Automatisiertes Distributionszentrum: Lebensmitteleinzelhändler Coles setzt auf Witron in Australien
Mehr als 600 Millionen Euro hat der Lebensmitteleinzelhändler Coles in Redbank in Australien in ein automatisiertes Lebensmittel-Distributionszentrum (ADC) investiert. Dies ist die größte Technologie-Investition der Gruppe in der 109-jährigen Unternehmensgeschichte, heißt es in einer von Coles formulierten Pressemitteilung vom 23. Mai. Beauftragt mit der Errichtung des ADC wurde dabei das Unternehmen Witron Logistik + Informatik. Premierminister Anthony Albanese, die Premierministerin von Queensland Annastacia Palaszczuk, der Aufsichtsratsvorsitzende der Coles-Gruppe James Graham und der CEO der Coles-Gruppe Steven Cain hatten am 28. April offiziell das ADC in Goodmans Redbank Motorway Estate in Queensland eröffnet.
Die moderne Anlage in Redbank liegt 30 Kilometer südwestlich von Brisbane und beliefert 219 Coles-Supermärkte in Queensland und in Northern New South Wales, nördlich bis nach Port Douglas und südlich bis nach Laurieton (NSW). Am Standort können bis zu vier Millionen Handelseinheiten pro Woche kommissioniert werden, was 32 Millionen Verkaufseinheiten in den Coles-Geschäften entspricht. Hochgerechnet sind dies rund 1,6 Milliarden Verkaufseinheiten jährlich. An diesem Projekt, beginnend von der ersten Planung bis zur jetzigen Inbetriebnahme, wurde circa fünf Jahre lang gearbeitet.
Das Redbank-Gelände erstreckt sich über eine Grundstücksfläche von 170.000 Quadratmeter, was der Größe von zwei Fussball-Stadien entspricht. Die Gebäudefläche beträgt 66.000 Quadratmeter. Das Paletten-Hochregallager misst eine Höhe von 34 Metern und ist damit fast dreimal so hoch wie die derzeitigen manuellen Distributionszentren von Coles. Das Sortiment umfasst mehr als 18.000 verschiedene Trockensortiments-Artikel. Um die Supermärkte in Queensland und dem nördlichen North South Wales zu versorgen, müssen die Produkte nicht mehr wie in der Vergangenheit von Sydney nach Brisbane transportiert werden, da jetzt die komplette Trockensortiments-Produktpalette im neuen Verteilzentrum gelagert und kommissioniert werden kann. Dies führt laut Unternehmen nicht nur zu einer höheren Warenverfügbarkeit in den Coles-Filialen, sondern verbessert ebenso die CO2-Bilanz von Coles.
Ein zweites ADC soll 2024 in Kemps Creek, New South Wales (NSW), eröffnet werden. Die beiden ADCs sollen ergonomische Arbeitsplätze für die Mitarbeiter schaffen, die Prozesse mit den Zulieferern optimieren und die Warenverfügbarkeit sowie den Filialservice für die Konsumenten erhöhen.
„Durch die Modernisierung unserer Prozesse verbessern wir die Effizienz und Verfügbarkeit in unseren Filialen und bieten dadurch Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten ein höheres Service- und Prozessniveau", sagte der Chief Executive Officer von Coles, Steven Cain. „Im Vergleich zu unseren derzeitigen manuellen Distributionszentren können unsere ADCs auf der Hälfte der Grundfläche das doppelte Volumen verarbeiten sowie die doppelte Anzahl von Paletten lagern, was zu einem produktiveren und nachhaltigen Geschäftsmodel führt.“
Mehr als 90 Prozent der in den neuen Verteilzentren kommissionierten Handelseinheiten würden komplett automatisiert beziehungsweise an teilautomatisierten Arbeitsplätzen gepickt, was für die Ergonomie und Arbeitssicherheit ihrer Mitarbeiter einen großen Fortschritt bedeute. Dadurch bedingt würden in der Lieferkette jede Woche fast 18 Millionen Kilogramm manuelles Heben und Tragen entfallen.
Das Redbank-ADC verfügt über LED- und Sensorbeleuchtung, um den Energieverbrauch zu senken und ist mit einem 180.000 Liter fassenden Regenwasserspeicher für die Toilettenspülung und Landschaftsbewässerung ausgestattet. Geplant ist eine 3,5-Megawatt-Solaranlage, die laut Coles zu den größten Dach-Solarlösungen in dem Netzwerk des Unternehmens gehören wird. Um die Lebensmittelverschwendung zu minimieren, sollen die essbaren Lebensmittel, die im ADC nicht verkauft werden können, an Coles-Sozialpartner weitergeleitet werden.
„Diese innovative Logistik-Anlage ist nicht nur eine Premiere auf dem australischen Kontinent, sondern auch ein Gewinn für den Bundesstaat Queensland“, sagte Premierminister Anthony Albanese. „Wie wir während der Pandemie und während verschiedener Naturkatastrophen gesehen haben, sind robuste Lieferketten für die Versorgung unserer Nation mit lebenswichtigen Gütern von entscheidender Bedeutung.“
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