Automobillogistik: Panattoni plant Entwicklung für Mercedes-Benz
Für den Fahrzeughersteller Mercedes-Benz AG soll in Bischweier (Baden-Württemberg) ein zentraler Standort zur Produktionsversorgung und Vormontage entstehen. Wie der Industrie- und Logistikimmobilien-Entwickler Panattoni am 22. Juli meldete, soll die Build-to-Suit-Immobilie mit einer Gesamtnutzfläche von circa 130.000 Quadratmeter nach „höchsten Nachhaltigkeitsstandards“ umgesetzt werden.
Rückbauarbeiten zur Revitalisierung
Mercedes-Benz würden so langfristig modernste Flächen in der Wirtschaftsregion im Murgtal zur Verfügung stehen, hieß es. Es wurden Rückbauarbeiten zur Revitalisierung des Brachflächengrundstücks (Brownfield) von Panattoni gestartet. Diese finden laut dem Immobilienunternehmen in Absprache mit der Gemeinde Bischweier und den zuständigen Fachbehörden statt.
Lieferungen bündeln
Die Mercedes-Benz AG plane das Internationale Konsolidierungszentrum – kurz ICC Bischweier – als zentrale Versorgungsstelle für das globale Produktionsnetzwerk zu nutzen. Hauptaufgabe des neuen Standortes sei die Bündelung und Konsolidierung von Lieferungen für den international agierenden Automobilhersteller, hieß es in der Panattoni-Mitteilung.
Darüber hinaus sollen neben der Anlieferung von Fahrzeugteilen sowie Kommissioniervorgängen umfangreiche und komplexe Dienstleistungen wie die Vormontage bestimmter Fahrzeugkomponenten und die Qualitätsabwicklung durchgeführt werden. Als wesentliches Element der Nachhaltigkeitsstrategie ist den Angaben zufolge vorgesehen, das bestehende Industriegleis auf dem Areal zu reaktivieren. In Bischweier würde dann der Umschlag von Lkw auf den Verkehrsträger Schiene stattfinden.
Bei der Immobilienentwicklung legt Panattoni nach eigener Aussage den Fokus auf eine hohe Umfeld-Verträglichkeit sowie zahlreiche Nachhaltigkeitsaspekte. Im weiteren Verlauf sollen ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet und umfangreiche Fachgutachten erstellt werden. Insbesondere sollen dabei Aspekte zum Schallschutz, der Verkehrsbelastung, Klima- und Luftschadstoffbelastung sowie zum Brandschutz berücksichtigt werden.
Bürgerdialoge geplant
Wie Panattoni weiter mitteilte, werde noch vor dem Aufstellungsbeschluss das Projekt den Bürgern vorgestellt und das Verfahren solle in engem Dialog mit der Bevölkerung und örtlichen Beteiligten durchgeführt werden. Hierzu seien im weiteren Verlauf auch Bürgerdialoge sowie Bürgerinformationsveranstaltungen geplant.
Für den Neubau strebt Panattoni eine DGNB-Platin Zertifizierung an (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen), zudem soll eine großflächige Photovoltaik-Anlage auf circa 80.000 Quadratmeter für eine emissionsarme Energieversorgung und eine Verbesserung der CO2-Bilanz des Standortes sorgen. Durch eine grün abgestufte Fassadengestaltung sowie die Integration von Fassadenrankbepflanzungen soll sich die Immobilie bestmöglich in die Umgebung einfügen.
Mehrspurige Verladetunnel
Die geplanten befahrbaren, mehrspurigen Verladetunnel seien so konzipiert, dass sie die Schallausbreitung und lokalen Lärmemissionen minimieren. Für Lkw-Fahrerinnen und -fahrer sollen ausreichend Sanitär- und Duschmöglichkeiten bereitgestellt werden.
Die Anbindung an die vier Kilometer entfernte A5-Anschlussstelle bei Rastatt ist laut Panattoni ortsdurchfahrtsfrei, die 4-spurige B462 in nur einem Kilometer zu erreichen.
Panattoni projektierte das etwa 250.000 Quadratmeter große Grundstück bereits im Sommer 2021. Mit der Entwicklung des neuen Standortes revitalisiert der Projektentwickler die Flächen eines ehemaligen Spanplattenwerks.
Fred-Markus Bohne, Managing Partner bei Panattoni für Deutschland und Österreich, sagte über das Projekt: „Am Standort Bischweier möchten wir ein sehr anspruchsvolles Vorhaben, angefangen bei den umfangreichen Revitalisierungsarbeiten über das anstehende Bebauungsplanverfahren bis hin zur Umsetzung der vielen definierten Nachhaltigkeitsmaßnahmen, realisieren. Wir stehen in einem engen Austausch mit dem zukünftigen strategischen Partner Mercedes-Benz und freuen uns nun auch die Öffentlichkeit in das Projekt einbinden zu können. Wir möchten, dass die Immobilie bestmöglich in die Kommune integriert und zu einem Gewinn für die örtliche Wirtschaft und Bevölkerung wird.“
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