Autonomes Fahren: ZF und Embotech automatisieren Betriebshof
Um Lösungen für kostensparende, aber dennoch hocheffiziente und nachhaltige logistische Prozesse zu finden, beteiligt sich der Friedrichshafener Technologiekonzern mit 25 Prozent an dem Schweizer Softwareunternehmen Embotech AG zur Entwicklung autonomer Anwendungen für beispielsweise Betriebshöfe. Das wurde am 16. Dezember bekannt. Laut Pressebericht hat die strategische Partnerschaft das Ziel, bei gleichzeitiger Senkung der laufenden Betriebskosten die „Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit in Logistikdepots“ zu optimieren.
Die Software von Embotech unterstützt nach Unternehmensangaben automatisiertes Fahren dadurch, dass es Fahrzeuge in die Lage versetzt selbstständige Entscheidungen zu treffen, heißt es. Auf dieser Grundlage sollen nun auch die Arbeitsabläufe auf begrenztem Arbeitsgelände gesteuert werden. Den Angaben zufolge ließen sich damit eine Vielzahl an individualisierten, erweiterbaren Lösungen im Bereich Tansport-as-a-Service (TaaS) auf abgesperrten Arealen wie Betriebshöfen, Häfen, Flughäfen, Bergbau- und landwirtschaftlichen Betrieben oder auch Busdepots umsetzen.
Software auch für intelligenten Geschwindigkeitsassistenten einsetzen
Im Rahmen der Partnerschaft hat man aber auch einen weiteren möglichen Einsatz der Software ins Auge gefasst: als intelligenten und vorausschauenden Geschwindigkeitsassistenten zum Beispiel, der bei seiner Kontrolle auch die erweiterte Umgebung wie den Verkehrsfluss, Straßenschilder und die topografische Einbettung der Szenarien berücksichtigt.
Die Kooperation mit Embotech sei eine konsequente Weiterentwicklung der ZF-Strategie „Next Generation Mobility“, sagt Philipp Helmich, Vice President of Vehicle Dynamics and Controls & Autonomous Driving bei der ZF-Division Commercial Vehicle Control Systems. Sie basiere auf einer gemeinsamen Vision: nämlich zuverlässige und gleichzeitig auch weltweit verfügbare beziehungsweise anwendbare Lösungen für automatisierte Transporte (Transport-as-a-Service) im Nutzfahrzeugsektor auf privaten Geländen bereitzustellen.
In dieser Partnerschaft hat ZF Zugriff auf die Softwareanwendung von Embotech, mit der Fahrzeuge selbständige Entscheidungen treffen können, heißt es weiter. ZF will diese dann zur Anwendung mit seinem Know-how in den Bereichen Sensorik, elektronische Steuerung und Aktuatorik für selbstfahrende Nutzfahrzeuge der Stufe 4 (vollautomatisiertes, selbständiges Fahren ohne Fahrerkontrolle), einschließlich der Technologieplattform "ADOPT" (Autonomous Driving Open Platform Technology) verbinden.
Die Kooperation werde zunächst im europäischen Markt und in der Folge auch weltweit die Entwicklung von automatisierten Rangierlösungen voranbringen, so ZF weiter. Dazu stellten ZF und Embotech sozusagen ein ganzes „Ökosystem“ bereit: dieses ermögliche eine Verbesserung von kundenseitigen Betriebsabläufen, indem es mit Hilfe von vernetzten Softwarelösungen in autonomen, vernetzten und elektrifizierten Fahrzeugen und in „intelligenter Interaktion mit der Infrastruktur“ arbeite.
Laut ZF ist die Automatisierung von Abläufen auf Betriebshöfen für die Lieferkette entscheidend und löst gravierende Probleme innerhalb der Nutzfahrzeugbranche, seien es hohe Kosten, Sicherheitslücken oder die Auswirkungen auf das Klima. Die Technologie könne zur Senkung der Betriebkosten (TCO) beitragen und zugleich die Wirtschaftlichkeit, ebenso aber auch Sicherheit und Nachhaltigkeit steigern, heißt es.
Gemeinsam entwickle man modernste Lösungen für Depot-Automatisierungen weltweit, sagt Andreas Kyrtatos, Chief Executive Officer der Züricher Embotech AG zu der Partnerschaft. Auf abgesperrten Arealen könnten Endkunden vieler Branchen schon jetzt bei verschiedenen Anwendungen von der Lösung profitieren, beispielsweise Fahrzeughersteller, Logistik- oder Bergbauunternehmen.
Mit Übernahme von 25 Prozent der Anteile von Embotech sitzt ZF nun auch im Beirat des Unternehmens.
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