Bahnstreik: Logistiker reagieren entsetzt
Industrie- und Logistikexperten haben mit massiver Kritiker an der Lokführergewerkschaft GDL reagiert, die zum längsten Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn aufgerufen hat. Der Ausstand beginnt am 5. November um 15 Uhr. Laut der Gewerkschaft wird zuerst die Arbeit im Güterverkehr niedergelegt. Der Personenverkehr wird ab 6. November um zwei Uhr bestreikt. Der Ausstand endet in beiden Bereichen am 10. November um vier Uhr morgens. Der stellvertretende Vorsitzende des Unternehmensverbands Logistik Schleswig-Holstein (UVL) Michael Gröning forderte in einer Pressemitteilung die Bundesregierung auf, „jetzt endlich“ zu handeln. „Es darf nicht sein, dass ein so großer Teil des Güterverkehrs in Deutschland und in Europa durch eine Sparten-Gewerkschaft so einfach lahmgelegt wird“, wettert Gröning, der mehr als 500 Unternehmen aus dem Bereich Logistik in Schleswig-Holstein vertritt. Durch den erneuten Streik zwinge die Bahn ihre Kunden zur Verlagerung ihrer Güter auf andere Verkehrsträger. „Viele werden dauerhaft dort bleiben“, prognostiziert Gröning.
Auch aus dem Süden Deutschlands hagelt es Kritik. Das Ausmaß des Streiks sei noch nicht genau absehbar, aber die Streiktage führten auf jeden Fall zu einer „gesamtwirtschaftlichen Belastung“, betonte Dr. Robert Schönberger, Geschäftsführer des Logistik-Clusters Schwaben e. V., gegenüber LOGISTIK HEUTE. In dem Cluster sind mehr als 90 Unternehmen aus der Region Ulm/Augsburg zusammengeschlossen.
Scharfe Kritik an der Gewerkschaft äußert auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). „Was derzeit bei der Bahn passiert, ist Gift für den Standort Deutschland“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des DIHK Achim Dercks. Schlüsselbranchen wie die Automobilindustrie seien komplett auf Just-in-Time-Produktion ausgerichtet.
Bereits beim 61-stündigen Bahnstreik im Oktober sprach Gunnar Gburek, Bereichsleiter Logistik beim Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V., von einer „Katastrophe“ für die Wirtschaft. Er betonte, dass vor allem die Chemie- und Stahlindustrie vom Streik betroffen sei, da die Firmen auf einen kontinuierlichen Rohstoffnachschub beziehungsweise Abtransport angewiesen seien. Je nach Dauer und Intensität müssten die Unternehmen bei einem Streik bis zu zwei Drittel ihrer Schienengüter auf andere Verkehrsträger, etwa Bahn oder Lkw, umverteilen.
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