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DB Schenker-Verkauf: DSV übernimmt Logistiktochter der Deutschen Bahn für mehr als 14 Milliarden Euro

Mit dem Schritt will sich die Deutsche Bahn auf das Schienen-Kerngeschäft fokussieren. Der Verkaufserlös soll zur deutlichen Reduzierung der Konzernverschuldung verwendet werden.

Mit dem Verkauf von DB Schenker verabschiedet sich die Deutsche Bahn von dem Zielbild des Integrierten Logistikkonzerns. (Bild: Deutsche Bahn / Volker Emersleben)
Mit dem Verkauf von DB Schenker verabschiedet sich die Deutsche Bahn von dem Zielbild des Integrierten Logistikkonzerns. (Bild: Deutsche Bahn / Volker Emersleben)
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Therese Meitinger

Der Vorstand der Deutschen Bahn AG hat am 13. September eine Vereinbarung zum Verkauf der Logistiktochter DB Schenker an die dänische Transport- und Logistik-Gruppe DSV für einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von 14,3 Milliarden Euro unterzeichnet. Darüber berichtet eine Pressemitteilung. Inklusive der erwarteten Zinserträge bis zum Vollzug soll sich demnach ein Gesamtverkaufswert in Höhe von 14,8 Milliarden Euro ergeben. Als neuer Eigentümer sehe DSV Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro in Deutschland in den kommenden drei bis fünf Jahren vor, heißt es.

Ziel sei es, eines der führenden Unternehmen der Transport- und Logistikbranche zu schaffen. Deutschland soll DSV zufolge ein noch wichtigerer Markt in der neuen Organisation werden. Zentrale Funktionen sollen dem Unternehmen zufolge erhalten bleiben, auch am Schenker-Standort in Essen. Insgesamt will der Käufer in Zukunft mehr Arbeitsplätze in Deutschland bieten, als in den heute bestehenden zwei Organisationen vorhanden sind.

Abschluss der Transaktion in 2025 erwartet

Die Einigung bedarf der abschließenden Zustimmung durch den Aufsichtsrat der DB sowie des Bundes nach der Bundeshaushaltsordnung (BHO). Ein Abschluss der Transaktion wird der Pressemitteilung zufolge nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen im Laufe des Jahres 2025 erwartet. Die vereinbarten Sozialzusagen, unter anderem zum Schutz von Arbeitsplätzen, gelten demnach für einen Zeitraum von zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion, also bis 2027, wenn der Abschluss der Transaktion im Laufe des Jahres 2025 erfolgt. Der Verkaufserlös soll vollständig im DB-Konzern verbleiben und wird die Verschuldung deutlich reduzieren. 

Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB:

Der Verkauf von DB Schenker an DSV markiert die größte Transaktion in der Geschichte der DB und ermöglicht unserer Logistiktochter eine klare Wachstumsperspektive. Im Einklang mit unserer Starke-Schiene-Strategie konzentrieren wir uns geschäftlich auf die gemeinwohlorientierte Schieneninfrastruktur in Deutschland sowie klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr in Deutschland und Europa. Gleichzeitig leistet die Reduzierung der Schulden einen substanziellen Beitrag zur finanziellen Tragfähigkeit des Konzerns. Im Fokus der nächsten drei Jahre steht die strukturelle Sanierung der Infrastruktur, des Eisenbahnbetriebs und der Wirtschaftlichkeit.“

Starke Schiene als Strategie umsetzen

Die Konzentration auf das Kerngeschäft der DB sieht das Unternehmen als eine entscheidende Voraussetzung für die Umsetzung der langfristigen Strategie der Starken Schiene, die – im Einklang mit den verkehrspolitischen Zielen des Bundes – auf die Steigerung der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr und des Anteils der Schiene am Güterverkehr abzielt.  

Jens H. Lund, Group CEO von DSV:

„Wir haben einen klaren Plan, wie wir gemeinsam das weltweit führende Transport- und Logistikunternehmen werden wollen. Hand in Hand und unter einem Dach werden die Mitarbeiter von DSV und Schenker unsere Stärken bündeln, um einen echten Weltmarktführer in der Branche zu schaffen. Dieser strategische Zusammenschluss mit erheblichen Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit wird langfristiges Wachstum sichern und nachhaltige Arbeitsplätze in Deutschland schaffen.“

Die DB hatte im Dezember 2023 entsprechend den Vorgaben des EU-Rechts den Prozess zur Veräußerung von DB Schenker gestartet. In dem kompetitiven Verkaufsprozess hat sich DSV nach Unternehmensangaben mit dem für die Deutsche Bahn AG eindeutig wirtschaftlich vorteilhaftesten Angebot durchgesetzt. Im Sommer diesen Jahres hatte die DB den Verkauf ihrer europäischen Nahverkehrstochter DB Arriva vollzogen. DB Schenker verfügt nach Eigenangaben über rund 72.700 Beschäftigte an mehr als 1.850 Standorten in mehr als 130 Ländern. Das Unternehmen offeriert Landverkehr, Luft- und Seefracht sowie umfassende Logistiklösungen und globales Supply Chain Management aus einer Hand.

Jochen Thewes, Chief Executive Officer von DB Schenker, sagte:

„DB Schenker ist eines der stärksten und innovativsten Teams in Transport und Logistik mit mehr als 150 Jahren Erfahrung. Die letzten Jahre waren die erfolgreichsten in der Geschichte unseres Unternehmens und wir haben bewiesen, dass DB Schenker fit für die Zukunft ist. Wir freuen uns auf die Zukunftsperspektiven für das dann kombinierte Unternehmen. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit DSV die Branche zu verändern und einen wirklich globalen Marktführer mit gemeinsamen europäischen Wurzeln aufzubauen - zum Wohle unserer Mitarbeiter und unserer Kunden.“

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