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Blockchain: Open Logistics Foundation startet Pilotprojekt für sichere Zollprozesse

Der „Goods Passport ID“ richtet sich an Zollbehörden, Speditionen und Händler gleichermaßen.

Mit der Goods Passport ID (GPID) entwickelt die Working Group Open Customs Blockchain der Open Logistics Foundation eine Blockchain-Lösung zur transparenten und fälschungssicheren Zollabwicklung. (Bild: Open Logistics Foundation)
Mit der Goods Passport ID (GPID) entwickelt die Working Group Open Customs Blockchain der Open Logistics Foundation eine Blockchain-Lösung zur transparenten und fälschungssicheren Zollabwicklung. (Bild: Open Logistics Foundation)
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Therese Meitinger

 Mit der „Goods Passport ID“ (GPID) entwickelt die Working Group „Open Customs Blockchain“ der Open Logistics Foundation eine Blockchain-Lösung zur transparenten und fälschungssicheren Zollabwicklung. Darüber berichtet eine Pressemitteilung vom 18. Juli. Der GPID soll Zollbehörden, Spediteure und Händler gleichermaßen unterstützen, indem er einen vorschriftsmäßigen Handel gewährleistet. Die Organisation arbeite dabei eng mit Unternehmen und Behörden zusammen, um den grenzüberschreitenden Warenfluss effizienter zu gestalten, heißt es. Ein Pilotprojekt mit EU- und britischen Behörden sei bereits in Planung.

In der Zollabwicklung sehen die Kooperationspartner das größte Problem darin, dass die Prozesse oder vielmehr der dabei verwendete Datensatz weder transparent noch für Behörden vertrauenswürdig sind. Selbst bei der Manipulation von nur wenigen Schlüsseldaten könnten Zölle umgangen und illegale Transporte durchgeführt werden, so die Mitteilung. Die Goods Passport ID der Open Logistics Foundation adressiert diese Herausforderung und versteht sich als zuverlässiger Pass für den geschützten Warenfluss. Mit dieser Blockchain-Entwicklung will die Stiftung das Vertrauen in Zollprozesse stärken und die Eingriffe durch Behörden reduzieren.

Zwei Projekte für optimierte Zollprozesse

Die Open Logistics Foundation ist eine neutrale Organisation, die sich mit der Entwicklung von Open-Source-Lösungen beschäftigt. Innerhalb der Stiftung gibt es verschiedene Working Groups, darunter die Working Group Open Customs Blockchain. Diese besteht aus neun Mitgliedern: AEB, ALS Customs Services, Dachser, DHL, duisport, Fraunhofer IML, IP Customs Solutions, LKW Walter und Rhenus Logistics. Der Fokus liegt auf digitalem Datenaustausch und reduzierten Verzögerungen an Grenzen.

Zwei Projekte laufen der Open Logistics Foundation zufolge bereits: „BORDER“, ein Datensatz für effiziente Zollabfertigungen und Logistikprozesse, und GPID, das speziell auf die Bedürfnisse der Behörden ausgerichtet ist. Der Schlüsseldatensatz der GPID sei das gerade forcierte Projekt und ermögliche eine digitale und fälschungssichere Datenverarbeitung sowohl während des Export- als auch des Importprozesses, so die Organisation. Davon soll nicht nur Zollbehörden, sondern auch Spediteure, Verkäufer und Käufer profitieren. Da sie nun frühzeitig den Datensatz des Verkäufers erhalten, können Behörden laut der Working Froup die GPID prüfen, um Zollhinterziehungen direkt zu verhindern.

Pilotprojekt bei britischen und EU-Behörden

Die Working Group möchte die Zusammenarbeit mit TAXUD, der Generaldirektion Steuern und Zollunion, und den Zollbehörden von EU- und Nicht-EU-Ländern fördern. Dafür hat die Open Customs Blockchain kürzlich Vorschläge für ein GPID-Pilotprojekt bei britischen und EU-Behörden vorgelegt. Im Rahmen der von der EU-Kommission geleiteten EBSI-Sandbox-Diskussion zusammen mit niederländischen, deutschen und britischen Behörden sowie der Generealdirektion TAXUD wurde die Working Group der Pressemitteilung zufolge als eine der ersten 20 Kohorte für einen Testfall ausgewählt.

„Wir ermutigen die Behörden, an einem Pilotprojekt teilzunehmen, das weder finanzielle Investitionen noch Änderungen an ihren derzeitigen Systemen erfordern würde“, erklärt Michael Douglas, Customs Technology Consultant bei ALS Customs Services und Co-Lead der Working Group Open Customs Blockchain. „Das Konzept ist ein Beweis dafür, dass vertrauenswürdige Daten aus erster Hand effektiv Zollhinterziehung und Betrug verringern können.“

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