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Blockchain Europe: Zollsoftware und Modulbaukasten als Open Source

Das Softwaresystem „BORDER“ soll komplexe und papierbasierte Vorgänge der Zollabwicklung im Außenhandel digitalisieren und Transparenz entlang des gesamten Vorgangs bieten.

BORDER steht für "Blockchain-basierte Organisation relevanter Daten im Extrahandel mit Rechtssicherheit". (Grafik: Fraunhofer IML/Blockchain Europe)
BORDER steht für "Blockchain-basierte Organisation relevanter Daten im Extrahandel mit Rechtssicherheit". (Grafik: Fraunhofer IML/Blockchain Europe)
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Das federführend vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML geleitete Projekt „Blockchain Europe“ stellt mehrere Komponenten kostenlos als Open Source zur Verfügung: Die Forscher präsentieren laut einer Pressemitteilung vom 16. Januar unter anderem mit dem Softwaresystem „BORDER“ (Blockchain-basierte Organisation relevanter Daten im Extrahandel mit Rechtssicherheit) nicht nur eine digitale Lösung für die komplexen und papierbasierten Vorgänge der Zollabwicklung im Außenhandel. Die Blockchain-Technologie sorge auch für Transparenz entlang des gesamten Vorgangs und eine fälschungssichere Dokumentation, heißt es.

„Die Veröffentlichung des ersten Blockchain-Softwaresystems untermauert die Bedeutung der Blockchain-Technologie für die Vision einer durchgängig digitalen Zollabwicklung. Sie schafft Transparenz für alle Beteiligten im Ausfuhrprozess und birgt das Potenzial, komplexe Prozesse wie Zollabwicklungen entscheidend zu vereinfachen und zu beschleunigen“, betont Prof. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML.

Dokumente für alle Beteiligten verfügbar machen

Bei BORDER erstellt der Zoll Institutsangaben zufolge ein digitales Ausfuhrbegleitdokument (ABD) und überträgt es anschließend in die BORDER-Software. Auf diesem Wege soll das Dokument mithilfe der Blockchain-Technologie allen beteiligten Partnern entlang der Lieferkette zur Verfügung gestellt werden. Das stelle die Datensicherheit und Transparenz sicher und fördere zudem die Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette, argumentiert das Fraunhofer IML. Das ABD will man in Dortmund jedoch als Start verstanden wissen: Mithilfe der Blockchain-Technologie ließen sich noch weitere zollrelevante Dokumente digitalisieren – vom EU-Importprozess bis zu Finanzflüssen entlang der Transportkette, so das Forschungsinstitut.

„Die Vorteile der Technologie liegen auf der Hand: Es gibt weniger Medienbrüche, Zeit, Geld, CO2, Arbeitsstunden und nicht zuletzt viel Papier können eingespart werden“, erklärt Roman Koller, Wissenschaftler am Fraunhofer IML und verantwortlich für BORDER.

Neben „BORDER“ haben die Forscher noch weitere Bausteine quelloffen zur Verfügung gestellt: So lässt sich laut dem Fraunhofer IML etwa auf einen gesamten Blockchain-Baukasten zugreifen, aus dem Software-Komponenten individuell genutzt und angepasst werden können – damit ganz nach dem Baukastenprinzip die benötigte Software in eine bereits bestehende Infrastruktur integriert werden kann und der Übergang zu Blockchain-basierten Systemen so einfach wie möglich gemacht wird.

Drei universelle Bausteine im Blockchain-Baukasten

Insgesamt bilden drei universelle Bausteine die „Digitale Mappe“, eine Grundausrüstung, um entlang der gesamten Lieferkette Blockchain-basiert Dokumente zu digitalisieren: Unter anderem befindet sich der „Token Manager“ in dem Open-Source-Blockchain-Baukasten. Dieser dient nach Institutsangaben der Speicherung und Verwaltung von Dokumenten und anderen relevanten Datensätzen innerhalb der Blockchain. Passend dazu kann das „Autorisierungsmodul“ genutzt werden, da dieses ein Rollen-Rechte-System erstellt, das Zugriffs-, Schreib- und Leserechte verwaltet, um jederzeit für höchste Datensicherheit zu sorgen. Der „Light Node Service“ erstellt wiederum die Schnittstelle zwischen den Endgeräten und der Blockchain-Technologie. Die damit getätigten Transaktionen werden so gesichert und dokumentiert.

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