Autonomes Fahren: Ist der Zugführer bald Geschichte?

Deutsche Bahn AG prüft in drei Pilotprojekten den Einsatz von autonomen Fahrzeugen.
Sind sie bald ganz allein unterwegs? Die Deutsche Bahn setzt erste Pilotprojekte für autonomes Fahren um. (Foto: Deutsche Bahn)
Sind sie bald ganz allein unterwegs? Die Deutsche Bahn setzt erste Pilotprojekte für autonomes Fahren um. (Foto: Deutsche Bahn)

Was die Automobilindustrie kann, das können wir schon lange. Das mag sich wohl die Deutsche Bahn AG, Berlin, gedacht haben. Denn der Konzern zieht in Sachen autonomes Fahren an, wie DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube am 4. November 2015 auf einer Pressekonferenz zum Ideenwettbewerb „DB Bahn Ideenschmiede“ in Berlin verkündete: „Selbstfahrende Autos sind in aller Munde. Wir wollen als Deutsche Bahn das autonome Fahren auf der Straße auch im öffentlichen Verkehr zum Thema machen.“

Vom fahrerlosen Parken bis zum autonomen Zugverkehr

Deshalb würden gerade „alle denkbaren Anwendungsgebiete“ untersucht. Darunter seien fahrerloses Parken beim Umsteigen am Bahnhof, Carsharing, autonome Fahrdienste sowie fahrerlose Kleinbusse und Linienverkehre. „Parallel erproben wir auch das autonome Fahren auf der Schiene“, berichtete Grube.

Und zwar in diesen drei Pilotprojekten:

  • Systeme und Sensoren: Bei der Erzgebirgsbahn in Sachsen testet die Bahn zurzeit Kamerasysteme und Ortungssensoren.
  • Güterverkehr: Für eine Streckenlok, die im Schienengüterverkehr eingesetzt werden soll, beginnen die Tests 2016.
  • Rangierloks: Ebenfalls 2016 soll auch die Erprobung von automatischen Rangierloks starten.

Bereits in der „DB Technikstrategie“ im Juli 2015 hatte die Bahn den hohen Stellenwert von Digitalisierung und damit auch autonomem Fahrbetrieb hervorgehoben. Hier heißt es: „Autonome Fahrzeuge auf Schiene und Straße ermöglichen eine bessere Infrastrukturausnutzung und erhöhen damit ihre Kapazität. Digitale Plattformen optimieren den Verkehrsfluss mittels Big Data Analytics über verschiedene Verkehrsträger und erlauben eine flexible Reaktion auf individuelle Nachfrage im Mobilitäts- und Logistikbereich.“