Werbung
Werbung

Brexit: Folgen immer schlimmer für Großbritannien

(dpa) Großbritannien trat 2021 aus der EU-Zollunion und dem Binnenmarkt aus. Dies hat schwere Konsequenzen für die heimische Wirtschaft. Einige Branchen sind deutlich stärker betroffen als andere.

Großbritannien, Ashford: Lastkraftwagen fahren im April 2024 an der Sevington Inland Border Facility. (Foto: Gareth Fuller/Press Association/dpa)
Großbritannien, Ashford: Lastkraftwagen fahren im April 2024 an der Sevington Inland Border Facility. (Foto: Gareth Fuller/Press Association/dpa)
Werbung
Werbung
Matthias Pieringer

Der britische Außenhandel mit der EU leidet einer aktuellen Studie zufolge immer schwerer unter dem Brexit. Im- und Exporte seien stark eingebrochen, heißt es in dem Bericht der Aston University in Birmingham. Zwischen 2021 und 2023 – den Jahren unmittelbar nach dem britischen Austritt aus der EU-Zollunion und dem Binnenmarkt – sank der Wert der britischen Warenexporte in die EU um 27 Prozent, der Wert der Importe um 32 Prozent.

Zudem sei die Vielfalt britischer Ausfuhrgüter zurückgegangen: In jedes EU-Land wurden 1.645 Arten britischer Produkte weniger exportiert. Dies traf kleinere EU-Volkswirtschaften stärker als größere wie Deutschland.

Die Studie berücksichtigt nicht den Dienstleistungssektor, der sich seit dem Brexit besser als erwartet entwickelt hat. Zugenommen haben auch die Exporte von Tabak-, Eisenbahn- und Flugzeuggütern.

Großbritannien war Ende Januar 2020 aus der EU ausgetreten und ist seit 2021 auch nicht mehr Mitglied der EU-Zollunion und des Binnenmarkts. Trotz eines in letzter Minute vereinbarten Freihandelsabkommens kommt es zu bürokratischen Hürden und anderen Handelshemmnissen.

2023 ging der Handel noch stärker zurück

„Die negativen Auswirkungen des Handelsabkommens haben sich im Laufe der Zeit verstärkt, wobei 2023 einen stärkeren Handelsrückgang aufweist als die Jahre zuvor“, heißt es. Vor allem kleinere britische Exporteure hätten den Handel mit der EU aufgegeben. 

Die Studienautoren betonten, politische Eingriffe seien nötig. Dazu gehöre, negative Folgen des Handelsabkommens abzuschwächen, Lieferketten neu zu gestalten und Unternehmen bei der Anpassung an Handelshemmnisse zu unterstützen.

Die neue sozialdemokratische Regierung in London will die Beziehungen mit der EU verbessern. Premierminister Keir Starmer lehnt aber einen Wiedereintritt in die Zollunion oder den Binnenmarkt strikt ab. Auch Angebote der EU für einfachere Brexit-Regeln bei Kontakten junger Menschen stoßen bisher nicht auf Gegenliebe.

Werbung
Werbung