Automatisierung: SKF Lubrication Systems setzt AutoStore-System in Walldorf ein
Die SKF Lubrication Systems Germany GmbH hat Element Logic mit der Installation einer AutoStore-Anlage zur Automatisierung der Kleinteilelagerung beauftragt. Vor dem Hintergrund einer anstehenden Zusammenlegung von zwei Werken am Standort Walldorf hatte SKF 2018 die Ausrichtung auf eine Prozessautomatisierung in der Logistik begonnen, teilte Element Logic am 7. August in einer Presseaussendung mit. „Durch die mit der Zusammenlegung verbundene, notwendige Flächenreduzierung um etwa 40 Prozent allein in der Logistik, war die Fortführung von manuellen Lagerprozessen nicht mehr möglich“, sagte Matthias Volz, Manager Logistics SKF Werk Walldorf. „Mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit und Performance des Werks in Walldorf, führte kein Weg an der Lagerautomatisierung vorbei, maximale Lagerdichte war dabei das Ziel.“
Angepasst an die Rahmenbedingungen der Bestandsimmobilie mit einer Deckenhöhe von 4,6 Metern konzipierte Element Logic auf 1.100 Quadratmetern Grundfläche inklusive vorgelagerter Konsolidierungsfläche eine AutoStore-Anlage, die trotz eines integrierten, 4,5 Meter breiten Durchfahrtstunnels für automatisierte Flurförderzeug-Transporte mehr als 26.800 Behälterstellplätze bietet. Überdies sind etwa 15 Prozent der Behälter vierfach unterteilt, so dass die Anlage Lagerplätze für rund 39.000 verschiedene Artikel bietet. In den Schächten des Aluminium-Rasters der Anlage, dem sogenannten Grid, stehen bis zu 14 der 220 Millimeter hohen Behälter übereinander. Auf der Grid-Oberfläche arbeiten zwölf kompakte Roboter der „R5-Serie“, sogenannte Robots.
Im SKF Werk in Walldorf sind fünf Ports installiert – davon zwei sogenannte „Carousel“-Ports für höhere Lagerdurchsätze. Über sie erfolgt überwiegend die Kommissionierung. Die drei weiteren Ports, sogenannte „Conveyor“-Ports für geringere Durchsätze, dienen weitgehend der Bestückung der Systembehälter mit den Wareneingängen.
„Hoch verdichtete Lagerung, minimaler Flächenbedarf und eine schnelle, fehlerfreie Kommissionierung ohne Laufwege“, fasst Joachim Kieninger, Director Strategic Business Development Element Logic Deutschland, einige der Anlagenvorteile zusammen.
Innerhalb von Wochen war die AutoStore-Anlage bei SKF eingerichtet. Kurze Zeit nach der Inbetriebnahme im September 2020 war die Lagerautomatisierung laut Element Logic als neues Arbeitswerkzeug beim eingesetzten Personal etabliert.
„Durch die ergonomischen Möglichkeiten der Anlage können wir einen Großteil unserer Mitarbeiter an der AutoStore-Anlage einsetzen“, sagte Volz. „Überdies wurde mit der Anlage der Output in der Kommissionierung um 50 Prozent gesteigert, während die Reklamationsquote um 60 Prozent gesenkt werden konnte.“
Daneben verweist der Logistikmanager auf strategische Vorteile. Neben vielfältigen Synergieoptionen zu angrenzenden Prozessen der Logistik biete die bedarfsgerechte Skalierbarkeit der Anlage eine flexible Erweiterung der Produktvielfalt und der Bestände sowie dem Unternehmen insgesamt Optionen für weiteres Wachstum.
„Die AutoStore-Anlage ermöglicht schnelle Reaktionszeiten bei kurzfristig veränderten Marktanforderungen und geforderten höheren Durchsätzen“, resümiert Volz. „Das steigert die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten SKF-Werks in Walldorf.“
Für die Prozesskoordinierung ist die AutoStore-Anlage direkt an das bei SKF geführte Lagerverwaltungssystem „SAP WM“ angebunden. Das System übernimmt Verwaltung und Steuerung der Stellplätze, Bestände und Aufträge ohne zusätzlich installierte Middleware. Die Bedarfsabrufe von Produktion sowie weiteren internen Lager- und Werksbereichen, anderer SKF-Werke und der Endkundenversand werden über die von Element Logic eingerichteten Schnittstellen aus „SAP WM“ direkt an die Systemsteuerung der AutoStore-Anlage übermittelt. In sequenzierter Reihenfolge lagern die Robots die Quellbehälter an die Kommissionier-Ports aus. Versandaufträge für die Auslieferungen an Kunden erfolgen im Pick & Pack-Prozess direkt an der AutoStore-Anlage.
Die Auftragsposten für die Produktion werden, wie die Umlagerungen für andere SKF-Werke, auf der vorgelagerten Konsolidierungsfläche an der AutoStore-Anlage mit Materialien aus anderen Lager- beziehungsweise Werksbereichen konsolidiert und für die Transporte an die Bedarfsstellen beziehungsweise in den Versandbereich bereitgestellt. „Damit ermöglicht uns die AutoStore-Anlage eine taktgebundene, produktionsprogramm-orientierte Fertigungsversorgung“, erklärt Volz einen weiteren operativen Vorteil.
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