Bilanz: Gebrüder Weiss rechnet 2023 mit Umsatzrückgang
Gebrüder Weiss hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Nettoumsatz von 3,01 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit ein Umsatzplus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2021: 2,54 Milliarden Euro) erzielt. Die Eigenkapitalquote betrug im vergangenen Jahr rund 60 Prozent (2021: 57 Prozent), teilte der Logistikdienstleister am 14. März in einer Presseaussendung mit.
Für das Jahr 2023 erwartet Gebrüder Weiss eine „Normalisierung“ des Logistikgeschäfts. Denn die Sendungszahlen sind derzeit leicht rückläufig und die Raten im Luft- und Seefrachtbereich sind laut dem Logistikdienstleister wieder annähernd auf das Niveau von 2019 gesunken. Daher rechnet Gebrüder Wiess mit einer rückläufigen Umsatzentwicklung. Die allgemeine geopolitische Lage könne für zusätzliche Erschwernisse sorgen.
Der Bereich Landverkehr wächst um 16 Prozent
Der Bereich Landverkehr hatte 2022 mit 1.479 Millionen Euro ein Umsatzplus von 16 Prozent (2021: 1.277 Millionen Euro) erzielt. Der Produktbereich Home Delivery stellte mit 1,53 Millionen Sendungen an Privathaushalte in Österreich und Osteuropa leicht weniger Sendungen als im Vorjahr zu (2021: 1,58 Millionen Sendungen).
Zulegen konnte zudem der Unternehmensbereich Air & Sea, der mit 1.272 Millionen Euro und einem Umsatzplus von 24 Prozent abschloss (2021: 1.024 Millionen Euro). Zu diesem Anstieg haben laut dem Logistikdienstleister maßgeblich die hohen Frachtraten der Reedereien und Fluggesellschaften beigetragen. Die Sendungsmengen bei DPD Österreich, deren Mitgesellschafter der Gebrüder Weiss Paketdienst ist, waren 2022 mit 66 Millionen Pakete leicht rückläufig (2021: 66,5 Millionen).
„Es ist uns gelungen, unsere strategischen Ziele in einem herausfordernden Umfeld weiter zu verfolgen“, sagte Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Gebrüder Weiss. „Wir haben unsere Position in den Kernmärkten Zentral- und Osteuropa, den USA und Asien ausgebaut sowie die Fokusthemen Digitalisierung und Klimaneutralität bis 2030 vorangetrieben.“
Die erfreulichen Resultate in allen Geschäftsbereichen zeigten, dass sie solide und zukunftsfähig aufgestellt seien.
Gebrüder Weiss steckte 67 Millionen Euro ins eigene Netzwerk
Der Logistikdienstleister investierte im vergangenen Jahr insgesamt 67 Millionen Euro in den Ausbau des eigenen Netzwerks sowie den internationalen Standort- und Serviceausbau. Schwerpunkte setzte das Unternehmen dabei in Deutschland, Ungarn, Rumänien und den USA sowie in der Türkei und in Georgien – die beiden letzten fungieren als zentrale Bindeglieder auf dem Mittleren Korridor, auf dem das Unternehmen seine Transportverbindungen Richtung Zentralasien und China erweiterte.
In Deutschland festigte Gebrüder Weiss seine Position laut eigenen Angaben in der Luft- und Seefracht sowie im Landverkehr. In Süddeutschland schloss das Unternehmen den Umfirmierungsprozess der bayerischen Spedition Lode zu Gebrüder Weiss Waldkraiburg ab.
Zudem sei der weitere Ausbau des süddeutschen Landverkehrsnetzes geplant, erste Weichen seien Anfang 2023 mit der Übernahme der Spedition Rentschler in Baden-Württemberg bereits gestellt worden, hieß es.
Digitales Kundenportal myGW liefert Echtzeitinformationen
Gleichzeitig hat der Logistikdienstleister seine Digitalisierungsstrategie „Best of Both Worlds“ mit einer Kombination aus operativer und digitaler Kompetenz fortgesetzt. So wurde unter anderem das digitale Kundenportal myGW global weiter ausgerollt, das Kunden Echtzeitinformationen zu ihren Warenströmen anbietet.
Bis 2030 sollen zudem die eigenen Logistikanlagen klimaneutral betrieben werden. Dazu setzt Gebrüder Weiss vermehrt auf Strom aus regenerativen Quellen und installierte im vergangenen Jahr vier Fotovoltaikanlagen an Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insgesamt 22 solcher Anlagen sind derzeit in Betrieb. Der Ausbau soll 2023 in diesen Ländern sowie in Osteuropa fortgesetzt werden.
Im Bereich alternativer Antriebe will der Logistikdienstleister in diesem Jahr fünf neue Wasserstoff-Lkw in Deutschland in Betrieb nehmen. Geplant ist zudem, die Zahl der Elektro-Transporter für den städtischen Warentransport in Österreich und Osteuropa weiter aufzustocken.
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