zu beheben und damit in absehbarer Zeit wieder pünktliche Züge zu bekommen. Gleichzeitig wird die Gemeinwohlorientierung in der Satzung des neuen Unternehmens festgeschrieben, so dass in Zukunft nicht mehr allein die Gewinnerzielung im Zentrum steht, sondern genauso Kapazität, Qualität und Kundenorientierung der Schieneninfrastruktur.“

Im Jahr 2024 gehe es dann in die Umsetzung, ergänzte Wissing. Dann werde kräftig gebaut, und zwar aus einem Guss. Unter der Steuerung der neuen Infrastrukturgesellschaft, die ein Ziel habe: Bürgern wieder eine pünktliche und zuverlässige Bahn zu garantieren.

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