Arbeitsmarkt: Fachkräftemangel gefährdet Versorgungssicherheit

Aktuelle Versorgungskrisen machen der Initiative Die Wirtschaftsmacher zufolge auf die Relevanz der Logistik für Volkswirtschaften aufmerksam.

Durch den Fachkräftemangel in Logistik und Transport kommt es bereits heute vielerorts zu Engpässen. Das sagt die Initiative Die Wirtschaftsmacher. (Symbolbild: Björn Wylezich/Fotolia)
Durch den Fachkräftemangel in Logistik und Transport kommt es bereits heute vielerorts zu Engpässen. Das sagt die Initiative Die Wirtschaftsmacher. (Symbolbild: Björn Wylezich/Fotolia)
Sandra Lehmann

Lkw-Fahrermangel in Großbritannien, zu wenig Logistikpersonal entlang der Lieferketten und die Warnung vor dem globalen Verkehrskollaps: Die Situation von Arbeitskräften in der Logistik auch entlang der gesamten internationalen Lieferketten angespannt. Das berichtet die Initiative Die Wirtschaftsmacher in einer kürzlich veröffentlichten Pressemeldung und verweist dabei unter anderem auf den offenen Brief der Internationalen Schifffahrtskammer (ICS) sowie anderer Branchenvereinigungen an die Staatsoberhäupter der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Darin warnen die Verbände vor einem globalen Verkehrskollaps, wenn den Mitarbeitenden in der Logistik nicht Freizügigkeit auch in der Coronapandemie gewährleistet würde. Reiseverbote und Einschränkungen sowie ein Mangel bei der Versorgung von Seeleuten mit Impfstoff hätten das Wohlergehen der Beschäftigten während der Corona-Zeit massiv beeinträchtigt.

„Die angespannte Versorgungslage aufgrund des Personalmangels in der Logistik macht die Öffentlichkeit noch mehr auf die systemrelevante Funktion des Wirtschaftsbereichs aufmerksam. Logistik ist für jede Volkswirtschaft und Gesellschaft von enormer Bedeutung – ohne sie funktioniert kaum etwas. Umso wichtiger ist es, das Bewusstsein für ihre Leistungen in der breiten Öffentlichkeit zu erhöhen und für ihre Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten zu werben. Denn die Beschäftigten in der Logistik sind die Basis für die Sicherstellung unserer Versorgung“, sagt Frauke Heistermann, Sprecherin der Initiative Die Wirtschaftsmacher.

Die 2019 gegründete Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, das Image der Logistik zu verbessern und sich für den Arbeitgeber Logistik stark zu machen. Auf ihrer Initiativen-Website sowie auf den einschlägigen Social-Media-Kanälen stellen Die Wirtschaftsmacher deshalb Informationen rund um die Logistik für interessierte Nachwuchskräfte und Wechselwillige zur Verfügung, unter anderem „Logistik-Insights“, Berufs- und „Logistikhelden“-Profile sowie Themenhefte und Ratgeber.

Auch in Deutschland fehlen nach Angaben der Initiative bereits mehrere Zigtausend Fernfahrerinnen und Fernfahrer sowie weitere Fach- und Nachwuchskräfte. Damit sei der Bedarf im gesamten Wirtschaftsbereich seit Jahren hoch und dürfte auch in Zukunft weiter steigen. Grund dafür sei die Versorgungsfunktion der Logistik für Produktion, Handel und Bevölkerung sowie der wachsende Onlinehandel (E-Commerce), der von einer zuverlässigen logistischen Abwicklung der Bestellungen in Form von Lagerung, Transport, Kommissionierung und Retourenmanagement abhängig ist.

Kommen Lieferengpässe bei Verbrauchern an?

Das Thema Lieferengpässe und Versorgungssicherheit greifen Die Wirtschaftsmacher auch in einer Kurzumfrage auf. Unter dem Titel „Lieferengpässe – wie ist die Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit?“ möchte die Initiative herausfinden, inwiefern Engpässe auch bei den Verbrauchern spürbar sind. Die Umfrage umfasst insgesamt vier Fragen und steht bis 13. Oktober 2021 hier online. Die Ergebnisse werden noch im Oktober veröffentlicht.