Beschaffung: SAP setzt auf sozial engagierte Zulieferer

Bis 2025 sollen fünf Prozent der adressierbaren Ausgaben bei SAP an Sozialunternehmen und Unternehmen, die Diversität fördern, gehen.

Büromaterial oder Seife für die Waschräume am SAP-Unternehmenshauptsitz in Walldorf? Mögliche Posten für die Beschaffungsinitiative „5 & 5 by '25“. (Foto: SAP)
Büromaterial oder Seife für die Waschräume am SAP-Unternehmenshauptsitz in Walldorf? Mögliche Posten für die Beschaffungsinitiative „5 & 5 by '25“. (Foto: SAP)
Therese Meitinger

Der Walldorfer Software-Riese SAP hat laut einer Mitteilung vom 7. Oktober die Unternehmensinitiative „5 & 5 by '25“ lanciert. Sie zielt nach Firmenangaben darauf ab, bis 2025 fünf Prozent der adressierbaren Ausgaben im Einkauf mit Sozialunternehmen sowie mit Unternehmen, die Diversität fördern, zu tätigen. Mit diesem Ziel wolle man weltweit weitere Unternehmen inspirieren, mehr Waren und Dienstleistungen von sozial engagierten Lieferanten zu kaufen und so einen positiven Einfluss auf die Gesellschaften zu erzielen, in denen sie tätig sind, gibt SAP an. Indem sie auch nur einen kleinen Bruchteil ihrer Beschaffungsausgaben an zertifizierte Sozial- und Diversity-Unternehmen weiterleiteten, hätten Organisationen die Chance, einige der dringendsten sozialen und ökologischen Probleme der Welt anzugehen, hieß es.

Basierend auf ersten Pilotprojekten in ausgewählten Märkten, schätzt SAP, bis 2025 bis zu 60 Millionen US-Dollar der adressierbaren globalen Ausgaben pro Jahr an Sozialunternehmen und Diversity-Unternehmen vergeben zu können. Bei den DAX-Unternehmen wird diese Zahl dem IT-Anbieter zufolge auf etwa 2,5 Milliarden Euro geschätzt, bei den US-amerikanischen Fortune-500-Unternehmen auf bis zu 25 Milliarden US-Dollar.

2,5 Milliarden Euro Potenzial bei DAX-Unternehmen

Adaire Fox-Martin, SAP-Vorstandsmitglied für Customer Success und kürzlich zum Global Buy Social Ambassador for Social Enterprise UK ernannt, hat die Initiative 5 & 5 by '25 auf der SAP-Veranstaltung Procurement Reimagined in Singapur vorgestellt.

„Jedes Unternehmen muss Waren und Dienstleistungen beschaffen“, sagte Fox-Martin. „Wir alle brauchen Seife in Waschräumen, Garten- und Grünpflege rund um die Büros, Essen und Trinken in Kantinen, Marketing-Dienstleistungen, Büromaterial und vieles mehr. All dies lässt sich auch über sozial engagierte Unternehmen beziehen. Wir geben dieses Geld ohnehin aus. Warum dann nicht für Lieferanten, die gleichzeitig einen sozialen Beitrag leisten?“

Soziale Unternehmen sind nach dem Verständnis von SAP kulturell und operativ darauf ausgerichtet, die Welt positiv zu verändern. Sie ähnelten anderen kommerziellen Unternehmen, jedoch mit drei entscheidenden Unterschieden: Sie würden auf der Grundlage eines klaren sozialen oder ökologischen Auftrags gegründet und geführt, sie verwendeten den Großteil ihres Gewinns wieder für diesen Zweck und sie würden hauptsächlich vor dem Hintergrund dieses Auftrags geprüft.