Branchenbericht: Transportsektor wächst dieses Jahr stabil

Outsourcing von Logistikdienstleistungen und Onlinehandel sollen weiter zunehmen.

Der reale Umsatz des weltweiten Transportsektors (Personen- und Güterverkehr) wird im Jahr 2014 um etwa drei Prozent steigen. Das Verkehrsgewerbe profitiere dabei insbesondere im ersten Halbjahr von verbesserten allgemeinwirtschaftlichen Rahmenbedingungen gegenüber dem Vorjahr. Das sind zentrale Ergebnisse des aktuellen Branchenberichts „Transport und Logistik“ der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, der am Montag, 3. November 2014, in Berlin vorgestellt wurde. Der Transportsektor in Europa dürfe nach zwei Jahren mit realen Umsatzrückgängen dieses Jahr ein Wachstum von 1,5 Prozent erreichen.

In Deutschland könnte das Gütertransportaufkommen im Jahr 2014 laut Branchenbericht um rund 2,5 Prozent zunehmen und damit das Rekordniveau des Jahres 2008 übertreffen. Bei gleichbleibender wirtschaftlicher Dynamik sei im nächsten Jahr mit einem ähnlich hohen Zuwachs zu rechnen. Zudem seien Impulse auf internationalen Verbindungen wegen des schwächeren Euros zu erwarten.

Der Logistikstandort Deutschland sei weltweit mitführend und profitiere vom starken deutschen Export, so Andreas Roth, verantwortlich für das Großkundengeschäft Region Ost der Commerzbank AG. Allerdings seien künftig hohe Investitionen zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur erforderlich. Das bestätigt auch Thomas Hailer, Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums (DVF). Vielerorts seien Verfall und Engpässe in der Verkehrsinfrastruktur zu erkennen. Wichtigste Aufgabe der Bundesregierung sei es daher, in den Erhalt und Ausbau zu investieren, teilt Hailer mit.

Im Güterverkehr sind nach Angaben des Branchenberichts aktuell zwei Wachstumsfelder besonders hervorzuheben: Der Paketversand an private Verbraucher werde zum einen weiter durch den kräftig steigenden Internethandel getrieben. Die Auslagerung von Logistikaufgaben an externe Dienstleister werde zum anderen weiter zunehmen.

Die Studie der Autoren Hans-Peter Muntzke und Thomas Gronemeier benennt insgesamt fünf langfristige Trends:

  • Europa bleibt weiterhin wichtiger Logistikmarkt,
  • Potenziale entwickeln sich innerhalb der Emerging Markets,
  • Preisdruck, Kostensteigerungen und Fachkräftemangel sorgen für Herausforderungen,
  • weiteres Outsourcing beflügelt die Kontraktlogistik und
  • Logistik bildet die Basis für Industrie 4.0.