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Bilanz und Ausblick: Viastore investierte 2023 stark in Software-Kompetenzen

Der Intralogistik-Systemanbieter hat sich 2023 in einem schwierigen Marktumfeld behauptet.

Thomas Hibinger ist seit 1. Januar 2024 CEO der Viastore Group. (Bild: Meitinger)
Thomas Hibinger ist seit 1. Januar 2024 CEO der Viastore Group. (Bild: Meitinger)
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Therese Meitinger

Am Vorabend des 8. Intralogistik-Tages von Viastore gab das Management am 16. April im Rahmen des traditionellen Presseabends Einblicke in die Strategie und Pläne des Unternehmens. Wie der Intralogistik-Tag selbst fand auch dieser in den Stuttgarter Wagenhallen statt. Erstmals gab dabei Thomas Hibinger als CEO der Viastore Group einen Überblick über die Entwicklungen – er hatte zum 1. Januar den Staffelstab von Philipp Hahn-Wörnle übernommen. Zum einen ging Hibinger auf die fortschreitende Integration des Unternehmens in den Toyota-Konzern ein: Seit 2022 ist Viastore Teil der japanischen Toyota Industries Corporation. „TICO versteht sich als durchgängiger Lösungsbegleiter“, so Hibinger. Im Intralogistik-Portfolio sei Viastore am Übergang von den Einzellösungen, die in Toyota Material Handling zusammengefasst seien, hin zur Automatisierung. „Bei großen Themen wie künstlicher Intelligenz können wir an vielen Stellen auf Expertise an anderen Stellen im Intralogistik-Verbund des Konzerns zurückgreifen“, erklärte der Viastore CEO.

Mit Blick auf die allgemeine wirtschaftliche Lage sieht Viastore eine Stabilisierung der Weltwirtschaft auf niedrigem Niveau. Viele Risiken und Unsicherheiten trieben die Investitionszurückhaltung.  

„Unsere Kunden sind oft noch unentschieden und warten ab, bevor sie in größere Intralogistiksysteme investieren“, so Hibinger.

Entsprechend gebremst sei das Neuanlagengeschäft 2023 gewesen, während das Retrofitgeschäft an Dynamik gewonnen hätte. Ob die Entwicklungen in Sachen Digitalisierung / KI und Nachhaltigkeit der Intralogistik Schub perspektivisch Schub verliehen, bleibe abzuwarten. 2023 hat Viastore Hibinger zufolge im Vergleich zum Vorjahr rund 30 Prozent an Umsatz gewinnen. Vor allem sei das Jahr von Investitionen geprägt gewesen – vor allem den Software-Bereich habe man deutlich ausgebaut. Allein in Deutschland seien rund 30 Prozent an neuen Stellen hinzugekommen, in Madrid sei ein neues Team hinzugekommen.

Künstliche Intelligenz im Fokus

Stefan Ott, Vice President Technology, der COO Dr. Harald Göbel und Michael Bois, Vice President Service führten durch aktuelle Anwendungen, Technologien und Projekte. Die Themen reichten vom Shopfloor über den Leitstand bis zum Logistikmanagement. Beispielsweise sollen Cloud-Services die Anlagendaten aus den PLC-Steuerungen nutzbar machen. Das „Warehouse Fitness Dashboard“ zeigt den Zustand der Anlage, indem es Störungen im Zeitverlauf erfasst. Basis vieler Tools ist Machine Learning/künstliche Intelligenz.

Viastore hat sich auf die Fahnen geschrieben, mit seinem Lösungsangebot die ganze Anwendungsbandbreite im Lager und Logistikzentrum abzudecken. Neben Regalbediengeräten (RBG), Paletten-Shuttles und Fördertechnik gehören auch Steuerungen, etwa für Monorail-Systeme, und die HMI (Human Machine Interface) von „viacontrol“ zum Angebot. Immer im Fokus: hohe Kommissionierraten und maximale Effizienz bei minimalem Energieverbrauch.

Das Lagerverwaltungssystem (WMS) „viadat“ lasse sich auch durch zahlreiche Schnittstellen an externe Systeme anbinden und decke alle Intralogistikprozesse ab, so der Anbieter. Infrastruktur und eine Cloud-Lösung erlaubten laufende Aktualisierung. Modular lässt sich viadat Viastore zufolge an wachsende Anforderungen anpassen. Es manage alle innerbetrieblichen Warenbewegungen und fungiere als Schnittstelle zwischen den ERP-Systemen unterschiedlicher Hersteller und automatischen Anlagen wie Fördertechnik, Regalbediengeräten und Verpackungsmaschinen, so der Anbieter.

Die Software bietet einen stetig steigenden Leistungsumfang und ist tief in die Unternehmensprozesse der Anwender integriert. Das bedeutet aber auch, dass IT-Sicherheit immer wichtiger wird. Gerade in der sogenannten VUCA-Welt erwarten Nutzer Verlässlichkeit. VUCA steht für Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität. Von Corona und Klimawandel bis zu Inflation und kriegerischen Auseinandersetzungen – Unternehmen müssten lernen, mit vollkommen unberechenbaren Krisen zurechtzukommen, argumentierte Dr. Harald Göbel.

Für Risiken in IT und OT aufstellen

Um die IT- und OT-(Operational Technology)-Systeme vor Angriffen zu schützen, gelten ihm zufolge strenge Vorschriften. Durch die Zertifizierung nach IEC 62443 mit einem akkreditierten Partner will Viastore sicherstellen, dass alle Systeme die Richtlinien zur Cybersicherheit erfüllen. Das Release- und Patch-Management versorge Anwender während des gesamten Produktlebenszyklus mit sicherheitsrelevanten Updates, heißt es.

Ein Fokusthema, das Viastore mit Nachdruck verfolgt, ist Künstliche Intelligenz. KI, Deep Learning und Data Mining würden zukünftig noch stärker dazu beitragen, intralogistische Systeme zu steuern – unternehmensübergreifend und nicht-proprietär, zeigte man sich überzeugt. Angefangen bei der virtuellen Inbetriebnahme und Schulungen über selbstlernende Positioniersysteme bis hin zu vollständig automatisierten Kommissionierarbeitsplätzen. Die Herausforderung: die Bedarfe genau zu definieren, damit der Maschinencode die Aufgaben korrekt erfüllt. Auch hierbei kann künstliche Intelligenz helfen, den Code effektiver zu lesen, zu verstehen und dadurch bei der Fehlersuche zu unterstützen.

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