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DB Schenker-Verkauf: Aufsichtsrat der Deutschen Bahn stimmt Verkauf der Logistiksparte an DSV zu

Der Abschluss des Verkaufs wird nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen im Laufe des Jahres 2025 erwartet.

Der Verkauf von DB Schenker an DSV hat eine weitere Hürde genommen. (Bild: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben)
Der Verkauf von DB Schenker an DSV hat eine weitere Hürde genommen. (Bild: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben)
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Therese Meitinger

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG hat am 2. Oktober dem Verkauf von DB Schenker an die dänische Transport- und Logistikgruppe DSV in einer außerordentlichen Sitzung am Mittwoch zugestimmt, wie eine Pressemitteilung berichtet. Zugleich hat demnach der Bund die nach Bundeshaushaltsordnung (BHO) für die Transaktion erforderliche Zustimmung erteilt. Der Abschluss des Verkaufs wird nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen im Laufe des Jahres 2025 erwartet.

Der Vorstand der DB AG hatte am 13. September 2024 einen Vertrag zum Verkauf ihrer Logistiktochter an DSV für einen Unternehmenswert von 14,3 Milliarden Euro unterzeichnet. Inklusive der erwarteten Zinserträge bis zum Vollzug ergibt sich ein Gesamtverkaufswert in Höhe von bis zu 14,8 Milliarden Euro.

„Der Verkauf von DB Schenker ist ein wichtiger Meilenstein für die DB, um sich konsequent auf die Sanierung der Schieneninfrastruktur im Inland sowie den Betrieb eines klimafreundlichen Personen- und Güterverkehrs in Deutschland und Europa zu konzentrieren“, erläuterte der DB-Aufsichtsratsvorsitzende Werner Gatzer.

„Wir haben klare Ziele formuliert, um die Bahn in den Bereichen Infrastruktur, Betrieb und Wirtschaftlichkeit strukturell zu sanieren und uns auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Der Verkaufserlös wird die Verschuldung der DB erheblich senken und einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Stabilität des DB-Konzerns leisten. Schenker erhält mit DSV zugleich einen starken strategischen Eigentümer“, sagte der DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz.

 Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) äußerte sich wie folgt:

„Ich begrüße den Beschluss des Aufsichtsrats zum Schenker-Verkauf, denn er war notwendig – für die DB AG ebenso wie für Schenker. Mit dem Verkauf steigt natürlich auch der Druck auf den Bahn-Konzern, die künftig fehlenden Einnahmen zu kompensieren. Die Verkaufserlöse, mit denen die Verschuldung erstmals gesenkt werden kann, und die Rekordinvestitionen des Bundes zur Sanierung des Netzes leisten dazu einen wesentlichen Beitrag. Kern muss aber die zügige und gründliche Umsetzung der Konzernsanierungsstrategie sein. Ich bin überzeugt: Nur im Zusammenspiel der Maßnahmen von Gesetzgeber und Konzern kann es gelingen, wieder einen zuverlässigen Schienenverkehr in unserem Land zu gewährleisten.“

Die DB hatte im Dezember 2023 nach den Vorgaben des EU-Rechts einen offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Prozess zur Veräußerung von DB Schenker gestartet, wie der Konzern berichtet. DSV habe sich dabei mit dem für die Bahn wirtschaftlich klar vorteilhaftesten Angebot durchgesetzt.

DB Schenker könne sich mit seinen rund 72.700 Beschäftigten an über 1.850 Standorten in mehr als 130 Ländern künftig im Verbund mit DSV weiterentwickeln, gibt sich die DB überzeugt. Geplante Investitionen von rund einer Milliarde Euro in den kommenden Jahren sollen zusätzliches Wachstumspotenzial fördern. DSV habe ein klares Bekenntnis zur deutschen Mitbestimmung und zu bestehenden Tarifverträgen sowie Betriebsvereinbarungen gegeben.

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