Container: Digitaler Freistellungsprozess für deutsche Seehäfen
Eine gemeinsame deutsche Lösung für den digitalisierten Freistellungsprozess von Importcontainern entwickeln laut einer Pressemitteilung die auf Port-Community-Systeme spezialisierten Dienstleister Dakosy AG, Hamburg, und DBH Logistics IT AG, Bremen. Das gaben die Unternehmen am 30. August bekannt. Noch dieses Jahr sollen erste Reedereien und Spediteure an die Plattform angeschlossen werden, die künftig unter dem Label „German Ports“ vermarktet wird.
Man habe die Voraussetzungen geschaffen, um den Freistellungsprozess für Importcontainer in den deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven zu standardisieren und digitalisieren, so Dakosy und DBH. Sowohl prozessseitig als auch technologisch stünden den Beteiligten verschiedene Möglichkeiten offen, die Anwendung für den Freistellungsprozess zu nutzen.
So stellen Dakosy und DBH nach Eigenangaben den Anwendern erstmals die Blockchain-Technologie zur Verfügung. Die Eignung und Praxistauglichkeit der Blockchain für den Freistellungsprozess wurde den Unternehmen zufolge bereits im Rahmen des IHATEC-Forschungsprojekts „ROboB“ bestätigt. Ein weiterer Auslöser für die schnelle Umsetzung dieses Projekts sei das aktuell hohe Interesse der Carrier, den Freistellungsprozess zu digitalisieren, heißt es in der Mitteilung.
Dakosy-Prokurist Dirk Gladiator berichtet: „Unsere Lösung für den digitalisierten Freistellungsprozess basiert auf existierenden Plattformen und Prozessen, die von den Beteiligten in den deutschen Seehäfen bereits umfassend genutzt werden.“
Hamburger und Bremische Port Communities machen den Anfang
Die Anwendung soll sowohl im Hamburger als auch im Bremischen Port Community System zur Verfügung stehen. In Hamburg soll dies im Rahmen der „Import Message Platform“ (IMP) geschehen, in den Bremischen Häfen und Wilhelmshaven innerhalb der „Business Integration Platform“ (BIP).
„Parallel zu den bewährten Plattformen IMP und BIP bauen wir das Rahmenwerk für die Blockchain auf, um diese im nächsten Schritt als hybride Alternative zur Verfügung zu stellen. Die Testphase ist in Vorbereitung“, umreißt Holger Hübner, Bereichsleiter Port Solutions von DBH das Konzept.
Bislang wird die Freistellung nach Unternehmensangaben in der Regel nicht digital kommuniziert, sondern auf klassischen Wegen über Fax, E-Mail oder Telefon zwischen den Beteiligten verteilt.
„Der manuelle Prozess verursacht bei allen Beteiligten einen hohen Aufwand, da die Akteure für jeden einzelnen Container bilateral in den Dialog treten müssen, um Berechtigungen und Leercontainerrückgaben zu organisieren“, erklären Hübner und Gladiator übereinstimmend.
Mit der Nutzung der bereits etablierten Plattformen IMP und BIP sowie der optionalen Erweiterung um die Blockchain sind nach Ansicht von Dakosy und DBH jetzt die hohen Anforderungen an die Zugriffsberechtigungen und gesicherte IT-Prozesse gelöst. Bei der Freistellung handelt es sich um einen sensiblen Vorgang, da die Freistellreferenz den Inhaber zur Herausgabe des Containers mit oft beachtlichen Warenwerten berechtigt.
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