City-Logistik: Hamburg soll Modellstadt werden – VW hilft dabei

Stadt Hamburg und Volkswagen vereinbaren strategische Mobilitätspartnerschaft.
Mobilitätspartner: Matthias Müller (links), Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen AG, und Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. (Foto: VW)
Mobilitätspartner: Matthias Müller (links), Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen AG, und Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. (Foto: VW)

Die Hansestadt Hamburg und die Wolfsburger Volkswagen AG (VW) haben am 29. August eine strategische Mobilitätspartnerschaft vereinbart. Das gab der Autobauer in einer Pressemitteilung bekannt. Demnach unterzeichneten Matthias Müller, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen AG, und Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Hansestadt, eine Grundsatzvereinbarung zur Förderung urbaner Mobilitätskonzepte und Intermodalität, Verkehrssteuerung und -management, autonomes Fahren und Parken, innovativer Fahrzeugkonzepte und alternativer Technologien sowie Luftreinhaltung. Dabei sollen unter anderem Logistik-Pilotprojekte entwickelt werden.

Sauberer, leiser, sicherer

Laut Hamburgs Bürgermeister soll der Verkehr in der Stadt sauberer, leiser und sicherer werden. Das lasse sich nicht nur durch technischen Fortschritt erreichen. Man brauche auch den Ideenreichtum und Erfindergeist der deutschen Industrie. "Wir reichen jedem die Hand, der mit uns an modernen Mobilitätslösungen arbeiten will, im Personenverkehr genauso wie im Güterverkehr." Für die Erprobung innovativer Mobilitätskonzepte und digitaler Technologien sei Hamburg ein verlässlicher Partner.

VW: Keine weiteren Verbote

VW-Vorstandsvorsitzender Müller plädierte für neue Konzepte statt neuer Verbote: "Mobilität bleibt ein Grundbedürfnis – auch im digitalen Zeitalter. Immer neue Verzichtsappelle oder Verbote werden nicht ans Ziel führen. Es geht vielmehr um intelligente Konzepte, damit das Automobil Teil der Lösung und nicht länger Teil des Problems sein wird." VW wolle nun dazu beitragen, dass Hamburg zur Modellstadt für intelligenten Verkehr wird.

Neue Herausforderungen

Im Fokus der Vereinbarung stünden die neuen Anforderungen sowohl an Fahrzeughersteller, Verkehrs- und Transportunternehmer als auch an die städtische Infrastruktur und Verkehrsplanung. Beide Partner wollen dazu intelligente und maßgeschneiderte Mobilitätslösungen zum Personentransport sowie zum Güterverkehr zum Einsatz bringen. Mit der Strategie soll der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik und innovativen Technologien im Verkehrsbereich, die Erhöhung der Verkehrssicherheit, Verlässlichkeit und Effizienz im Verkehr sowie die Senkung verkehrsbedingter Emissionen gefördert werden.

Erste Projektansätze

  • Logistiklösungen: Der Volkswagen Konzern und Hamburg haben sich zudem gemeinsam erfolgreich um das EU-Förderprojekt "mySMARTlife" beworben. In diesem Rahmen wird VW unter anderem im Bezirk Bergedorf verschiedene "Mobility Sharing"-Konzepte, wie beispielsweise Anwendungsfälle im Bereich Mikromobilität, "Community Car" und innovative urbane Logistiklösungen als Pilotprojekte anstoßen.
  • Elektro-Busse: Um beispielsweise das gemeinsame Ziel einer verbesserten Luftqualität und emissionsfreier Mobilitätslösungen zu erreichen, haben die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH und die Hamburger Hochbahn AG im vergangenen Monat mit der Volkswagen-Tochter MAN einen intensiven Austausch bei der Entwicklung von E-Bussen beschlossen.
  • Autonomes Fahren: Die Bundesregierung sieht Hamburg als mögliches Testfeld für autonomes Fahren und hat das Förderprogramm "Automatisiertes und vernetztes Fahren auf digitalen Testfeldern in Deutschland" aufgelegt. Hamburg und VW wollen dazu ein gemeinsames Förderprojekt durchführen. Weitere gemeinsame Projekte sollen in den nächsten Monaten entwickelt werden.