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Coronakrise: Robotik-Umsatz sinkt 2020 wohl deutlich

Der VDMA geht davon aus, dass Robotik und Automation jedoch langfristig von dem Digitalisierungsschub im Zuge der Coronakrise profitieren.

Licht und Schatten sieht der VDMA 2020 für Robotik und Automation: Auf Umsatzeinbrüche im Zuge der Coronakrise könnten neue Anwendungsfelder folgen. (Bild: Phonlamaiphoto/Adobe Stock)
Licht und Schatten sieht der VDMA 2020 für Robotik und Automation: Auf Umsatzeinbrüche im Zuge der Coronakrise könnten neue Anwendungsfelder folgen. (Bild: Phonlamaiphoto/Adobe Stock)
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Die Robotik und Automation aus Deutschland kann sich von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise nicht abkoppeln, so der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in einer Mitteilung vom 17. Juni: Der Fachverband Robotik + Automation des VDMA (VDMA R+A) rechnet derzeit mit einem Umsatzrückgang von mindestens 20 Prozent. Vor Krisenbeginn hatte er für 2020 noch einen Rückgang von minus zehn Prozent prognostiziert. Die fundamentalen Wachstumsperspektiven der Branche bewertet VDMA R+A für die Zeit nach COVID-19 hingegen positiv.

„Die gegenwärtigen Unwägbarkeiten lassen keine genaue Prognose für das laufende Jahr zu“, sagt Wilfried Eberhardt, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation. „Besser als zunächst angenommen verlief allerdings der Branchenumsatz vor dem Pandemieausbruch, wie die Jahresstatistiken für das Jahr 2019 zeigen.“

Die Robotik und Automation aus Deutschland verzeichneten demnach den bisher zweithöchsten Umsatz von 14,7 Milliarden Euro mit einem leichten Rückgang zum Vorjahr von zwei Prozent. Ursprünglich war ein Minus von fünf Prozent prognostiziert.

Die Teilbranchen der Robotik und Automation entwickelten sich laut der Erhebung des VDMA 2019 unterschiedlich: „Integrated Assembly Solutions“ verzeichnete einen Umsatzrückgang von vier Prozent auf acht Milliarden Euro. Der Umsatz der Robotik verringerte sich nur geringfügig um zwei Prozent auf vier Milliarden Euro. Die Industrielle Bildverarbeitung hingegen konnte leicht zulegen: Der Branchenumsatz stieg um ein Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.

Robotereinsatz wird für die Logistik interessanter

Als Folge der Corona-Pandemie habe sich die Robotik und Automation neuen Aufgaben gestellt, so der VDMA: Im Eilverfahren liefern die Unternehmen demnach zahlreiche neue Lösungen im Kampf gegen COVID-19. Sehr flexibel wurden dem Verband zufolge etwa Produktionslinien unter anderem in Deutschland zur Massenproduktion von Atemschutzmasken und Laborprodukten erstellt.

„Die Robotik und Automation hat mit Einsatzbereitschaft und Kreativität auf die Corona-Herausforderung reagiert und eindrücklich unter Beweis gestellt, wie flexibel die Technologie einsetzbar ist“, sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer von VDMA Robotik + Automation.

Potenzial sieht der VDMA auch in den neuen Regeln zum Infektionsschutz, die Mindestabstände zwischen Menschen auch in der Produktion erforderten. Hier seien Roboter oder automatisierte Prozessschritte in der praktischen Umsetzung hilfreich, so der Verband. Kollaborative Roboter (Cobots), die direkt mit dem Menschen zusammenarbeiten, könnten hier ihre Stärken ausspielen. Sie assistieren den Menschen aus nächster Nähe, ohne dass davon ein Infektionsrisiko ausginge. Robotik trägt nach Ansicht des VDMA so dazu bei, dass sicher und flexibel produziert wird. Zusätzlich werde durch die Zunahme des Online-Handels der Einsatz von Robotern in der Logistik attraktiver.

Einen Wachstumsimpuls erhofft sich der Verband insbesondere von der  Leitmesse automatica, die vom 8. bis 11. Dezember 2020 in München stattfinden wird.

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