Coronavirus: Fiege startet Lagerflächen-Plattform

Der Logistikdienstleister setzt weitere Schritte seines Notfallplans um und startet eine kostenlose Onlineplattform zur kurzfristigen Lagerflächenvermittlung.

Im logistischen Kampf gegen das Coronavirus weitet Fiege seine Notfalllager aus und ruft eine Lagerflächen-Plattform ins Leben. (Foto: Fiege)
Im logistischen Kampf gegen das Coronavirus weitet Fiege seine Notfalllager aus und ruft eine Lagerflächen-Plattform ins Leben. (Foto: Fiege)
Matthias Pieringer
(erschienen bei Transport von Daniela Kohnen)

Der Logistikdienstleister Fiege hat am 20. März angekündigt, sein Notfallkonzept für die Bereitstellung notwendiger Güter während der Corona-Krise zu erweitern. Konkret sollen drei weitere Standorte zu Notfalllagern ausgebaut werden, nachdem das Pilotprojekt in Apfelstädt bei Erfurt erfolgreich angelaufen sei. Die Standorte unterliegen demnach besonderen Hygiene-, Sicherheits- und Schulungsanforderungen.

Gleichzeitig sollen kritische Güter bevorzugt und bei Bedarf über mehrere Standorte verteilt und die Lieferketten sichergestellt werden. Betreffen würde das unter anderem pharmazeutische und medizinische Versorgungsgüter sowie Lebensmittel und wichtige Produktionsmittel. Felix Fiege, Vorstandsvorsitzender der Fiege Gruppe:

„Die Umsetzung unseres logistischen Krisenplans läuft auf Hochtouren. Nachdem das Konzept in Apfelstädt im Februar erfolgreich realisiert wurde und bereits sämtliche freie Kapazitäten belegt sind, gehen nun drei weitere Notfallläger an den Start.“

Die Versorgung von Gesundheitseinrichtungen habe angesichts des Coronavirus besondere Priorität. Mit den Notfalllagern könne man auf ein GDP-zertifiziertes Transportnetzwerk der HealthCare Business Unit zurückgreifen, so Felix Fiege. Zudem nutze der Logistiker seine zehn über ganz Deutschland verteilten und 24 Stunden an sieben Tagen zur Verfügung stehenden HealthCare-Hubs. Mit diesen könne das Unternehmen innerhalb von vier Stunden Krankenhäuser, Praxen und Apotheken in der DACH-Region beliefern.

Bis Ende April sollen noch einmal neun zusätzliche Standorte als Notfalllager zur Verfügung stehen, teilte das Unternehmen mit.

Kostenlose Plattform für die Vermittlung von Lagerkapazitäten

Ein weiterer Schritt des Notfallkonzepts ist die Entwicklung des Onlineportals "Flexfillment", zu erreichen unter: www.flexfillment.com. Die Plattform für die flexible Vermittlung von Lagerkapazitäten ist für Logistiker und Unternehmen laut Fiege kostenlos. Grund sei ein aktuell erhebliches Ungleichgewicht am Markt mit einerseits freien Kapazitäten beispielsweise durch Produktionsstopps und andererseits außergewöhnliche Bedarfe in der Versorgung kritischer Güter. Jens Fiege, Vorstandsvorsitzender der Fiege Gruppe:

„Wir möchten Unternehmen, die dringenden Lagerbedarf haben, mit Logistikern zusammenbringen, die kurzfristig freie Flächen zur Verfügung stellen können.“

Mit der Plattform sollen laut Fiege Lieferketten optimiert, Transportwege verkürzt und Leerstände vermieden werden. Damit die angebotenen Kapazitäten im Hinblick auf das Coronavirus hygienegerecht betrieben werden, hat Fiege zudem eigene Standards definiert, auf die sich die Flexfillment-Nutzer verpflichten können.

Spenden an die Josef Fiege Stiftung

Mit der kostenlosen Dienstleistung möchte das Unternehmen laut eigenen Angaben seiner gesellschaftlichen Verantwortung als Familienunternehmen und Logistiker gerecht werden. Bei erfolgreicher Vermittlung können die Unternehmen nach dem Grundsatz „Pay what you want“ an die Josef Fiege Stiftung spenden. Der gesammelte Betrag komme dann später einem sozialen Projekt zur Bekämpfung der Folgen des Coronavirus zugute.