Auftakt-Pressekonferenz: Das bringt die HANNOVER MESSE 2023

CO2-neutrale Produktion, künstliche Intelligenz, Wasserstofftechnologien, Energiemanagement und Industrie 4.0 sind übergreifende Themen der Industriemesse.

 Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG, am 12. April auf der Auftakt-Pressekonferenz zur HANNOVER MESSE. (Bild: Deutsche Messe)
Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG, am 12. April auf der Auftakt-Pressekonferenz zur HANNOVER MESSE. (Bild: Deutsche Messe)
Therese Meitinger

Die Deutsche Messe hat am 12. April einen Ausblick auf die HANNOVER MESSE 2023 gegeben, die in diesem Jahr vom 17. bis 21. April stattfindet. Man sehe sich als Plattform für den Austausch zwischen Industrie, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, aber auch für die neusten Technologien für eine resiliente, vernetzte und klimaneutrale Industrie, hieß es auf der Auftakt-Pressekonferenz.

„Für jede der aktuellen globalen Herausforderungen werden auf der HANNOVER MESSE Lösungen gezeigt“, sagte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG.

Er nannte CO2-neutrale Produktion, künstliche Intelligenz, Wasserstofftechnologien, Energiemanagement und Industrie 4.0 als übergreifende Themen der Weltleitmesse der Industrie. Nur im Zusammenspiel dieser Technologien werde es gelingen, unseren Wohlstand nachhaltig zu sichern und gleichzeitig den Klimaschutz voranzutreiben, so Köckler weiter.

Unter dem Leitthema „Industrial Transformation – Making the Difference“ zeigen der Deutschen Messe zufolge mehr als 4.000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft Anwendungen, die die Produktion und Energieversorgung der Zukunft adressieren. Neben Deutschland kommen Veranstalterangaben zufolge die meisten Aussteller aus China, Italien, der Türkei, den USA und Indonesien. Vertreten seien sowohl globale Tech-Konzerne wie Amazon Web Services, Microsoft, Google, SAP, Siemens, Bosch, NOKIA, ServiceNow oder Schneider Electric als auch mittelständisch geprägte Technologieunternehmen wie Beckhoff, Festo, Harting, ifm, Pepperl+Fuchs, Phoenix Contact, Rittal oder SEW, heißt es vonseiten Deutsche Messe. Auch Forschungsinstitute wie Fraunhofer oder das KIT (Karlsruher Institut für Technologie) sowie mehr als 300 Startups stellen aus.

Die HANNOVER MESSE wird von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem indonesischen Staatspräsidenten Joko Widodo eröffnet. Indonesien ist in diesem Jahr Partnerland der Industriemesse.

Machine Learning und Wasserstoff

Seit dem Hype um „ChatGPT“ ist die sogenannte generative KI in aller Munde. Systeme wie ChatGPT, „DALL-E“ oder „Luminous“ des deutschen KI-Unternehmens Aleph Alpha können heute schon beim Texten, Programmieren und Designen unterstützen. Aleph Alpha gehe auf der HANNOVER MESSE einen Schritt weiter und zeige gemeinsam mit Hewlett Packard, wie sich ein Industrie-Roboter per natürlicher Sprache steuern lässt, heißt es. Dabei reagiert und antwortet der Roboter auf die Fragen und Befehle des Werkers.

„KI kann einen Effizienzschub in der industriellen Fertigung auslösen und gleichzeitig ein Ventil zur Linderung des Fachkräftemangels in Deutschland und Europa und damit ein wichtiger Standortfaktor sein“, erläuterte Köckler zum Auftakt.

Grüner Wasserstoff gilt vielen als Energie- und Hoffnungsträger für die Energiewende. Die Industrie will sich damit aus der Abhängigkeit fossiler Energiequellen lösen und CO2-Emissionen reduzieren. Aber es gibt Herausforderungen. Das Herstellen von Wasserstoff ist aufwendig und teuer, weil Wasserstoff noch nicht industriell im großen Maßstab zum Einsatz kommt. Fragen der Verfügbarkeit, des Transports und der Speicherung im großen Maßstab müssen noch geklärt werden.

Mehr als 500 Unternehmen sollen auf der HANNOVER MESSE Lösungen für den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie zeigen. So zum Beispiel Siemens Energy: Das Unternehmen simuliert, welche Effekte Veränderungen im Energiemix haben: Was passiert, wenn fossile durch erneuerbare Energieträger wie Wasserstoff ersetzt werden? Welche Rolle spielen Speicherlösungen? Welche Herausforderungen und Lösungen gibt es im Bereich von industriellen Prozessen?

„Damit ist Hannover die weltweit wichtigste und größte Plattform zum Thema Wasserstoff“, ergänzt Köckler.

Industrie 4.0, Manufacturing X und das Metaverse

Damit das volle Potenzial von Industrie 4.0 erschlossen werden kann, braucht es Daten. Viele Daten, auf die alle am Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen zugreifen können. Ein neues zusammenhängendes Datenökosystem soll Abhilfe schaffen: „Manufacturing X“.

Im engen Schulterschluss mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und den Wirtschaftsverbänden BDI, VDMA und ZVEI sollen auf der HANNOVER MESSE die ersten Schritte zur Umsetzung von Manufacturing X vorgestellt werden.

Gleichzeitig revolutionieren Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) die industrielle Produktentwicklung. Auf der HANNOVER MESSE werde die weltweit erste Industrial-Metaverse-Brille gezeigt, die eine Interaktion und Kollaboration zwischen AR und VR ermögliche, so die Mitteilung.