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CONFERENCE DAYS 2023: Darum gehören Lean und Logistik zusammen

Wer die Grundprinzipien beider Bereiche in Einklang bringt, kann Vorteile fürs eigene Geschäft erzielen. Das zeigte eine Session im Rahmen der CONFERENCE DAYS 2023.

Dr. Julia Boppert erläuterte im Rahmen der CONFERENCE DAYS 2023, warum Lean Management und Logistik so gut harmonieren. (Foto: HUSS-VERLAG)
Dr. Julia Boppert erläuterte im Rahmen der CONFERENCE DAYS 2023, warum Lean Management und Logistik so gut harmonieren. (Foto: HUSS-VERLAG)
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Sandra Lehmann

Die eigene Logistik nach den Prinzipien des Lean Managements aufzustellen, klinge erst mal komplex, berge aber große Chancen für den Wirtschaftszweig. Warum das so ist, erläuterte Dr. Julia Boppert, Geschäftsführerin des auf Lean Management spezialisierten Beratungshauses TrilogIQa, am 6. März in einer Session der CONFERENCE DAYS 2023. Darin skizzierte die promovierte Maschinenbauingenieurin, warum sich entgegen des ersten Eindrucks, Logistik und Lean Management sehr gut ergänzen. Lean definierte die Expertin in diesem Kontext als Art und Weise, Kundenwert ohne Verschwendung zu schaffen. Als Kundenwert sehe man nach Lean-Prinzipien ausschließlich das an, wofür ein Kunde tatsächlich bereit sei zu bezahlen.

Dabei verdeutlichte Boppert, dass Wert jedoch nicht nur mit physischen Produkten gleichzusetzen sei, sondern auch Services miteinschließe. Hier setze die Logistik an, die durch die Belieferung mit Waren zur richtigen Zeit an den richtigen Ort in der richtigen Menge und Qualität genau diese servicebezogenen Mehrwerte schaffe und somit auch Kundenwert generiere.

Allerdings, so Boppert, verberge sich auch in logistischen Abwicklungen Verschwendung. Dazu zählen:

  • Überlieferung
  • Zu hohe Bestände
  • Fehler bei der Belieferung (etwa falsche Ware)
  • Wartezeit des Mitarbeiters
  • Undefinierte Prozesse
  • Unnötige Tätigkeiten
  • Unnötiger Transport

Wer Verschwendung vermeiden und das eigene Unternehmen von einer konventionellen zu einer schlanken Logistik transformieren wolle, müsse vor allem das Unnötige weglassen, erklärte Boppert. Dazu könne man sich der beiden Hauptprinzipien des Lean Managements bedienen: „Kaizen“ und „Kaikaku“. Während Kaizen ständiges Hinterfragen von Werten, Prozessen und Gegebenheiten bedeute, drehe sich beim Kaikaku alles radikale Änderungen am Istzustand und eine Neugestaltung des bestehenden Systems. In der Praxis, so die Expertin, finden in der Regel beide Prinzipen im Wechsel Anwendung.

Am Anfang eines jeden Change-Prozesses, auch hin zum Lean Management, stehe eine Analyse des Istzustands, so Boppert. Dabei sollten Wertströme, Arbeitszeiten und Leistungskennzahlen ebenso im Fokus stehen wie Gespräche mit Mitarbeitern, um die aktuelle Situation korrekt evaluieren zu können. Anschließend empfiehlt die Expertin ein Sollkonzept aufzustellen, das die gewünschte Optimierung planbar macht und idealerweise bei Lean-Prinzipien miteinbezieht. Im Rahmen dessen sollten Unternehmen sowohl bestehende Restriktionen als auch mögliche Optionen im Blick behalten. Wichtig sei dabei, so Boppert, dass die logistische Transformation aus den Kundenanforderungen und den damit verbundenen Lieferantenrestriktionen abgeleitet wird. Im Fokus sollten zudem die Mitarbeiter eines Unternehmens beziehungsweise einer Logistikabteilung stehen. Denn sie seien unabdingbar, um Effizienz im Sinne des Lean Managements zu erreichen.

„Auch wenn Automatisierung in vielen Prozessen hilfreich ist, um Verschwendung zu vermeiden, bleibt der Mensch doch Dreh- und Angelpunkt logistischer Abläufe. Ohne ihn wird keine Logistik im Sinne des Lean Managements möglich sein“, sagte Boppert abschließend.

Die CONFERENCE DAYS, das B2B-Wissens- und Networking-Event für die Branchen Logistik & Intralogistik, Truck & Bus sowie Automotive & Taxi des HUSS-VERLAGS, dient der Wissensvermittlung zu aktuellen Themen und dem Branchen-Networking. Die Teilnahme ist allen Interessenten noch bis 10. März 2023 kostenfrei möglich. Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://conference-days.de

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