Knapp 1,6 Milliarden Euro setzte die deutsche Bildverarbeitungsindustrie 2013 um und die Branche soll laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Frankfurt am Main, noch weiter wachsen. Ein Plus von fünf Prozent wird dieses Jahr erwartet. Doch um dieses Ziel zu erreichen sind Innovationen nötig. Auf der CeMAT 2014 in Hannover stellten vier Referenten ihre Konzepte vor, um den Weg zur „Industrie 4.0“ erfolgreich zu beschreiten.

Einen vollautonomen Materialfluss von der Entladung über die Kommissionierung bis zum Versand, strebt Christian Prasse, Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML), Dortmund, an. Erreichen möchte er das unter anderem mit seiner „schlanken Pick-and-Place-Einheit“. Über eine Kamera erkennt das System unter anderem den Beladungszustand der Palette und ermöglicht so die schnelle Depalettierung durch einen Roboter.

Auch die intelligente Sensorik von Dr. Kay Fürstenberg, Leiter Forschung der Waldkircher Sick AG, soll mehr tun, als das Offensichtliche. Statt reiner Datenerfassung kann das System auch die Signale aufbereiten und verarbeiten. In der Reifenproduktion etwa lesen Zeilenkameras den Barcode und sehen zusätzlich „wenn ein Reifen nicht so aussieht, wie er sollte“. Solche Abweichungen stellt auch das System der Vitronic Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH, Wiesbaden, fest. Unter anderem prüft es die Konturen der Packstücke, wie Torben Posert, Leiter Logistikvertrieb, erklärte. Vor allem bei Hochregallagern kann das hilfreich sein. „Deformierte Packstücke können zu Verklemmungen führen“, sagte Posert.

Doch welcher Sensor ist nun der richtige für das eigene Unternehmen? Eine mögliche Antwort auf diese Frage lieferte Hendrik Thamer, Mitarbeiter des Bremer Instituts für Produktion und Logistik GmbH. Aus einer „anfänglichen Spielerei“ entwickelte er eine realitätsnahe Simulation der gängigen 3 D-Sensoren. Damit kann bereits vor der Anschaffung getestet werden, wie die Sensoren funktionieren würden.