Lieferketten waren vor der Covid-19-Krise extrem verwundbar, da soziale und ökologische Minimalstandards von vielen Lieferanten nicht eingehalten wurden. Das ist eines der Ergebnisse des jährlichen „Business Sustainability Risk & Performance Index“, den der auf CSR-Ratings spezialisierte IT-Anbieter Ecovadis am 30. Juli veröffentlichte. Der Bericht enthält nach Firmenangaben Erkenntnisse aus globalen Lieferketten-Ratings mit Analysen der Nachhaltigkeitsergebnisse von mehr als 40.000 Unternehmen, die im Zeitraum von 2015 bis 2019 bewertet wurden. Der diesjährige Index umfasst dem Anbieter zufolge auch ein Vertiefungsthema zur Berichterstattung über CO2-Emissionen. Hinzukommen zwei Einzelberichte zum Gesundheitskrisenrisiko und der Beschaffenheit von Lieferketten vor Covid-19 sowie zu Herstellern von Chemikalien und chemischen Produkten.
Laut dem Bericht erwiesen sich vor der Covid-19-Krise Supply Chains als besonders angreifbar. Auswertungen von 35.000 Lieferantenbewertungen ergaben Ecovadis zufolge, dass für jede Branche mehr als ein Viertel der Lieferanten keine Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten und der ordnungsgemäßen Arbeitsbedingungen ergriffen haben und dass sie diese und andere wichtige Sorgfaltspflichtindikatoren ihrer eigenen Lieferanten nicht überwachen.
„Die aktuelle Pandemie hat die Risiken und Schwachstellen in der Lieferkette unter die Lupe genommen", sagte Pierre-Francois Thaler, Co-CEO von Ecovadis. „Wenn Unternehmen ihre Betriebsabläufe wiederaufbauen wollen, müssen sie sicherstellen, dass starke Nachhaltigkeitspraktiken im Vordergrund stehen, insbesondere bei der Lieferantenauswahl und dem Beziehungsmanagement.“
Nachhaltige Beschaffung bleibt Randthema
In Sachen CO2-Emissionen seien nordamerikanische Unternehmen führend bei der Berichterstattung, Europa liege bei der Umsetzung von Maßnahmen vorn, so Ecovadis. 18 Prozent der Unternehmen in Nordamerika beteiligen sich laut der Erhebung an der direkten CO2-Berichterstattung, verglichen mit 15 Prozent der Organisationen in Europa. Im Jahresvergleich schneidet Europa bei der Nachhaltigkeit Ecovadis zufolge jedoch weiterhin besser ab als andere Regionen und punktet besonders beim Thema Umwelt. Was die Unternehmensgröße betrifft, so schneiden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Emissionsberichterstattung in der Erhebung deutlich schlechter ab als große Unternehmen.
Nachhaltige Beschaffung liegt dem Index zufolge weiterhin zurück. Mit Ausnahme der nachhaltigen Beschaffung seien alle im Rating adressierten Themenbereiche seit 2015 um mindestens neun Prozent angestiegen, so der Anbieter. Während sich die Unternehmen mit den sozialen und arbeitsbezogenen Auswirkungen in ihren eigenen Betrieben befassen, vernachlässigten sie die Risiken, die bei ihren Zulieferern bestünden, argumentiert Ecovadis – eine verpasste Gelegenheit, die Wertschöpfung zu steigern und in der nächsten Stufe der Beschaffungskette Widerstandsfähigkeit zu schaffen.
Chemiezulieferer hingehen haben laut dem Index ihre Nachhaltigkeitspraktiken stark verbessert. Während dieser Trend besonders auf kleine und mittelständige Unternehmen zutrifft, haben Organisationen aller Größen in dieser Branche durchweg positive Fortschritte erzielt, so Ecovadis.
Lagerhallen, Logistikimmobilien , KEP-Dienste , Container, Paletten , Intralogistik & Supply Chain Management (SCM) , Verpackung & Verladung , Versand, Umschlag & Lieferung , Flurförderzeuge , Gabelstapler , Fahrerlose Transportsysteme (FTS) , Fashion Logistics , Fördertechnik , Lagertechnik , E-Commerce , Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) , LogiMAT , Logistik- bzw. Transport-Dienstleistungen , Industrie 4.0 , Neubau (Logistikzentrum) , Digitalisierung & Vernetzung , Logistik-IT , Logistik-Studium , Transport- und Logistik-Dienstleistungen , Kommissionierung