Deutliche Wachstumsdelle bei der HHLA

Hamburger Hafen verzeichnet nachlassende Mengendynamik.
Redaktion (allg.)
Deutliche Bremsspuren, aber "kein lang anhaltendes Krisenszenario", erwartet der Vorstandsvorsitzende des Hamburger Hafenbetriebs HHLA, Klaus-Dieter Peters. In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist der Container-Umschlag noch einmal um fünf Prozent gewachsen, nach 14 Prozent Zuwachs im vergangenen Jahr. Geplant seien allerdings gut neun Prozent gewesen, so Peters in einem Interview mit der "Frankfurter Allgmeinen Zeitung". Für das Gesamtjahr rechnet er mit einem "geringfügig" steigenden Umschlag. Für 2009 erwartet der Vorstandschef eine "deutliche Wachstumsdelle". Allerdings kämen von der Kundenseite, den Reedern, derzeit noch sehr unterschiedliche Prognosen, die von einem geringen Wachstum bis zu einem Rückgang im zweistelligen Bereich reichten. Grundsätzlich kämpften die Reeder mit Überkapazitäten im Schiffbau, die es im Hafenumschlag so nicht gebe. Derzeit plane die HHLA keine Rücknahme, allenfalls eine zeitliche Streckung von Investitionen, damit die Häfen bei wieder anziehender Konjunktur nicht zu "wirklichen Flaschenhälsen" in der logistischen Kette würden. Laut Planung rechnet die HHLA für die nächsten Jahre mit einer Rendite von mehr als 20 Prozent. Offen ist das Unternehmen laut Peters auch für Übernahmen im Hafenbereich und beim landseitigen Transport. Allerdings werde man nicht in einer "Schnäppchenmentalität irgendeinen Hafenbetrieb kaufen, nur weil er gerade billig ist". Im Fokus liegen derzeit die Ostseeregion, das Schwarze Meer und die nördliche Adria, eventuell auch einige Nordseehäfen. Der Börsenkurs der HHLA-Aktie ist unterdessen seit dem Börsengang vor einem Jahr von 53 Euro erheblich gefallen. Am Montagvormittag notierte das Papier bei gut 23 Euro.