Matthias Pieringer

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund hat auf der CeMAT 2014 mit dem „RackRacer“ eine neue Art von automatischem Lager-Shuttle vorgestellt. Der RackRacer bewegt sich selbstständig horizontal und diagonal im Regal und macht durch seine Kletterkünste Lifte überflüssig.

Die Idee dahinter ist, auf eine durchgehende Fahrschiene für das Shuttle zu verzichten und das benötigte Stück Schiene am Fahrzeug mitzuführen. Dieses Stück Schiene sind zwei sogenannte schwenkbare Raupenelemente, die anstelle von Rädern am Shuttle angebracht sind. Sie heften sich im Regal an einzelne Abstützpunkte. So kann sich das Shuttle horizontal, aber auch diagonal und damit zwischen den Ebenen bewegen – ganz ohne Lift. Dazu fährt es einfach über die schiefe Strecke, die sich aus dem Raster der Abstützpunkte ergibt. Um dies zu ermöglichen, sind die Raupenelemente schwenkbar am Shuttle-Rahmen aufgehängt.

Für den Akku-Tausch fährt der RackRacer ans Gassenende, wo seitlich ein voller Akku in das Shuttle geschoben wird. Zeitgleich schiebt dieser den entleerten Akku aus dem Shuttle heraus in die Ladestation. Innerhalb weniger Sekunden kann das Shuttle weiterfahren.

Durch den Wegfall des Lifts macht der RackRacer laut Fraunhofer IML die Anpassung des Lagersystems flexibler und die Leistung durch die Zahl eingesetzter Fahrzeuge linear skalierbar. Und auch für das Regal selbst ergeben sich den Wissenschaftlern zufolge Vorteile: Da keine Bauhöhe für die Fahrschienen verloren gehe, verbessere sich die Volumennutzung des Lagers.

Technische Daten des RackRacer:

- Gewicht leer: 52 kg
- Nominale Tragfähigkeit: 25 kg
- Fördergut: Kleinladungsträger
- Maße Fördergut (B/L/H): 600 mm/400 mm/220 mm
- Fahrgeschwindigkeit 1,0 m/s
- Steiggeschwindigkeit 1,0 m/s
- Stromversorgung: Lithium-Ionen-Akkumulatoren