Automation: Jungheinrich integriert ein Hochregallager bei V-Zug

Jungheinrich errichtet ein automatisiertes zweigassiges Hochregallager bei dem Schweizer Hersteller von Haushaltsgeräten V-Zug. Dieses installieren die Hamburger bereits während des Baus eines neuen Produktionsgebäudes.

Jungheinrich realisiert ein automatisiertes Hochregallager für den Schweizer Haushaltsgerätehersteller V-Zug. (Bild: Jungheinrich)
Jungheinrich realisiert ein automatisiertes Hochregallager für den Schweizer Haushaltsgerätehersteller V-Zug. (Bild: Jungheinrich)
Gunnar Knüpffer

Der Hersteller von Haushaltsgeräten aus der Schweiz V-Zug erteilte Jungheinrich den Auftrag, ein automatisiertes, zweigassiges Hochregallager in ein neu entstehendes Produktionsgebäude zu integrieren. Diese soll voraussichtlich Ende 2023 in Betrieb gehen, teilte der Hamburger Intralogistik-Anbieter in einer Pressemitteilung am 22. Februar mit.

Das 48 Meter lange, 15 Meter breite und 19,5 Meter hohe Regallager soll zum zentralen Herzstück des Neubaus werden. Als „Entkopplungslager“ soll es angelieferte Halbfertigerzeugnisse aus der Presse auf rund 3.800 Stellplätzen zwischenlagern und bei Bedarf in der Montage verteilen, die sich vom Unter- bis ins vierte Obergeschoss erstreckt. Zudem ist das Lager an eine Reinigungsstation, an eine Laser-Stanzanlage, an die Kleinteilefertigung und das „ZugGate“ angebunden. Auch Leergebinde führt das Lager von der Montage zurück und stellt es für die Befüllung aus der Presse bereit. Manuelle Transporte oder Warenaufzüge sind dank dieser Lösung nicht mehr nötig.

„Die Baustellenlogistik ist bei diesem Projekt außergewöhnlich und anspruchsvoll“, berichtete Pascal Martin, Leiter Projekte Logistiksysteme bei Jungheinrich Schweiz. „Während das Gebäude entsteht, installieren wir bereits einen Teil der Regalanlage und die Regalbediengeräte. Anschließend wird die neue Produktionsstätte über dem Hochregallager in den oberen Etagen weiter gebaut.“

Jungheinrich liefert im Rahmen des Projekts neben den Regalen zwei Regalbediengeräte, die Förder- und Steuerungstechnik sowie das WMS (Warehouse Management System). Via Schnittstelle zum ERP von V-Zug wird darüber die gesamte Verwaltung abgewickelt.

„Dank der hohen Leistungsfähigkeit der Regalbediengeräte und dank des effizienten Einsatzes über mehrere Ein- und Auslagerstellen des Hochregallagers auf allen Ebenen können bis zu 90 Doppelspiele pro Stunde inklusive Vertikaltransporte erreicht werden“, rechnete Martin vor.

Über 130 Techniker von Jungheinrich sind in der Schweiz im Einsatz, etwa 20 davon speziell für Automatikanlagen. Im Fall des Notfalles könne damit ein Experte in zwei Stunden bei V-Zug vor Ort sein.

„Das hat uns überzeugt, denn für uns ist durchgehende Verfügbarkeit entscheidend“, nannte Paul Cathomas, Projektleiter bei V-Zug, ein zentrales Argument, das für Jungheinrich gesprochen habe.

Die Hochregalanlage in Zug arbeitet an 220 Tagen im Jahr, sämtliche Gewerke sind zusätzlich für einen Dauerbetrieb ausgelegt.