BVL Supply Chain CX 2024: BVL fordert mutige deutsche Politik
Die BVL Supply Chain CX, die von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) vom 23. bis 25. Oktober im Berliner Kongress-Hotel Estrel ausgerichtet wird, ist offiziell von Kai Althoff, Vorstandsvorsitzender der BVL sowie Vorsitzender des Vorstandes der 4flow SE, eröffnet worden.
Im Zuge der Eröffnungsveranstaltung stellte sich nicht nur die neue BVL-Vorstandsspitze – bestehend aus Kai Althoff und Ilse Henne, stellvertretende BVL-Vorsitzende sowie CEO von Thyssenkrupp Materials Services – vor, auch die neue Strategie der Bundesvereinigung Logistik stand im Fokus. Deutlich agiler, schneller, jünger, internationaler und diverser möchte die Organisation mit Sitz in Bremen sich in Zukunft aufstellen.
„Wir sind das bedeutendste Netzwerk und wichtigster Vordenker für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu Themen der Logistik“, sagte Christina Thurner, Mitglied des BVL-Vorstands sowie Beiratsmitglied der Loxxess AG, in Berlin. Dieses Ziel möchte die BVL nach eigenen Angaben bis 2032 erreichen.
Das neue Veranstaltungskonzept, das seit diesem Jahr unter dem Namen BVL Supply Chain CX angeboten wird und Nachfolger des früheren Deutschen Logistik-Kongresses ist, stellte Christoph Meyer, Geschäftsführer der BVL, dem Publikum vor. Das C im Namen steht dabei laut Meyer für Congress, das X für Expo. Die Expo, eine Ausstellungsfläche, auf der Unternehmen aus der Logistik ihre Produkte, Lösungen und Services vorstellen können, ist für Meyer besonders essenziell.
„Wir wollten Raum geben – zum einen physisch, aber vor allem auch für Inhalte und Ideen. Deshalb sind fester Bestandteil der Expo auch mehrere Veranstaltungsflächen, auf denen Vorträge und Diskussionen stattfinden.“
„Empower to unite“, das Motto der BVL Supply Chain CX, bedeutet für den BVL-Vorstandsvorsitzenden Althoff Bewährtes mit Neuem zusammenzubringen. Angemeldet waren am Morgen des 23. Oktober der BVL zufolge bereits 2.600 Teilnehmer, um das neue Kongress- und Expo-Konzept in Augenschein zu nehmen. Insgesamt erwartet die BVL an allen drei Veranstaltungstagen fast 6.000 Besucher.
Logistik wichtiger als je zuvor
Abschließend skizzierte Althoff für das Publikum die aktuelle Lage auf dem Logistikmarkt, die durch die hohe Volatilität und eine rasante Veränderung der Wertschöpfungsketten geprägt sei. Dies erhöhe allerdings auch den Stellenwert des Wirtschaftszweigs.
„Gerade in Zeiten wie diesen erweist sich die Logistik erneut als Möglichmacher der Wirtschaft und ist wichtiger als je zuvor“, sagte Althoff.
Als drittgrößter Wirtschaftszweig in Deutschland nach dem Automobilsektor und dem Handel ist die Logistik aus Sicht des Managers eine wichtige Stütze der deutschen und europäischen Wirtschaft. Gleichzeitig übte Althoff Kritik an den Rahmenbedingungen für Logistikverantwortliche. Die Investitionen in physische Infrastruktur sowie in die Dateninfrastruktur in Deutschland seien zu niedrig. Zudem leide der Wirtschaftszweig unter einem hohen Fachkräftemangel. Aktuell fehlen der Logistik laut Althoff 100.000 qualifizierte Arbeitskräfte.
Forderungen an die Politik
Deshalb stellte Althoff im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung auch Forderungen an die Politik. Gewünscht sind eine Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte, eine schnellere Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt, die Abschaffung globaler Handelsbarrieren, ein anderer Umgang mit China als Handelspartner sowie die Aussetzung des Lieferkettengesetzes.
„Wir brauchen eine mutige deutsche Politik, die unsere Interessen vertritt und nicht in den Kanon anderer Länder einstimmt“, so Althoff in seiner Rede.
Die BVL selbst sieht sich zukünftig als Unterstützer der Politik, aber auch als kritischen Partner.
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