Automotive: Volvo Car Germany setzt auf Dezentralisierung

Autobauer komplettiert dezentrales Teileversorgungssystem in Deutschland.
Seit 2006 setzt die Volvo Car Germany GmbH auf die Dezentralisierung ihrer Teileversorgung. (Foto: Volvo)
Seit 2006 setzt die Volvo Car Germany GmbH auf die Dezentralisierung ihrer Teileversorgung. (Foto: Volvo)

Die Volvo Car Germany GmbH, ein Tochterunternehmen des schwedischen Autobauers Volvo, hat am 1. Juni 2015 ihr Local Distribution Center (LDC) in Neufahrn bei München in Betrieb genommen. Damit komplettiert Volvo nach eigenen Angaben sein dezentrales Teileversorgungssystem auf dem deutschen Markt. Von acht Standorten aus werden nun die Volvo-Händler just-in-time mit den benötigten Ersatzteilen versorgt – bis zu dreimal am Tag. Dadurch werde eine schnellere und effizientere Teileversorgung ermöglicht sowie die Lagerhaltungskosten bei den Volvo-Partnern reduziert. Außerdem werden laut Frank Denzin, Direktor Customer Service der Volvo Car Germany GmbH, „durch die Dezentralisierung die Transportwege erheblich reduziert“. Betrieben werden die LCD-Standorte von den Logistikdienstleistern DB Schenker und Deutsche Post DHL. Sie übernehmen auch die komplette Auslieferung.

Geringeres Lagervolumen

Das Besondere am Konzept ist nach Volvo-Angaben vor allem die Vorkommissionierung. Pro Werkstattauftrag und Fahrzeug werden die benötigten Ersatzteile bereits vorsortiert, in eine Kiste verpackt und anschließend an den Händler geliefert. Für einen geplanten Werkstatt-Termin erfolgt die Auslieferung in der Nacht zuvor. Somit müssen die Werkstatt-Mitarbeiter weder Teile einlagern noch heraussuchen. Für ungeplante Werkstattbesuche oder Zusatzaufträge verfügen die Händler allerdings weiterhin über ein eigenes Lager. Dieses kommt laut dem Autobauer nun aber mit einem erheblich geringeren Volumen aus, was Kapitalbindung und Kosten reduziert.

Bis zu 20.000 verschiedene Teile

Mit dem Aufbau seines LDC-Netzes, das die zentrale Auslieferung über das Volvo-Ersatzteillager in Maastricht (Niederlande) ersetzte, hatte Volvo Car Germany bereits im Jahr 2006 begonnen. Den Anfang machten die Standorte in Düsseldorf, Unna, Hamburg und Hannover, es folgten Maintal bei Frankfurt am Main und Schwieberdingen bei Ludwigsburg. In diesem Jahr kamen die beiden Standorte in Berlin und Neufahrn hinzu, so dass nun alle Volvo-Händler mit ihren 345 Betriebsstätten deutschlandweit an das LDC-Netz angeschlossen sind. 8.000 Auftragspositionen verlassen durchschnittlich die acht LDCs täglich, insgesamt sind bis zu 20.000 verschiedene Teile in einem Center vorrätig.