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BVL Supply Chain CX 2024: Wie künstliche Intelligenz zum Erfolg wird

Ein hochkarätig besetztes Diskussionspanel erkundete die strukturelle Verankerung der künstlichen Intelligenz in Unternehmen.

Diskutierten über künstliche Intelligenz (von links): Moderatorin Dr. Kerstin Höfle, Sascha Sambale (Bosch), Ilse Henne (Thyssenkrupp), Miriam Kröger (PwC), Sabine Müller (DHL) und Dr. Abir Haddad (Institute for Legal Transformation). (Bild: Meitinger)
Diskutierten über künstliche Intelligenz (von links): Moderatorin Dr. Kerstin Höfle, Sascha Sambale (Bosch), Ilse Henne (Thyssenkrupp), Miriam Kröger (PwC), Sabine Müller (DHL) und Dr. Abir Haddad (Institute for Legal Transformation). (Bild: Meitinger)
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Therese Meitinger

„AI first?! – Wie wir Organisationen erfolgreich in ein neues Zeitalter führen“ – darüber diskutierte am 23. Oktober im Rahmen der BVL Supply Chain CX in Berlin ein hochkarätiges Panel. Moderatorin Dr. Kerstin Höfle von Körber Supply Chain warf vorab die Frage auf, wo genau sich das Wirtschaftsfeld Logistik im Hypethema künstliche Intelligenz nun befindet – davor, mittendrin oder hat der Hype an manchen Stellen gar schon seine Halbwertszeit überschritten?

Bosch nimmt für sich in Anspruch, das Thema früh erkannt und in organisatorische Strukturen überführt zu haben, wie Sascha Sambale, Global Lead Generative AI, berichtete. Seit 2017 wurde ein Team aus unter anderem Data Scientists und Anwälten aufgebaut, das das Thema in dem Unternehmen mittlerweile zentral steuert. „Wir befragen die einzelnen Abteilungen, wo sie in ihrem Arbeitsalltag beispielsweise repetitive Aufgaben sehen, die die KI erledigen kann, clustern die Ergebnisse dann und gehen sie dann an“, beschrieb Sambale die Methodik.

„Uns waren bei der Entwicklung einer KI-Strategie zwei Dinge wichtig: Zum einen sollte sie eine hohe Relevanz für unsere jeweiligen Geschäftsfelder haben, zum anderen sollte sie eine hohe Portfolioflexibilität haben“, so Ilse Henne, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der Thyssenkrupp AG.

Dabei setzt Thyssenkrupp auf einen dezentralen Ansatz, der die Entwicklung der KI-Aktivitäten zum großen Teil in den einzelnen Abteilungen verortet. Die seit Jahresbeginn implementierte Strategie habe schon zu einem „unleashing effect“ geführt, Potenziale freigesetzt, sagt Henne. Eventuelle Doppelentwicklungen in den einzelnen Abteilungen nehme man dabei in Kauf.

Grundlagenarbeit ist erledigt

„Wir setzen KI zum Beispiel in der Routenplanung oder im Zeitfenstermanagement ein und gehen aktuell stark in das Thema Kundeninteraktion und Leadgenerierung“, erklärte Sabine Müller, Geschäftsführerin DHL Consulting bei DHL Data & Analytics. Dabei berate der zentrale Bereich die einzelnen Divisionen, die das Thema trieben. Große Grundlagenarbeit in Sachen KI müssen man dabei nicht mehr leisten, so Müller. „Mittlerweile hat jeder begriffen, dass das Thema wichtig ist.“

„Human in the lead, tech in the loop“, beschrieb Miriam Kröger, Partnerin beim Beratungsunternehmen PwC, einen zentralen Ansatz für die Beratung in Sachen KI: Es müsse immer vom Mensch her gedacht werden. In der eigenen Organisation setzt PwC stark auf Generative KI, zählt mit rund 15.000 Anwendern zu den größten Anwendern der Suite „Microsoft CoPilot“ und betreibt acht dezentrale AI Factories.

„Wenn wir Anwendungen ausprobieren, sind wir immer unser Client Zero“, so Kröger.

Das selbst Ausprobierte läuft in die Beratungspraxis ein.

Dr. Abir Haddad, Direktorin und Gründerin des Institute for Legal Transformation, verwies letztlich auf ein Ungleichgewicht in der Entwicklung der Technologie und der Rechtsprechung. „Die künstliche Intelligenz entwickelt sich exponentiell, doch darauf ist unser Rechtssystem nicht eingerichtet. Es stellt sich auf Veränderungen ein, indem es sie im Nachhinein reguliert“, erläuterte Haddad. Die Ungleichzeitigkeit von KI und Rechtsprechung führe zu rechtlichen Grauzonen, die schwierig zu handeln seien.

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