Covid-19: Transportvertrag zu 1,8 Milliarden Impfdosen für Skycell

Der Schweizer Hersteller von Kühl- und Ultrakalt-Containern soll ein Hub in Abu Dhabi errichten.

Skycell-CEO Richard Ettl (3. von links) mit Mitgliedern des Hope-Konsortiums. (Foto: Skycell)
Skycell-CEO Richard Ettl (3. von links) mit Mitgliedern des Hope-Konsortiums. (Foto: Skycell)
Therese Meitinger

Skycell, Schweizer Hersteller von datengetriebenen, temperaturkontrollierten Hybrid Containern, hat laut einer Pressemitteilung vom 26. November einen Vertrag mit dem Hope Konsortium in Abu Dhabi unterzeichnet. Sie betrifft den Transport von 1,8 Milliarden Covid-19-Impfdosen bis Ende 2021. Als Teil des Hope Konsortiums soll SkyCell ein regionales Servicezentrum in Abu Dhabi errichten. Noch im November sollen die ersten Impfdosen über den Hub transportiert werden. Es ist geplant, bis Ende 2021 die Kapazität des Zentrums auf sechs Milliarden Impfdosen auszuweiten.

Die Technologie von Skycell sei ein wichtiger Baustein in der Lieferkette, um den Covid-19 Impfstoff vom Logistik-Drehpunkt Abu Dhabi aus in die ganze Welt zu verteilen, so die Mitteilung. Das Schweizer Unternehmen optimiert nach eigenen Angaben Lieferketten beim Luftfrachtversand von empfindlichen Medikamenten und Impfstoffen, indem es vor jedem Transport eine Risikovorhersage erstellt. Die eigens entwickelte Risikoanalysesoftware stütze sich dabei auf nahezu eine Milliarde Datenpunkte zu Temperatur, Ort und Zeit, so der Anbieter. Man könne aufgrund dieser datengestützten Bewertung des Transportweges eine geprüfte Ausfallrate von weniger als 0,1 Prozent für die Lieferungen gewährleisten. Laut einer Studie der International Air Transport Association (IATA) von 2019 erreichen knapp 25 Prozent der Impfstoffe ihren Bestimmungsort aufgrund falscher Transportbedingungen auf dem Luftweg beschädigt.

Ausfallrate von unter 0,1 Prozent der Lieferungen

Die Transport-Container von Skycell sind nach Eigenangaben mit IoT-Sensoren zur Messung der Innen- und Umgebungstemperatur ausgestattet, um sicherzustellen, dass die empfindlichen Impfstoffe auch unter extremen Bedingungen geschützt sind. Dank Isolierung und Kühltechnologie halten die Container demnach die Temperatur für durchschnittlich 202 Stunden (8,4 Tage) konstant zwischen zwei Grad Celsius und acht Grad Celsius, ohne mechanische oder elektrische Komponenten zu benötigen. Damit ließen sich Covid-19-Impfstoffe wie jene des Duos AstraZeneca / Universität Oxford sicher transportieren, gibt Skycell an.

Auch für deutlich tiefere Temperaturen steht dem Unternehmen zufolge nun ein Skycell Container zur Verfügung, welcher die Impfstoffe des US-Unternehmens Moderna oder des deutschen Herstellers Biontech nahezu ohne Ausfallrisiko transportieren könnte. Der Container hält demnach eine konstante Temperatur von minus 60 Grad Celsius bis minus 80 Grad Celsius für mehr als 120 Stunden aufrecht.

„Unsere eigens entwickelte Technologie ermöglicht es, den Impfstoff auf der ganzen Welt, inklusive in Länder mit schwach ausgereiften Kühlinfrakstrukturbedingungen, in einwandfreier Qualität zu verteilen“, sagt Richard Ettl, Gründer und Geschäftsführer von SkyCell. „Das Hope Konsortium hat die richtigen Partner, die richtige Infrastruktur und das richtige Ökosystem, um einen zeit- und temperaturempfindlichen Transport in einer nahtlosen Kühlkette zu gewährleisten.“