Angesichts der Corona-Pandemie erwarten Unternehmen der Working Group Intralogistics innerhalb des Verbands Open Industry 4.0 Alliance deutliche Vereinfachungen in der Automatisierung der Läger und Lieferketten. Die Workgroup arbeitet laut einer Mitteilung vom 17. Juni intensiv an der Anbindung der Sensoren und der Standardisierung des Datenflusses im Rahmen der Verwaltungsschale. Innerhalb eines Jahres ist die Open Industry 4.0 Alliance mit Hauptsitz im schweizerischen Reinasch von 13 Unternehmen auf 55 angewachsen.
Die Open Industry 4.0 Alliance versteht sich als Umsetzungsgemeinschaft, die vorhandene Standards, wie den industriellen Kommunikationsstandard OPC UA, nutzen und in der Praxis miteinander verbinden will. Dabei sollen Automatisierungssilos aufgebrochen werden; das Augenmerk liegt auf der Digitalisierung und Transformation von Brownfield-Anlagen. Die Working Group „Intralogistics“ innerhalb der Allianz vereint global agierende Unternehmen wie CAPTRON Electronic, Dunkermotoren, Fujitsu, Gebhardt Fördertechnik, die KUKA Gruppe, Pepperl + Fuchs, SALT Solutions und SAP.
Den Eindruck, dass Deutschland in Sachen Digitalisierung nur langsam vorankommt, möchten die Kooperationspartner nicht teilen:
„Es mag zwar sein, dass sich die deutschen Unternehmen im Schnitt etwas langsamer voranbewegen. Das hat aber auch systemische Gründe, da die Konzentration bisher auf Einzelfällen oder sogenannten Leuchtturmprojekten lag. Heute geht es um die echte Skalierung durch die automatische Umsetzung aller möglichen Anwendungen in den Werkhallen und Lägern der Industrie“, sagt Nils Herzberg, Sprecher des Vorstands der Open Industry 4.0 Alliance und Global Head Strategic Partnerships for Digital Supply Chain and Industry 4.0 bei SAP. Man wolle bis zum November 2020 einige Use Cases entwickeln und hoffentlich auf der SPS praktisch vorführen.
Mehr regionale und durchrationalisierte Läger
„Wir erwarten, dass als Folge der Corona-Pandemie Lokalität bei Lieferketten an Bedeutung gewinnt. Das passt zum allgemeinen Trend, dass mehr regionale, aber dafür auch durchrationalisiertere Läger entstehen. Unser Ziel ist es, Läger zu virtualisieren und so Transparenz zu schaffen. Lokal lieferfähig zu sein und zeitgleich den globalen Überblick über Verfügbarkeiten und Warenströme zu haben, wird den Unterschied machen“, sagt Dr. Christian Liedtke, Mitglied der Working Group Intralogistics der Open Industry 4.0 Alliance Head of Strategic Alliances bei KUKA.
Der Intralogistikmarkt werde als Schlüssel zur Digitalisierung der Industrie gesehen, argumentiert die Allianz. Hier werde sich erweisen, wie sich die Wirtschaft trotz der Pandemie neu sortieren kann. Die Working Group Intralogistics legt das Augenmerk nach eigenen Angaben auch auf die Kundenperspektive des Betreibers von automatisierten Anlagen. Als Teil der „Umsetzungsallianz“ ist die Working Group demnach etwa damit beschäftigt, innerhalb der Verwaltungsschale, einem Referenzmodell für Industrie-4.0-Komponenten, vorhandene Standards auf zwei Ebenen aktiv umzusetzen: der automatischen Übersetzung von Maschinen-Attributen und dem zur Verfügungstellen von Softwarediensten (Cloud-Services) in der Verwaltungsschale.
Eine automatische Übersetzung von Geräteeigenschaften (Attributen) könnte etwa die Nachricht über den Batteriezustand eines Lagergeräts an das Lagerverwaltungssystem sein. Heute sind die Attribute als digitaler Zwilling in der Cloud oder (zum Teil) auf dem Roboter selbst hinterlegt. Was eine Maschine wie ein Roboter tun kann, wird als Service programmiert. Die Open Industry 4.0 Alliance hat sich auf die Fahnen geschrieben dafür zu sorgen, dass alle Lagerroboter sich mit verschiedenen Lagerverwaltungssystemen sowie untereinander verstehen und ihre Services binnen Minuten nach Inbetriebnahme automatisch zur Verfügung stehen.
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