Mit Beginn der Frühschicht hat am 8. Februar die IG Metall die Beschäftigten von fünf Firmen im Zulieferpark bei Ford in Saarlouis aufgerufen, in einen unbefristeten Streik zu treten. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa. „Dies hat binnen weniger Stunden zur Folge, dass auch im Ford-Werk selbst die Produktion zum Erliegen kommt, da ohne Motor/Getriebe, Achsen, Karosserieteile, Kabelnetzsysteme und Abgasanlage, kein Pkw fertiggestellt werden kann“, teilte die Gewerkschaft in Völklingen mit.
Die Unternehmensvertreter der fünf Betriebe Magna, Benteler, Tenneco, Rhenus LMS und Lear Corp. hätten der IG Metall keine Alternative gelassen, als in den Ausstand zu treten. Bei Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag seit Juli 2023 seien „keine einigungsfähigen Angebote, sondern lediglich ein billiges Abspeisen angeboten“ worden, sagte der 2. Bevollmächtigte und Verhandlungsführer der IG Metall Völklingen, Ralf Cavelius. Ein Ultimatum zum 29. Februar sowie ein weiteres zweitägiges Moratorium seien abgelaufen.
Sozialtarifvertrag für Zulieferunternehmen gefordert
Für die Beschäftigten im Ford-Werk selbst gilt seit Ende Februar ein Sozialtarifvertrag. Die Vereinbarungen beinhalten die Weiterbeschäftigung von 1000 der insgesamt 3750 Ford-Mitarbeitern bis Ende 2032, hohe Abfindungen und Prämien, die Bildung einer Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme. Außerdem soll das Ende der Produktion des Ford Focus um ein halbes Jahr auf November 2025 verschoben werden. Nachdem es bei Ford nun einen klaren Plan gebe, forderten die Beschäftigten im Zulieferpark „Klarheit und Sicherheit von ihren Arbeitgebern“, teilte die Gewerkschaft mit.
Am ersten Streiktag sei geplant, dass sich die Metallerinnen und Metaller morgens zu einem Protestmarsch sammeln und in das Streiklokal ziehen. Dort soll ab 8.30 Uhr die erste Streikversammlung stattfinden. Von dem Ausstand seien insgesamt rund 500 Beschäftigte betroffen: 300 mit der Früh- und noch mal 200 mit der Mittagsschicht. Gleichzeitig, so Uwe Zabel von der IG Metall Bezirksleitung Mitte, «signalisiert die IG Metall aber auch jederzeit zu weiteren Verhandlungen bereitzustehen». Einzige Bedingung sei die Vorlage eines Angebotes, das den bislang benannten Eckwerten deutlich näherkomme.
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