Coronavirus: Lebensmittelhandel braucht zusätzliche Lagerflächen
Der Ausbruch des Coronavirus stellt das Logistiknetzwerk der deutschen Lebensmitteleinzelhändler laut dem Themenkreis Logistikimmobilien der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e. V auf den Prüfstand. Obwohl sowohl die Supermärkte als auch die Discounter auf „Weihnachtsmodus“ umgeschaltet hätten, seien zeitweise stark nachgefragte Artikel ausverkauft, teilte der Themenkreis am 25. März mit. Den Flaschenhals bilden dabei den Experten zufolge vor allem Lagerflächen.
„Bei den Maklerhäusern stehen die Telefone nicht mehr still. Innerhalb von drei Tagen erreichten alleine uns Anfragen über insgesamt eine Million Quadratmeter Lagerfläche – fast alle aus dem Lebensmitteleinzelhandel und dem Medizinbereich“, sagte Kuno Neumeier, Logivest-Geschäftsführer und Sprecher des Themenkreises Logistikimmobilien. Zum Vergleich: 2019 wurden deutschlandweit insgesamt 4,2 Millionen Quadratmeter neue Logistikflächen über alle Branchen hinweg entwickelt. Der Bedarf lag nach Expertenansicht aber bei mehr als sieben Millionen Quadratmetern.
Kurzfristig freie Flächen
Um die Situation zu entspannen, überlassen derzeit laut der Themenkreis-Mitteilung einige Logistikimmobilienentwickler neue Lagerflächen, die eigentlich langfristig vermietet werden sollten, Handelsunternehmen für drei bis sechs Monate zur Miete. Auch Industrieunternehmen und Spediteure stellen demnach der Retailbranche und den Handelslogistikern kurzfristig freie Flächen zur Verfügung.
Rolle der Logistik für die Versorgungssicherheit
Dem Themenkreis Logistikimmobilien zufolge macht die aktuelle Corona-Krise deutlich, welche wichtige Rolle die Logistik spielt, um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung permanent zu gewährleisten. Immobilienfachmann Neumeier hofft indessen, dass die Kommunen künftig eher bereit sind, mehr Flächen als bisher für Logistik in ihren Gewerbegebieten zur Verfügung zu stellen. Insbesondere rund um Metropolen herrsche seit Jahren ein Mangel an Logistikflächen. „Die Logistik ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, deren größte Treiber der Handel mit dem E-Commerce und die Automotive-Branche sind“, so Neumeier. „Viele Logistikzentren entstehen nicht mehr auf der grünen Wiese, sondern auf Industriebrachen, die revitalisiert werden. In Regionen, wo Industriebrachen oder ehemalige Militäranlagen verkauft werden, entstehen auch Brownfield-Projekte. Aber ganz ohne Läger auf neuem Bauland geht es nicht.“
Themenkreis Logistikimmobilien
Der Themenkreis Logistikimmobilien der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. versteht sich als Plattform für den Austausch und für einen differenzierten Dialog der unterschiedlichen öffentlichen und privaten Stakeholder wie Nutzer, Entwickler, Mietnutzer, Planungsbeauftragte und Makler.
Lagerhallen, Logistikimmobilien , Logistik-Newsletter , KEP-Dienste , Container, Paletten , Intralogistik & Supply Chain Management (SCM) , Verpackung & Verladung , Versand, Umschlag & Lieferung , Luftfrachtverkehr , Gabelstapler , Fahrerlose Transportsysteme (FTS) , Fashion Logistics , Fördertechnik , Lagertechnik , E-Commerce , Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) , LogiMAT , Logistik- bzw. Transport-Dienstleistungen , Industrie 4.0 , Neubau (Logistikzentrum) , Digitalisierung & Vernetzung , Logistik-IT , Logistik-Studium , Transport- und Logistik-Dienstleistungen , Kommissionierung