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Binnenschifffahrt: Emissionsfreies Schiff mit Wasserstoffträger-Technologie geplant

HGK Shipping und Hydrogenious wollen ein emissionsfreies Binnenschiff mit Wasserstoffträger-Technologie an den Start bringen.

Dr. Daniel Teichmann (links), Chairman des Board of Directors von Hydrogenious LOHC Maritime sowie CEO und Gründer von Hydrogenious LOHC Technologies, und Steffen Bauer, CEO von HGK Shipping, unterzeichneten das Memorandum of Understanding. (Foto: HGK Shipping / Hydrogenious LOHC)
Dr. Daniel Teichmann (links), Chairman des Board of Directors von Hydrogenious LOHC Maritime sowie CEO und Gründer von Hydrogenious LOHC Technologies, und Steffen Bauer, CEO von HGK Shipping, unterzeichneten das Memorandum of Understanding. (Foto: HGK Shipping / Hydrogenious LOHC)
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Matthias Pieringer

Die Binnenschifffahrtsreederei HGK Shipping und die Unternehmen Hydrogenious LOHC Maritime sowie Hydrogenious LOHC Technologies haben Anfang Mai ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Dies gab Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping, im Rahmen eines eigens initiierten Wasserstoffevents vor geladenen Gästen aus Logistik, Wissenschaft und Industrie am 4. Mai 2023 in Köln bekannt.

Ziel ist es laut HGK Shipping, eine skalierbare Lösung zu entwickeln, die den Energieträger Wasserstoff für die Binnenschifffahrt flächendeckend verfügbar macht. Die Basis soll dabei Wasserstoff bilden, der in einem flüssigen Träger (LOHC, liquid-organic hydrogen carrier) gebunden ist. Bis zum Jahr 2028 wollen die Partner ein Demonstratorschiff entwickeln und in Betrieb nehmen, dessen Propulsionseinheiten mit einer Brennstoffzelle angetrieben werden können, die über aus dem LOHC gelösten Wasserstoff mit Energie gespeist wird.

Projekt „HyBarge” soll 2024 starten

Der Startschuss für das Projekt „HyBarge” soll 2024 erfolgen. Die Kooperationspartner haben derweil bereits die Konzeptionsphase gestartet. Neben den Experten der HGK Shipping werden die Konzeptentwickler der Hydrogenious LOHC Maritime und der Hydrogenious LOHC Technologies beteiligt sein. Letztere sammeln den Angaben zufolge aktuell wichtige Erfahrungen zur emissionsfeien Anwendung der LOHC-Technologie in der Seeschifffahrt, die sie im Rahmen des Projektes auf die Binnenschifffahrt übertragen werden. Grüner Wasserstoff werde als Schlüsselelement zur dringlichen und wichtigen Dekarbonisierung der Schifffahrt gehandelt, hieß es.

Bisher nicht Teil des MoU, aber in einem weiteren Schritt denkbar sei es, anhand des Demonstratorschiffs auch LOHC-Transporte auf der Wasserstraße zu testen und voranzutreiben. Somit berge der Demonstrator das Potenzial, die Wertschöpfungskette von der Erzeugung des LOHC über die Anwendung in der Antriebstechnologie und den Transport bis zur Nutzung durch potenzielle Endverbraucher darzustellen. Bei dem von Hydrogenious verwendeten LOHC handelt es sich um Benzyltoluol – ein Thermalöl, welches den Angaben zufolge schwer entflammbar und nicht explosiv sowie in seinem Gefahrenpotenzial so niedrig wie Diesel ist. Das mit Wasserstoff angereicherte Trägeröl könne in Bezug auf Druck und Temperatur zudem unter normalen Umgebungsbedingungen gelagert werden und überzeuge durch eine vorteilhafte Speicherdichte, hieß es weiter.

HGK Shipping-CEO Steffen Bauer: „Für die klimaneutrale Binnenschifffahrt könnte die Umsetzung des Demonstratorschiffes mehr als nur ein Meilenstein sein – ebenso für die Industrie, die bei der Dekarbonisierung auf Energieträger wie Wasserstoff angewiesen ist. Die LOHC-Technologie von Hydrogenious hat ein enormes Potenzial in der Anwendung, insbesondere im Vergleich zu anderen Wasserstoffderivaten. Noch wichtiger aber: Es wird keine spezielle Tanktechnologie benötigt, so dass dieses LOHC innerhalb der vorhandenen Infrastruktur zu Land und zu Wasser verfügbar gemacht werden kann.“

Um den im LOHC gebundenen Wasserstoff als Kraftstoff verwenden zu können, muss der Mitteilung zufolge das Demonstratorschiff über eine spezielle und an Bord zu installierende Technologie in der Lage sein, ihn vom Trägermedium zu trennen. Dies werde in der von Hydrogenious entwickelten Dehydrationseinheit erfolgen. Im Anschluss werde der Wasserstoff der Brennstoffzelle zugeführt. Das „entladene“ Trägermedium Benzyltoluol könne in einem nachgelagerten chemischen Prozess in der stationären LOHC-Infrastruktur (Einspeicher- und Freisetzungsanlagen) wieder mit Wasserstoff angereichert werden.

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